Unser Geldsystem ist im Prinzip in Ordnung. Es bietet die Möglichkeit, das Banken allein durch Bereitstellung eines Guthabens für einen Kreditnehmer und Buchung der entsprechenden Rückzahlungsforderung Geld erzeugen können. Damit kann das Geld ersetzt werden, welches durch Zurückbehalten von erhaltenem Einkommen (aus Arbeit oder Kapitalerträgen) dem Wirtschaftskreislauf entzogen wird. Es das funktioniert wunderbar, wie man an der Wirtschafts- und Wohlstandsentwicklung der letzten 200 Jahre sehen kann. Würden die Kredite auf die Weitergabe vorhandener Ersparnisse begrenzt (= feste Geldmenge), würden die Vermögensbesitzer die Zinsen festlegen können. Diese wären vielleicht mal gering, manchmal extrem hoch - so kann eine große vernetzte Volkswirtschaft nicht funktionieren. So legen die Zentralbanken die Zinsen fest und die Geldmenge ist variabel.
Nun gibt es auch noch Wirtschaftssysteme, Bankensysteme, Steuersysteme, Sozialsysteme, Länder mit gemeinsamer Währung, Zollsysteme, politische und wirtschaftliche Machtsysteme. Und es gibt den fundamentalen Fehler Einiger (voran die Goldexperten) Mängel in der Gestaltung und Regulierung all dieser Systeme dem Geldsystem in die Schuhe zu schieben. Die hauptsächlichen Mängel zurzeit sind:
- Neoliberale Wirtschaft, seit einigen Jahrzehnten abnehmende Lohnquoten am Volkseinkommen. Das heißt, Menschen die das Geld ausgeben würden (Rückfluss in die Wirtschaft) bekommen immer weiniger ab. Andererseits wachsen die Vermögen ins Unermessliche.
- Dieselbe störende Umverteilungswirkung hat die dramatische Kürzung von Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Renten.
- Spekulativer Einsatz von Kapital aufgrund riesiger Vermögen.
- Spekulation von Banken mangels Regulierung ihrer Handlungsmöglichkeiten.
- Speziell in der Eurozone: Lohndumping in Deutschland mit der Folge ständiger großer Leistungsbilanzüberschüsse und Auftürmung von Auslandsforderungen (= Verschuldung der anderen Euroländer).
Leider wird die öffentliche Diskussion zu diesen Themen von wirtschaftlichen Interessengruppen, von Parteispenden abhängigen Politikern und alten Dogmen verhafteten Wirtschafts-"Wissenschaftlern" dominiert, von den sachlich völlig desorientierten Gold- und Fiatgeldsystem-"Experten" mal abgesehen. Es ist schwer das alles zu verstehen und sich eine eigene Meinung - unabhängig von öffentlicher Propaganda - zu bilden.
Hier einige sachdienliche Links:
Goldpreisbindung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bretton-Woods-System Finanzmacht:
https://www.youtube.com/watch?v=EFDFTueg4Gw&feature=youtu.be Eurokrise:
https://www.youtube.com/watch?v=Tips7pIwCuw&feature=youtu.be (Vortrag ab Minute 8)
Geldsystem:
https://makroskop.eu/ https://zwiz.de/blog/ https://braveneweurope.com/category/neo-liberalism-in-the-eu Öffentliche Meinungsbildung, Propaganda:
https://www.youtube.com/watch?v=aK1eUnfcK4Q&feature=youtu.be "Stand der Wissenschaft":
https://www.youtube.com/watch?v=ixGLONI3LZk&feature=youtu.be