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Als hauchdünne Beschichtung schützen diese Folien andere Metalle vor Oxidation, denn Palladium ist als Edelmetall korrosionsbeständig und resistent gegen Säuren. Mit einem Schmelzpunkt von 1.554 Grad Celsius ist das Element zudem recht hitzebeständig. Außerdem leitet es gut Wärme und Elektrizität.
Die herausragende Eigenschaft von Palladium ist aber seine Fähigkeit, Wasserstoff aufzusaugen und zu speichern wie ein Schwamm. Bei geeigneten Druckverhältnissen kann es bis zum 3.000-fachen seines eigenen Volumens an Wasserstoff aufnehmen.
Diese Eigenschaft macht sich die petrochemische Industrie bei der Produktion von Hydrierungskatalysatoren zu Nutze. Diese entziehen Erdöl bei der Raffination von Benzin ungesättigte Kohlenwasserstoffe. Die chemische Industrie verarbeitet das Element außerdem zu Kontaktnetzwerken, an denen bei der Salpetersäure und Blausäureproduktion Ammoniak und Methan kondensieren.
Auch Katalysatoren zur Abgasreinigung von Blockheizkraftwerken und für die Nachverbrennung der Abgase in Lackeriereien, Kaffeeröstereien und Druckereien produzieren Chemieunternehmen mit Palladium. Dabei verbraucht die Branche jedes Jahr knapp sechs Prozent des Angebots an dem Edelmetall. Damit ist sie der drittgrößte Verbraucher nach den Herstellern von Elektrotechnik.
Bergwerksförderung Palladium bis 2015 (Grafik: BGR)
Bergwerksförderung Palladium bis 2015. (Grafik: BGR)
In der Elektrotechnik lässt sich Palladium nicht ersetzen
Diese produzieren mit gut elf Prozent des abgebauten Palladiums Elektroden in Keramikschichtkondensatoren, Kontakte in Computern, Mobiltelefonen, Tablet-PCs und Digitalfernsehern beschichtet sowie Silber-Palladium-Lote für integrierte Schaltkreise herstellt. Gegenüber Gold hat Palladium dabei den Vorteil, dass es sich aufgrund seiner höheren Dichte in geringeren Schichtstärken einsetzen lässt.
Weitere knapp fünf Prozent des Palladiums verarbeiten Dentaltechniker zu Legierungen für Zahnkronen. Knapp vier Prozent des verfügbaren Materials legieren Juweliere mit Gold zu Weißgold.
Zwar lässt sich Palladium in vielen Anwendungen durch andere Elemente der Platinmetallgruppe ersetzen. Zu dieser gehören neben Platin und Palladium auch Rhodium, Iridium, Ruthenium und Osmium. Allerdings ist dies entweder erheblich teurer oder führt zu Leistungseinbußen bei den hergestellten Produkten.
Der Hauptabnehmer von Palladium ist zwar die klasissche Autoindustrie aber durchch neue und mehr Anwendungen im Wasserstoffbereich und Elektrizität nimmt der Bedarf zu. Die entscheidende Frage hier ist, in wieweit sich die Nachfrage in den anderen Anwedungsgebieten in den nächsten Jahren steigern kann ? Das kann zumindestens einen kleinen Nachfragerückgang der Autoindustrie ausgleichen in den nächsten Jahren. Dazu kommt ja jetzt noch die Brensstoffzelle die ja langsam immer mehr Fahrt aufnimmt. Sollte sich die Brennstoffzelle nachhaltig durchsetzen und eine Marktdurchdringung schaffen, wird auch hier der Bedarf warscheinlich stark steigen, auch wenn in Zukunft der Palladiumanteil in den Brennstoffzellen durch mehr Platin ersetzt werden soll. Außerdem kann ich mir auch in Zukunft Brennstoffzellen ohne Palladium/Platin vorstellen. Bis dahin wird es aber noch dauern.