der angloamerikanischen muss ich hinzufügen....da der Artikel sich mit kritischen Bemerkungen von AL deckt,stelle ich ihn mal auszugsweise rein:
www.leap2020.eu/...des-G20-Treffens-Wall-Street-und_a2976.html .......Wir halten dieses Thema aber nur unter einem Blickwinkel für von besonderer Bedeutung: Es zeigt, wie Wall Street und die Londoner City versuchen (2), den Eindruck zu erwecken, die EU sei schwersten Verwerfungen ausgesetzt und der Eurozone drohe eine fast schon tödliche Gefahr. Ständig werden Informationen über die Kreditrisiken in Osteuropa in die Medien eingespeist. Gleichzeitig wird der Eindruck erweckt, die Regierungen der Euro-Länder würden die Krise nur zögerlich bekämpfen, ganz im Gegensatz zu den Amerikanern und Briten, die die richtigen massiven Maßnahmen ergriffen hätten. Hier geht es darum, die internationale Aufmerksamkeit von den Problemen des US- und britischen Bankenbereichs abzulenken und ganz nebenbei auch die Position der Euroländer im Vorfeld des G20-Gipfels zu schwächen. .......
Die Idee und ihre Umsetzung sind brillant: Man nehme ein Thema, das den Menschen schon häufig begegnet ist, so dass es Wiedererkennungswert besitzt und damit eine hohe Aufmerksamkeit garantiert; man gebe ein paar griffige Vergleiche hinzu, die von den Medien und Internet leicht aufgegriffen werden können (eine Eingabe von „Europäische Bankenkrise“ bei Google lässt einen das Ausmaß des Echos erkennen); das Ganze wird mit der Hilfe von einflussreichen, immer gerne den US-Interessen hilfreichen Organisationen und Persönlichkeiten zu einer Lüge zusammen gekocht. Mit diesem Rezept kann man vorüber gehend sogar die Weltöffentlichkeit glauben machen, der Krieg im Irak wäre ein Erfolg, die Subprime-Krise hätte keine Auswirkung auf die Banken, die Bankenkrise schlüge nicht auf die Realwirtschaft durch, die Krise wäre eigentlich harmlos, aber wenn sie schwerwiegend wäre, wäre sie jedenfalls unter Kontrolle!
Das hinreichend bekannte Thema ist die Trennung zwischen « Altes Europa » und « Neues Europa », zwischen einem reichen, satten und egoistischen Europa, und einem armen Europa, das die Zukunft verkörpere. Von Rumsfeld wurde dieses Bild für den Irakkrieg und von Großbritannien für die Erweiterung verwendet; schon seit mehr als zehn Jahren wird es uns immer wieder in verschiedenen Versionen von den angelsächsischen Medien und ihren Mitläufern serviert; einige britische Medien haben daraus sogar ihre Spezialität gemacht (3).
Die griffigen Vergleiche sind die folgenden: Ost-Europa ist die Subprime-Krise der EU (was nebenbei auch noch heißen soll, jeder hätte mit „seiner“ subprime-Krise zu kämpfen (4)); und eine Krise in Ost-Europa werde die gleichen schlimmen Folgen haben wie die Asienkrise 1997 (was sich sicherlich mit seiner Lage in Richtung der aufgehenden Sonne begründen läßt (5)).
Die Relaisstellen für diese Manipulation der öffentlichen Meinung sind zahlreich. Da findet sich erst einmal eine Rating-Agentur, nämlich Moody’s (6), die, wie auch die anderen Rating-Agenturen, ausschließlich in den Diensten der Wall Street steht, und im Vorfeld des Krisenausbruchs selbst „Elefanten im Wohnzimmer“ übersehen hat. Weder die Subprimes, noch die CDS, noch Bear Stearns, Lehman Brothers, AIG… nichts hat Moody‘s als Problem erkannt. Aber unerklärlicher Weise veröffentlicht die Finanzpresse weiterhin ihre Analysen und Bewertungen; vielleicht aus einem Anflug reinsten Mitleids oder auch in der Hoffnung, dass allein nach der statistischen Wahrscheinlichkeit sie irgendwann auch mal wieder etwas korrekt vorher sagen werde. Für die Vorhersage über Ost-Europa war das Medienecho überwältigend: „Moody’s habe rechtzeitig eine Bombe im Hinterhof der Eurozone entdeckt, deren Explosion das europäische Finanzsystem zerstören werde.“
Weiterhin erhöhe man die Wahrscheinlichkeit dieser These mit der Hilfe von einigen Zeitungen, die erbitterte Euro-Gegner sind; wie z.B. der Telegraph, der ansonsten sehr gute Artikel über die Krise geschrieben hat, der aber, wohl verbittert durch den Absturz des britischen Pfunds und der britischen Wirtschaft, es an Objektivität gegenüber der Eurozone missen lässt. Man lanciert eine Information, die, da falsch, anschließend kassiert wird, was ihren Reiz als „Geheiminformation“, noch erhöht (7). In dieser ephemeren Nachricht wurde kolportiert, der Weltwirtschaft stünde ein „Finanztsunami“ bevor, weil die Banken des „Alten Europas“ sich auf den Finanzmärkten des „Neuen Europas“ ruiniert hätten (8). Die sich daraus entstehende Gerüchteküche halte man anschließend mit Hilfe der wichtigen amerikanischen und britischen Finanzmedien warm, wohl wissend, dass die dort kolportierten Geschichten von den anderen Medien übernommen werden.
Mit der EU lässt sich dieses Spiel sehr gut spielen, denn es vergeht viel Zeit, bis die Regierungen dort verstehen, wie ihnen mitgespielt wird, und noch mehr Zeit, bis sie reagieren, da sie sich so schnell oder überhaupt nicht auf eine notwendige Gegenreaktion einigen können. Das gibt der Manipulation die Möglichkeit, noch eine Extrarunde im Medienwald zu drehen. In dieser Neuauflage vom Alten gegen das Neue Europa spielt der ungarische Premier Minister Ferenc Gyurcsany die Rolle des « kleinen armen ost-europäischen Märtyrers“..... er legt wahnsinnige Zahlen für die Höhe eines notwendigen Rettungsplans des ost-europäischen Bankensystems vor, mit dem die „Alten Europäer“, die nicht sofort das Geldsäckel aufschnüren, wieder in die Rolle der Bösen oder der Ignoranten gedrückt werden. Deren Weigerung, mit diesen Summen einzuspringen, findet dann in der gesamten amerikanischen und britischen Presse entsprechendes Echo, wobei die Schlussfolgerung gezogen wird, dass die europäische Solidarität solchen Spannungen nicht gewachsen sein könnte. Dabei wird natürlich gerne unterschlagen, dass gerade die Polen und die Tschechen diejenigen waren, die die abartigen Forderungen des ungarischen Premierministers mit der größten Härte zurück gewiesen hatten (9). Die Destabilisierungsversuche gegen die Eurozone mit Hilfe von Angriffen aus dem Osten gehen also weiter.....