Drillisch-Aktie: Da geht noch was! Zugreifen!
18.11.13 16:07
aktiencheck.de
Maintal (
www.aktiencheck.de) - Wolfgang Specht, Analyst vom Bankhaus Lampe, bleibt nach soliden Neunmonatszahlen bei seiner Kaufempfehlung für die Aktie des Mobilfunkanbieters Drillisch.
Haupttreiber der Ergebnisentwicklung bleibe nach Ansicht des Experten die Transformation der Kundenbasis. Entscheidend sei hierbei eine Erhöhung der Kundenzahl auf Basis von MVNO-Verträgen (+259 Tsd. yoy) im Vergleich zu Reseller-Verträgen (-310 Tsd.). Dabei gelinge es dem Maintaler Unternehmen unverändert, den Anteil an "Budget-Kunden" gegenüber "Volumen-Kunden" zu steigern. Erstere würden ein bestimmtes Kontingent an Telefonieminuten, SMS und/oder Datenvolumen zu einem vorgegebenen Preis "buchen". Auftretende Über- bzw. Unterschreitungen dieser "Budgets" würden zu einem deutlich höheren Rohertrag pro Kunde (Q3: 9,93 Euro) führen als dies bei den herkömmlichen "Volumen-Kunden" der Fall sei (Q3: 4,10 Euro), so Specht in einer heute veröffentlichten Studie.
Der Experte rechne nach der erfolgten Dividendenanhebung (1,60 Euro für 2013, nicht weniger als 1,60 Euro für 2014), einem erhöhten EBITDA-Ausblick für 2014 (82 bis 85 Mio. Euro vs. alt: 77 bis 80 Mio. Euro) und dem Abbau der freenet-Position (0,5 Mio. vs. 5,7 Mio. zum Halbjahr 2013) mit einer Neubewertung der Aktie durch Investoren. Weitere Treiber könnten seiner Ansicht nach der Einzug von eigenen Aktien (ca. 10% der ausstehenden Aktien) und die Auflage eines neuen Rückkaufprogramms darstellen.
Mittelfristige Katalysatoren könnten ein erneuertes Vertragsverhältnis mit der Deutschen Telekom sowie weitere Konsolidierungsschritte bzw. hieran geknüpfte Regulierungsauflagen im relevanten Markt bilden (z. B. im Zuge der geplanten Merger von Vodafone/Kabel Deutschland (ISIN
DE000KD88880 / WKN
KD8888) und O2/E-Plus). Specht rechne auch damit, dass sich Drillisch für den Fall rüste, dass O2 und/oder E-Plus im Zuge des Mergers einzelne Marken verkaufen müssten. Eine bestehende Nettoliquidität (Q3: 52 Mio. Euro) und der anstehende Abschluss neuer Kreditlinien (BHLe: 100 Mio. Euro) würden hier seiner Meinung nach Optionen eröffnen.
Die aktualisierte DCF-Bewertung liefere für Drillisch einen fairen Wert von 25,30 Euro pro Aktie. Gegenüber Vergleichsunternehmen werde das hessische Unternehmen mit einem Aufschlag bei EV/EBIT, P/E und P/FCF für 2014 bewertet, was Specht mit Blick auf überdurchschnittliche Wachstumserwartungen für gerechtfertigt halte. Als fairer Wert pro Aktie und neues Kursziel ergebe sich 25 Euro (alt: 20 Euro).
Auf Höhe des Kursziels würde die Aktie mit 14,0x EBITDA, 16,4x FCF für 2015e bewertet und eine Dividendenrendite von 6,4% liefern. Specht schätze das EBITDA-CAGR 2012-15 auf im Branchenvergleich hohe 14,4%. Der Analyst vom Bankhaus Lampe bekräftigt daher seine Kaufempfehlung für das Drillisch-Papier. Auf Basis der Dividendenstärke sollte der Titel auch im Falle einer Marktkorrektur eine relative Stärke entwickeln, hieß es in der Studie.
Der Anteilsschein von Drillisch zählt im Nachmittagshandel (15:48 Uhr) mit einem Plus von 2% auf 21,64 Euro zu den stärskten Werten im TecDAX. (18.11.2013/ac/a/t)