Da hat sich Ronald Slabke aber sehr viel Mühe gemacht, den Anlegern den deutschen Immobilienmarkt zu erklären. Aber ob es an der (Kurs-)Situation von Hypoport was geändert hätte, wären diese Erklärungen vor dem Kursverfall geschehen?
Hypoport war - neben Firmen wie z.B. Nemetschek - sehr hoch bewertet. Der Abverkauf war wohl weniger dem geschuldet, dass die angelsächsischen Investoren den deutschen Immomarkt nicht verstehen, sondern der ganz simplen Tatsache, dass Börse nunmal Börse ist. Nämlich ein Gebiet, auf dem zwei Gefühle vorherrschend sind:
Gier und Angst
Und so wie die Gier den Hypoportkurs hat stark ansteigen lassen, so hat der Kurs in der letzten Zeit unter der Angst gelitten. Ob die Verkäufe letztlich der Angst geschuldet waren, dass der Immomarkt einbrechen könnte (inklusive negativen Folgen für Hypoport) oder der Angst davor, dass andere Anleger Angst bekommen könnten und dann halt versucht wurde noch vor diesen Anlegern zu verkaufen ...
Fakt ist: Hypoport ist nur eine von vielen Firmen, die hoch bewertet waren und abverkauft wurden. Ob der Abverkauf bei den anderen Firmen auch geschehen ist, weil manche Investoren deren Geschäftsmodell/deren Geschäftsumfeld nicht verstanden haben?
Scansoft - der Eröffner dieses Threads - hatte vor ca. 9 Jahren aufgezeigt, weshalb Hypoport in den kommenden Jahren stark ansteigen wird. Und sein Leitspruch den er damals hatte ("Börse ist kein Ponyhof"), zeigt nun auf, weshalb der Hypoportkurs (und der Kurs manch anderer Highflyer) um einiges niedriger steht als noch vor ein paar Monaten.
Langfristig gesehen, wird sich der Downer von 620 auf nun 250, mit hoher Wahrscheinlichkeit als einer von mehreren Zacken im Kursverlauf zeigen, die den Weg des Kurses zur "Dausend" kennzeichnen.
Bin mir sicher, dass Hypoport auf der watchlist von vielen Investoren steht. Wohl auch und ganz im Besonderen auf der watchlist derjenigen Investoren, die (dem Schein nach) den deutschen Immomarkt nicht verstanden haben.
Ein Gedanke noch:
Wir werden nie erfahren, ob und wenn ja, div. Investoren nicht nur gut gefahren sind, weil sie in höheren Kursregionen ihre Hypoportaktien verkauft haben, sondern auch weil sie sich vorher noch div. Hebelscheinchen zugelegt haben. Börse ist ja nicht nur der Ort, an dem sich Firmen Geld beschaffen können, sondern auch der Platz, an dem Dinge getan werden (mit div. Hebelscheinchen gezockt) die mit dem Ursprungsgedanken von Börse rein gar nichts zu tun haben. Sondern eher das aufzeigen, was den alten Römern schon klar war. Der Mensch braucht:
Brot und Spiele.
Manchmal kann einem das Gefühl beschleichen, dass Börse nur eine andere Art von Spielcasino ist.
Was uns bleibt: Der Versuch, das Beste draus zu machen.