Hier meine „Überlegungen“, warum man sich gerade JETZT für Gold Long entscheiden sollte. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, spreche ich lediglich für den Kauf gehebelter Produkte, also KEIN physisches Gold.
Absicherung gegen Weltkrisen?
Zwei der jüngsten Hypes, wie der Ägypten-Krise oder der mittlerweile eskalierende Bürgerkrieg in Syrien, verpufften. Auch bei neueren Ereignissen, wie z. B. Ukraine, oder der Euro-Krise, ist kaum eine Resonanz feststellbar.
Weltweit anziehende Nachfrage nach physischem Gold?
Dieses Argument wird immer wieder gebracht; v. a. jetzt auch wg. nachlassender Minenaktivitäten. Kann vernachlässigt werden, da der physische Bedarf überspitzt gesagt „dem Eimer Wasser im Swimmingpool“ des gehandelten Papiergoldes entspricht.
Inflationsschutz?
Längere QE-Programme, welche eigentlich Inflation (gewollt) anheizen sollten und sollen, führten zu keinem nennenswerten Anstieg von Inflation. Dem widerspricht auch ein wesentlicher Faktor: Der geringe Ölpreis. Wird m. E. von unseren Freunden westlich des Teiches nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen aktiv und dauerhaft gedrückt.
Absicherung gegen fallende Aktienmärkte?
Hier wird immer voran das Warnsignal von schrumpfenden oder gar kranken Wirtschaftsmächten angeführt. Auch hier Fehlanzeige: Trotz revidierten Wachstumsprognosen ist überall Wachstum erkennbar; sogar im Euroraum.
Flucht in Gold als Währungsabsicherung?
Gerade und vor allem in diesem Jahr flossen weltweit Unmengen an Cash in den Dollar. Ein Ende ist nicht abzusehen. Dies wirkt sich (wiederum gewollt) negativ auf die Währungen verschiedener Schwellenländer aus, z. B. der von Russland.
Niedrige Zinsen gut für Gold?
Wenn Notenbanken ihre Zinsen verändern, legen sie dabei ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der Inflation. Warum sollte man im Umfeld von deflationären Tendenzen die Zinsen anheben, um so PRIMÄR einer Inflation vorzubeugen? Bislang hat billiges Geld lediglich die Aktienmärkte beflügelt. Daran wird sich auch GEWOLLT nichts ändern.
Somit schließt sich der Kreis und ich habe wiederum kein Argument finden können.
Zudem darf nicht unbeachtet bleiben, dass von den Notenbanken aktiv auf den Goldkurs eingewirkt wird, um nicht zuletzt eine absolut zu vermeidende „Parallelwährung“ entstehen zu lassen.
Als Fazit bleibe ich bei meiner ursprünglichen Einschätzung: Der Goldkurs befindet sich in einem übergeordneten und stabilen Abwärtstrend, welcher durch kurze, jedoch niemals nachhaltige Gegenbewegungen unterbrochen wurde. Ein DAUERHAFTER Trendwechsel, wie so oft gewünscht und prognostiziert, ist nach wie vor nicht in Sicht.
Vom Chart her befinden wir uns m. E. zwar wieder einige Schritte vom (nächsten) Abgrund entfernt; dies macht jedoch ein erfolgreiches Traden nicht einfacher. Allein der Wunsch des Gedankens, „jetzt doch endlich Mal einen Boden gefunden zu haben“, führt zielführend mit Erfolg nicht weiter.
Bitte nicht falsch verstehen; ich würde auch so gerne Long gehen, mit einem guten Gefühl, dass der Ausverkauf vorbei sei. Die Rahmenbedingungen sprechen jedoch leider (noch) eine andere Sprache.