aus der FTD:
1.
Chiphersteller in
Taiwan büßen
Umsatz ein
Nachfrageschwäche trifft
Auftragsfertiger hart
Von Martin Ottomeier, Hamburg
Die zwei weltgrößten Chipauftragsfertiger
haben im Dezember
erneut einen Umsatzrückgang
gegenüber dem Vormonat verzeichnet,
weil deren Abnehmer hohe
Lagerbestände abbauen. Bei Marktführer
Taiwan Semiconductor Manufacturing
Co (TSMC) sanken die
Einnahmen um 5,1 Prozent, beim
Konkurrenten United Microelectronics
Corp (UMC) um 4,3 Prozent.
Damit hat die erwartete Abschwächung
der Chipkonjunktur die Auftragsfertiger
voll im Griff. Analysten
zufolge kann sich die Nachfrageschwäche
bis in das zweite Quartal
hinein fortsetzen. Die beiden taiwanischen
Unternehmen stellen Chips
für Elektronik- und Halbleiterfirmen
her. Sie gelten daher als Indikator für
die Branchenkonjunktur.
Die beiden Firmen verzeichnen
bereits seit rund drei Monaten Rückgänge.
Die Kunden bauen eigene
Lagerbestände ab, weil sich die
Nachfrage nach Konsumelektronikprodukten
nicht so stark entwickelt
hatte wie gedacht. Konzerne wie Intel,
Philips und Texas Instruments
hatten bereits im September vergangenen
Jahres ihre Wachstumsprognosen
gesenkt.
Im Dezember ist TSMCs Umsatz
um 5,1 Prozent gegenüber November
auf 19,9 Mrd. Taiwanische Dollar
(476 Mio. €) gesunken. Das war der
vierte Rückgang in Folge. Der Umsatz
von UMC fiel gegenüber dem Vormonat
um 4,3 Prozent auf 8,9 Mrd.
Taiwanische Dollar.
2.
AMD greift Intel
im Geschäft mit
Laptop-Chips an
Analysten erwarten stärkere
Nachfrage nach Halbleitern
Der US-Halbleiterhersteller AMD
plant, mit einem speziell für den
mobilen Einsatz in Laptops entwickelten
Chip dem Marktführer Intel
Konkurrenz machen. Der Konzern
kündigte am Freitag den neuen Prozessor
Turion an, der speziell für den
Einsatz in Notebooks konzipiert ist.
Der Mobilchip soll in der ersten Jahreshälfte
auf den Markt kommen.
Mit dem neuen Chip schließt AMD
zum Marktführer Intel, der morgen
seine Geschäftszahlen bekannt gibt,
in diesem Segment auf. Bereits Anfang
2003 hatte Intel mit seinem Pentium
M und dem Centrino-Chipsatz
eine entsprechend stromsparende
Entwicklung für Laptops erfolgreich
auf den Markt gebracht. „Turion ist
der Anti-Centrino“, sagte AMD-Manager
Marty Seyer. Im Laufe des Monats
wird Intel allerdings wohl die
zweite Generation seiner Centrino-
Mobile-Chips vorstellen.
In vielen Gebieten macht AMD
dem weit größeren Rivalen Druck.
Zwar dominiert der weltgrößte Chiphersteller
Intel den Markt für Prozessoren
mit einem Anteil von über
80 Prozent. Allerdings gewinnt der
kleine Konkurrent AMD mit seinen
neuen 64-Bit-Prozessoren seit einiger
Zeit kontinuierlich Marktanteile.
Prozessoren sind die Kernkomponente
von Computern. Sie übernehmen
die eigentliche Rechenarbeit.
Anders als Intels Centrino soll der
Turion nicht im Paket mit einem
Chipsatz und einem Modul für die
mobile Datenübertragung angeboten
werden. Zudem soll der Chip die
neue 64-Bit-Technologie nutzen
können, mit der im Vergleich zu herkömmlichen
32-Bit-Chips deutlich
mehr Speicher zur Verfügung steht.
Intels Marktanteil stieg nach Angaben
der Marktforschungsfirma IDC
bei Laptop-Chips im dritten Quartal
2004 zum Vorjahr von 81,7 Prozent auf
85,9 Prozent. Seit Markteinführung
hat Intel nach der Agentur Bloomberg
Centrino-Chips im Wert von mehr als
5 Mrd. $ verkauft. „Intel hat den Wandel
zur Mobilität deutlich schneller
erkannt“, sagt Sam Bhaynani, Analyst
bei Current Analysis.
Mit der morgigen Präsentation der
Zahlen für das vierte Quartal wird Intel
wohl auch insgesamt ein starkes
Geschäft vermelden können. Zudem
dürfte der Konzern eine höhere Prognose
für das saisonal schwache erste
Quartal liefern. „Ich denke, 2005 wird
das Jahr für Intel. Sie haben ihren Laden
in Ordnung gebracht“, sagt Apjit
Walia, Analyst bei RBC Capital. „Ich
gehe davon aus, dass viele Chiphersteller
ihre Prognosen für das vierte
Quartal nicht erreichen und ihre Erwartungen
senken. Doch das Tal ist
damit wohl erreicht und die Umsätze
werden zum Ende des zweiten Quartals
wieder anziehen.“ dpa, FT
Gruß Pichel