Ob eine Währung stark oder schwach ist entscheidet keine Regierung oder Notenbank und auch ein Primärüberschuß hat dazu gar keinen Beitrag, denn nur der Markt entscheidet wie sich eine Währung einstellt. Und genau das besteht aus zwei Komponenten. Die eine ist die Währung, die selbst im Kontext zu anderen Währungen gehandelt wird. Das nennt man Wechselkurs.
Die andere Komkponente ist aber noch wichtiger, es ist die Verwendung als Zahlungsmittel. Hier wird die innere Stärke (oder Schwäche) der Währung direkt zu Waren und Dienstleistungen aufgemacht. Das aber ist schon im Ansatz gescheitert, wenn diese Währung gar nicht akzeptiert wird. Dann ist der innere Wert so hohl wie eine Baßgeige, und der freie Fall kann nicht gebremst werden, wenn diesem Wert keine reale Kaufkraft entgegen gestellt werden kann. Das kann aber nur im Inland (Griechenland) selbst erfolgen, solange jedoch der Euro dagegen hält, weil nur (oder hauptsächlich) er benutzt wird, solange liegt eine Hyperinflation vor, die nur aus dem fehlenden Gleichgewicht von Geld und Sachwert abgeleitet wird.
Solange das Gleichgewicht nicht hergestellt wird, solange fällt der Kurs weiter. Das wird aber dann zum Problem, wenn die Verwendung der Drachme dauerhaft nicht stattfindet. Dann fällt sie dauerhaft weiter.
Und damit wird die Schwäche der Währung, die aus der fehlenden Verwendung im Inland stammt, auch auf die ausländischen Märkte (in denen die Drachme nicht inländische Währung ist) übertragen und beginnt eine schaukelnde Wechselwirkung des gegenseitigen Abwertens im Wechselkurs aufzubauen. Auch diese Wechselwirkung kann erst durch die inländische Kaufkraft aufgefangen werden.
Übrigens ist die Verwendung von Drachmen, die vom Ausland nach Griechenland kommen, nur noch weiter inflationär treibend, weil auch dann noch keine Verwendung im griechischen Inland stattfindet und so die unbenutzbare Geldmenge wächst und seinen fehlenden Gegenwert nur noch weiter nach unten (pro Drachme) treibt. Dann kann die Notenbank soviel versuchen wie sie will, es wird sich nichts ändern, wenn das Zahlungsmittel nicht akzeptiert wird. Jeder Stapel unverwendbarer Drachmen ist so gut wie ein anderer, weil keiner angenommen wird - EGAL WIE GROß DER STAPEL IST.
Damit aber ist der Euro das Ende der Drachme.
Der Chartlord