... waren im Großen und Ganzen bereits bekannt. Es gibt keine Überraschungen im Geschäftsbericht, die so nicht angekündigt waren. Somit wird heute größtenteils (und wiederholt) nur über Themen hergezogen, die seit Bekanntmachung des letzten Quartalsberichts und der vorläufigen Geschäftszahlen für 2018 scheibchenweise auseinandergenommen wurden.
Neu ist, dass Sewing heute das Renditeziel für 2019 noch einmal bekräftigt hat. Ich kann es kaum glauben, dass Q1/2019 bisher derart gut gelaufen sein soll. Vielmehr hätte ich angenommen, dass das Vorhaben unter dem Hintergrund der nun zeitlich ausgeweiteten Nullzinspolitik in Europa und den deutlich gesenkten Erwartungen für das Wachstum der Weltwirtschaft einkassiert wird. Natürlich lässt er sich ein Hintertürchen offen und spricht von Herausforderungen, denen man sich weiterhin stellen müsse, aber verwundert bin ich dennoch und der Markt quittiert das heute mit einem nicht ganz so heftigen Abschlag wie beim DAX oder bei der Commerzbank auch eher positiv. Da sich mein Vertrauen in Sewings Aussagen seit Bekanntgabe des Q3/2018-Ergebnisses vollkommen aufgelöst hat, gehe ich eher davon aus, dass wohl eher genau das Gegenteil eintreten wird und die propagierten Ziele auch (um Längen) nicht erreicht werden (können).
Letztlich wird sich Anfang 2020 aber auch niemand mehr fragen, ob die Deutsche Bank ihre jetzt bekräftigten 2019er Ziele erreicht haben wird oder nicht, weil die Fusion mit der Commerzbank und deren Auswirkungen den weiteren Kursverlauf (ab Mai?) bestimmen werden. Alle Abweichungen vom ursprünglichen Plan wird man diesem Umstand zurechnen und sich aus der diesbezüglichen Verantwortung herausnehmen können. Die Kursverluste in dieser Woche wurden von makroökonomischer Schwarzmalerei und fast ausschließlich negativer Analysen bezüglich der möglichen Fusion unterstützt. Für die Shorties eine (weitere) gute Gelegenheit, ihre Positionen jetzt oder in den nächsten Tagen weiter aufzulösen. Würde diese Gruppe von "Investoren" tatsächlich mit einer (zwangsläufig notwendigen) Kapitalerhöhung rechnen, dann müssten die LV-Quoten seit Bekanntgabe der Pläne doch eigentlich deutlich nach oben geschossen sein!? Selbst bei einer Kapitalerhöhung von "nur" 5 Mrd. Euro würde der aktuelle Kurs um ca. 25% verwässert und die Aktien wären anschließend deutlich billiger als zuvor. Entweder geht man hier also davon aus, dass es entweder zu keiner Fusion kommen wird oder aber, dass hierfür schlichtweg keine Kapitalerhöhung notwendig sein wird. Lediglich BlackRock scheint (heute) ein wenig darauf zu wetten, dass eine (gescheiterte) Fusion den jüngsten Kursanstieg der Commerzbank-Aktie zunichte machen könnte ...