Chart 22 und 23: Erfolgsfaktor drupa
Der Aufwärtstrend zeigt sich konkret in den Bestellungen auf der drupa. So haben wir
knapp 600 Bestellungen über Bogenoffsetdruckmaschinen erhalten, von denen über ein
Drittel auf Messeneuheiten entfällt.
Seit der drupa vermarkten wir die Maschinen aus unserer strategischen Kooperation mit
Ricoh unter dem Namen Linoprint C 901 und Linoprint C 751 – so sind sie eindeutig als
Heidelberg-Maschinen zu erkennen. Seit dem Start der Zusammenarbeit haben wir
deutlich über 100 Maschinen verkauft und liegen damit voll im Plan.
Insgesamt haben wir unsere Strategie mit neuen Lösungen für die Wachstumsfelder
der Branche auf der drupa erfolgreich umgesetzt.
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Es zeigt sich also, dass wir positiv ins laufende Geschäftsjahr gestartet sind. Als
globaler Markt- und Technologieführer bieten wir die Lösungen an, die für Druckereien
zum Bestehen im Wettbewerb notwendig sind.
Chart 24: Auftragseingang von rund 890 Mio. Euro
Meine Damen und Herren,
Wie erfolgreich die drupa 2012 war, zeigt sich beim Blick auf unsere Auftragseingänge.
So konnten wir nach vorläufigen Berechnungen in unserem ersten
Geschäftsjahresquartal 2012/13 mit rund 890 Mio. Euro den höchsten
Quartalsauftragseingang seit vier Jahren realisieren.
Der Auftragsbestand ist damit stark auf rund 850 Mio. Euro gestiegen.
Wenn man berücksichtigt, dass die Branche seit der letzten drupa im Jahr 2008 um
mehr als 40 Prozent eingebrochen und unser Umsatz entsprechend von fast 3,7 Mrd.
Euro vor der Finanzkrise 2007/08 auf aktuell unter 2,6 Mrd. Euro gesunken ist und wir
unsere Gewinnschwelle deutlich reduzieren konnten, erkennt man, dass die drupa 2012
ein großer Erfolg für uns war.
Chart 25: Ausblick Geschäftsjahr 2012/13
Kommen wir nun zum Ausblick für das laufende und das kommende Geschäftsjahr:
Für das laufende Geschäftsjahr 2012/13 sind wir aufgrund der positiven Impulse der
drupa verhalten optimistisch. Höhere Auftragseingänge in der ersten
Geschäftsjahreshälfte sollten zu steigenden Umsätzen im zweiten Halbjahr führen.
Zudem erwarten wir bei stabiler Weltkonjunktur bzw. unter der Prämisse keiner
Eskalation der Schulden- bzw. Eurokrise eine leichte Markterholung. Durch das
konstante Druckproduktionsvolumen sollte die Investitionszurückhaltung weiter
nachlassen, und auch die drupa sollte sich positiv auf den Umsatz auswirken.
Lassen Sie mich unsere Erwartungen zum Verlauf des Jahres noch einmal detailliert
erläutern:
Wie Sie den am 13. Juli 2012 veröffentlichten vorläufigen Zahlen für das 1. Quartal
2011/12 entnehmen können, liegt Heidelberg bislang auf Zielkurs.
Wir haben mit 890 Mio. Euro den stärksten Quartalsauftragseingang seit vier Jahren
erzielt.
Der Umsatz lag mit 520 Mio. Euro wie erwartet für ein Nach-drupa-Quartal deutlich,
nämlich um rund 34 Prozent, unter dem des Vorquartals. Zum Vergleich: nach der
letzten drupa 2008 belief sich der Umsatzrückgang sogar auf 40 Prozent. Auch das
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit konnte mit minus 58 Mio. Euro wegen der
niedrigeren Deckungsbeiträge aufgrund des geringeren Umsatzvolumens im ersten
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Quartal sowie Messe- und Produktanlaufkosten nicht den Vorjahreswert erreichen. Dies
hatten wir aber bereits so auf der Bilanzpressekonferenz im Juni adressiert.
Chart 26: Ausblick Geschäftsjahr 2012/13
Das zweite Quartal wird sich im Vergleich zum ersten Quartal wieder normalisieren.
Das heißt, dass das Umsatzniveau im Vergleich zum ersten Quartal leicht steigen und
das Ergebnis sich gegenüber Q1 deutlich verbessern wird.
Wir erwarten dennoch eine klare Verschiebung der Umsätze in die zweite
Geschäftsjahreshälfte mit entsprechend besseren Deckungsbeiträgen. Messebedingt
gehen wir davon aus, dass rund 60 Prozent des Jahresumsatzes in der zweiten
Geschäftsjahreshälfte generiert wird.
Ergebnisseitig rechnen wir damit, dass bis zu einem Drittel der geplanten jährlichen
Einsparsumme aus FOCUS 2012 – also insgesamt bis zu 60 Mio. Euro – bereits im
laufenden Geschäftsjahr realisiert wird. Das Gros davon in der zweiten Jahreshälfte.
Dadurch soll das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert
werden. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, um im folgenden Geschäftsjahr
2013/14 wieder einen Jahresüberschuss zu erzielen.
Zunächst müssen die Auszahlungen des Effizienzprogramms jedoch finanziert werden,
was das Finanzergebnis belasten wird. Aufgrund des Finanzergebnisses wird das
Ergebnis vor Steuern im Gesamtjahr daher negativ sein.
Der Free Cashflow wird im Geschäftsjahr 2012/2013 durch die anteiligen Auszahlungen
für FOCUS 2012 erheblich belastet werden und zwischenzeitlich zu einer höheren
Nettofinanzverschuldung führen.
Angesichts der Turbulenzen im Euroraum und der bestehenden großen Unsicherheiten
bezüglich der Auswirkungen der Euro- und Finanzkrise auf die Realwirtschaft ist eine
genaue Prognose – wie Sie sicherlich verstehen – aktuell sehr schwierig. Wir sind uns
bewusst, dass es stets Risiken für jegliche wirtschaftliche Tätigkeit gibt. Dabei stellt ein
langsameres Wachstum der Weltwirtschaft sicherlich das größte Risiko für unsere
Zielerreichung dar. Die große Unsicherheit hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen
Konjunktur könnte die Entwicklung der Printmedien-Industrie in Mitleidenschaft ziehen.
Unsere strategischen Risiken schätzen wir gering ein, da wir uns mit wichtigen
strategischen Weichenstellungen bereits gut für die Zukunft aufgestellt haben.
Insgesamt verfügen wir über eine solide finanzielle Planungssicherheit, um unsere
Strategie umzusetzen und die Veränderungen und Anpassungen im Rahmen unseres
Effizienzprogramms zu vollziehen.
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Chart 27: Ausblick Geschäftsjahr 2013/14:
Ich möchte noch einen Blick auf das kommende Geschäftsjahr 2013/2014 werfen: Wir
sind zuversichtlich, dass sich die moderate Markterholung fortsetzt und Heidelberg
wieder profitabel wird.
Auch wenn sich die Konjunktur entgegen der Erwartung nicht verbessern sollte oder die
Investitionsquote weniger zunimmt, werden die Kostensenkungen durch FOCUS 2012
voll wirken und zu jährlichen Einsparungen in Höhe von rund 180 Mio. Euro führen.
Wir streben somit, selbst wenn sich die Konjunktur entgegen der Erwartung nicht
verbessern sollte, im Geschäftsjahr 2013/2014 ein operatives Ergebnis ohne
Sondereinflüsse von rund 150 Mio. Euro sowie einen Jahresüberschuss an.
Unsere Prognose basiert dabei auf folgenden Prämissen: Wir erwarten, dass die
Staatsschuldenkrise in Europa erfolgreich gelöst wird und es zu keiner Verwerfung der
Realwirtschaft kommt. In Asien und insbesondere China gehen wir von einer weiterhin
stabilen Entwicklung aus
Quelle: www.heidelberg.com/www/html/de/binaries/...0726_agm_speech_pdf