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Der USA Bären-Thread

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Der USA Bären-Thread Eidgenosse
Eidgenosse:

Es war eher der Glaube

5
25.03.09 09:14
an ewig steigende Boni. Die Mortgage-Brocker sind ja ziehmlich aggressiv an die Leute heran. Das Ziel war vorallem möglichst viele Kredite möglichst teuer zu verkaufen. Jeder Kredit gibt schliesslich eine nette Abfindung. In meinen Augen waren das Kriminelle.

Man sollte sich allgemein viel mehr dafür interessieren wohin eigentlich das Geld geht das man jahrzehntelang in Renten und Versicherungen steckt. Die meisten bezahlen doch weils immer so war und immer so weitergeht.

Das ist auch die Meinung die ich im Alltag höre. "Nach der Krise gehts wieder aufwärts und wenn ich in drei Jahren Pensioniert bin kauf ich mir ein Boot...usw" Es gibt auch bis jetzt noch sehr wenig Leute die sich die Sache mal ernsthaft hinterfragen.
Der USA Bären-Thread Jing
Jing:

Nicht ueberzeugt, dass die Kreditvergeber

3
25.03.09 09:27
an die ewige Steigerung geglaubt haben. Nicht die, alles Spitzenbanker.
Nein, pure kriminelle Abzocke der Massen mit staatlichem Augen zu druecken.
In einem aelteren Posting, glaub von AL, haette einer von sich gegeben (ein
Banker):
"Hoffentlich fliegt uns die Sch... nicht vor unserer Rente um die Ohren".
Eine hochmotivierte Gansterbande hatte sich der USA bemaechtigt.
Und, einer hatte von Januskopf geschrieben, Reps/Demokraten (auch
wieder Al?) Es laeuft genauso weiter, der Cowboy zieht nicht mehr,
jetzt muss ein Messias her.
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Daiphong - von der Macht der Ideologien

7
25.03.09 09:28
Bert Brecht schrieb mal: "Die herrschende Ideologie ist die Ideologie der Herrschenden." Damit meinte er, dass die Ideologieträger, die diese Ideologien verbreiten, selber felsenfest von ihren "Heilslehren" überzeugt sind. Sie sind in gewisser Weise gegenüber ihren eigenen Lügen "betriebsblind", da "selbstbesoffen". Es wäre verkürzt, sie als bloße Halunken hinzustellen.

Man sah es sehr deutlich im Dritten Reich bei der Judenverfolgung: Die "herrschende Ideologie" war, dass Juden eine "minderwertige Rasse" seien. Obwohl sich dafür keinerlei wissenschaftliche Belege fanden, bestimmte diese Ideologie zunehmend die öffentliche Wahrnehmung. Diese durch ständige Propaganda aufoktroyierte Negativwahrnehmung verselbstständigte sich - und wirkte sich auch faktisch immer schlimmer auf die Lebensbedingungen der jüdischen Bevölkerung aus. Es begann mit Berufs- und Heiratsverboten, steigerte sich in offener Diskriminierung mit dem Judenstern, Synagogen-Verbrennungen usw.  bis zur Massenexekution in den Konzentrationslagern.

Die ideologische Verblendung der Mitläufer ging so weit, dass Ärzte wie Dr. Dr. Mengele im KZ Ausschwitz geradezu verzweifelt "Menschenversuche" anstellte, um nachzuweisen, dass die Juden tatsächlich eine eigene Rasse wären (in Wahrheit sind es Angehörige einer Religionsgemeinschaft mit denselben Gen-Merkmalen wie andere Deutsche). Mengele entnahm den vergasten Juden sogar Körperteile wie Augen und schickte sich zu wissenschaftlichen Vergleichsstudien an die damaligen Kaiser-Wilhelm-Institute - Vorgänger der heutigen renommierten Max-Planck-Institute - , die laufend "Material" benötigten, weil auch sie am Nachweis der "rassischen" oder "genetischen" Minderwertigkeit forschten. Freilich ebenfalls ohne Ergebnis.

Dies zeigt mMn deutlich, wie stark sich Ideologie einer Bevölkerung "bemächtigen" kann - und wie sehr sie selbst hochintelligenten Menschen, die es eigentlich besser wissen sollten, die Sinne vernebelt.

Nicht umsonst heißt es: Glaube versetzt Berge. Das gilt auch im Negativem.
Der USA Bären-Thread SteG
SteG:

Kreditverbriefungen

17
25.03.09 09:31
Man muss bei dieser Krise zwischen zwei Dingen unterscheiden. Zunächst die Vergabe der Kredite: Gier, ständig steigende Hauspreise etc. wurde ja schon oft erwähnt
Die Verbriefung und der Weiterverkauf ist eine ganz ander Sache: Die prinzipielle Idee war, dass es Regionen mit starkem Kreditbedarf und Regionen mit schwachem Kreditverkauf gibt. Da eine Bank nur eine begrenzte Darlehenssumme vergeben kann, kommt es zu Ungleichgewichten. Banken in Boomregionen wollten mehr Darlehen vergeben, dürfen aber nicht. Banken in schwachen Regionen dürften mehr vergeben, wollen aber nicht. Die Verbriefung sollte dieses Problem lösen, indem Banken mit "Darlehensüberkapazität" mittels der Verbriefung diese weiterverkaufen (an Banken die vergeben können, aber nicht wollen) und haben somit Raum für weitere Darlehensausgaben. Die Idee war prinzipiell sehr gut, leider hat die praktische Umsetzung mit Risikobewertung etc. nicht funktioniert, aber die kaufenden Banken mussten sich wegen fehlenden Research und Analysemöglichkeiten vor Ort darauf verlassen. Das ist auch bei Immobilienkauf bei Investmentmakler üblich....
Der USA Bären-Thread daiphong
daiphong:

AL, ich würde Beispiele aus der näheren Umgebung

2
25.03.09 09:37
bevorzugen. Wir sehen, wie die Stimmung, die Argumentation und der Glaube mit den Kursen geht.
Solange die USA als der große Globalisierungsgewinner erschien, wirkte vieles logisch. Das logischste Argument für steigende Hauspreise war die wachsende Bevölkerung. Also bombensicher. Da brauchte man diesen hohen Ideologieaufwand gar nicht.
Der USA Bären-Thread SteG
SteG:

Gewerblicher Immobilienmarkt in D

19
25.03.09 09:48
Kurz zur Lage 1A Lage Großstädte:
Ausländische Investoren Fortress, Blackstone nicht aktiv, bis 31.12.2008 haben diese massiv Kasse gemacht und Immobilen verkauft. Seit 01.01.2009 ist der Markt komplett tot d.h. es sind wenige Nachfrager im Markt (Ek finanzierte Versorgungskassen und Versicherer). Fortress, Blackstone etc. haben sich komplett zurückgezogen, da sie die Rendite nur mir hohem FK Anteil beim Kauf bekommen und die Banken es nicht mehr finanzieren. Momentan wegen geringen Zinsen und Unsicherheit im Aktienmarkt fehlen Alternativanlagen für die Immobilienverkäufer und keiner verkauft. Eine deutsche Vorsorgungskammer wollte Immobilienetat 2009 um 400 Mio Euro aufstocken, bisher 0 Euro investiert. Markt ist vollkommen erstarrt.
Der Preisrutsch: Momentan stagnierende bis sinkende Preise in 1A Lagen, B und C Lagen bereits mit deutlich sinkenden Preisen z.B. Plus Filialen (von Edeka/Netto gekauft) werden nur mit Mietreduzierung von einer Monatsmiete/Jahr übernommen mit Auswirkungen auf Jahresnettomiete und somit Preis bei Verkauf.
Allerdings befürchtet die Branche folgendes: Wenn die offenen Immobilienfonds, die ja fast alle wegen zu hoher Mittelabflüsse gesperrt wurden, müssen nach spätestens 3 Jahren wieder geöffnet werden. Wenn diese Öffnung erfolgt (die Angst) werden Privatanleger ihre Anteile sofort verkaufen (da diese eigentlich täglich verfügbar waren und nun auf unbestimmte Zeit dem Zugriff den Anleger entzogen werden). Die Sperrung von (eigentlich täglich verfügbaren) Kapital werden viele Anleger in Zukunft vermeiden wollen. Die diese Fonds mit großen finanziellen Mitteln im Markt waren und diese dann schnell verkaufen müssen, um die Anteilseigner auszahlen zu können, dann wird ein massiver Rutsch bei den Preisen befürchtet...

Mal abwarten...
Der USA Bären-Thread Anti Lemming
Anti Lemming:

Daiphong - der "hohe Ideologieaufwand"

4
25.03.09 10:21
den Du anmahnst, ist gar nicht erforderlich, damit sich eine Ideologie verbreiten kann. Mengele hatte auch keine Ahnung, dass er einer Ideologie aufsass - obwohl er sie sogar selber propagierte.

Brecht hat das auf die obige abstrakte Formel gebracht, um die Hintergründe zu erhellen. Ideologien haben aber auch schon lange vor Brecht trefflich funktioniert.

Auch US-Banker oder Immobilienmakler würden lauthals schreiend von sich weisen, dass sie Ideologen seien. Sie wären geradezu entrüstet. Dies könnte man aber sogar als wichtigen Bestandteil jeder Ideologie betrachten (Selbstblindheit). Sie wirkt sozusagen unterbewusst - dadurch aber nicht minder effektiv.
Der USA Bären-Thread Malko07
Malko07:

In den ersten Jahren

12
25.03.09 10:53
funktionierte das Modell der Immobilienkredite ohne solvente Kunden prächtig. Konnte der Kunde nicht mehr zahlen verfiel das Haus an die Bank. Die Versteigerung/Verkauf brachte wesentlich mehr ein als die alte Kreditsumme betrug. Ein scheinbar risikoloses Geschäft das relativ große Erträge abwarf. Die Solvenz der Kunden war dabei unwichtig. Für die etwas kritischeren Papieraufkäufer wurden dazu noch nach "mathematischen Modellen" Gruppen geschaffen, die ein Scheitern in der obersten Gruppe unmöglich erschienen ließen. Diese Spielchen funktionierte einige Jahre und nicht mitzumachen wurde immer schwieriger (Rendite, Boni, Gier). Sogar in Deutschland wurde unter Rot-Grün die Gesetzgebung geändert, damit man richtig groß (außerhalb der Bilanz) mitspielen konnte. Die Landesbanken mit ihren Sparkassen freuten sich und griffen groß zu. Als erste groß involvierte einheimische Bank reagierte die Deutsche Bank - recht spät aber immerhin und als einzige. Der Schrott wurde massiv versichert und nun hofft man, dass der US-Steuerzahler weiter dafür blecht (AIG).

Die Erwartung ewig steigende Hauspreise ist nicht schräger wie die Erwartung eventuelle Probleme mit ewig wachsender Bevölkerung lösen zu können. Diese Verblendung wird sehr schön in unser Demographiediskussion sichtbar. Sie zeigt. dass auch unsere Bevölkerung und ihre Elite zu über 90% dieser Ideologie des ewigen Wachstums anhängt und deshalb auch zukünftig immer wieder in derartige Fallen stolpern wird. Funktioniert die Bevölkerung in dieser Richtung nich mehr erwartungsgemäß, werden die Wurfprämien (Kindergeld) erhöht und die Eltern sind auch noch überzeugt sie täten was für die Rente.
Der USA Bären-Thread E8DEF285
E8DEF285:

zu 40598 - Verbriefung ?

7
25.03.09 11:04
Notwendige Voraussetzung für die Verbriefbarkeit einer Vermögensposition ist, dass sie über einen bestimmten Zeitraum hinweg einen stetigen Zahlungsstrom gewährleistet, um die Refinanzierung des Käufers abzudecken (Daher eignen sich beispielsweise insbesondere Kreditforderungen, da die vom Kreditschuldner über die gesamte Kreditlaufzeit zu leistenden Zins- und Tilgungszahlungen, dem Gläubiger einen stetigen Kapitalzufluss gewährleisten).
Es gibt also keine guten oder schlechten. Fällt eine aus - so wird derjenige der noch leisten kann ja wohl nicht doppelt bezahlen.
Mathematik kann manchmal recht einfach sein - es wird nur banktechnisch so umständlich dargestellt und die meisten bekommen es nicht in die Reihe.
Noch einfacher  - ein fauler Apfel wird nicht besser und ein gesunder Apfel  bleibt nur EINER - oder sollen dann 2 in einen reinbeisen - ? klärt mich auf
gruss E8
Der USA Bären-Thread splint
splint:

Du hast Recht E8DEF285, derjenige Schuldner

 
25.03.09 11:11
der besonders gut durch die Wirtschaftskrise kommt wird nicht doppelt bezahlen. Die verbrieften Kredite werden jedoch mit einem Risikoabschlag gehandelt. Wenn ein Schuldner seine Zahlungsverpflichtung voll erfüllt, nimmt der Gläubiger mehr Geld ein als er für die Forderung bezahlt hat (wegen des Risikoabschlags). Dadurch kann ein guter Schuldner einen ausfallenden Schuldner (teilweise!) ausgleichen.
Der USA Bären-Thread Kicky
Kicky:

Europäische Bankenkrise und Medienmanipulation

16
25.03.09 11:19
der angloamerikanischen muss ich hinzufügen....da der Artikel sich mit kritischen Bemerkungen von AL deckt,stelle ich ihn mal auszugsweise rein:
www.leap2020.eu/...des-G20-Treffens-Wall-Street-und_a2976.html                                                                                            .......Wir halten dieses Thema aber nur unter einem Blickwinkel für von besonderer Bedeutung: Es zeigt, wie Wall Street und die Londoner City versuchen (2), den Eindruck zu erwecken, die EU sei schwersten Verwerfungen ausgesetzt und der Eurozone drohe eine fast schon tödliche Gefahr. Ständig werden Informationen über die Kreditrisiken in Osteuropa in die Medien eingespeist. Gleichzeitig wird der Eindruck erweckt, die Regierungen der Euro-Länder würden die Krise nur zögerlich bekämpfen, ganz im Gegensatz zu den Amerikanern und Briten, die die richtigen massiven Maßnahmen ergriffen hätten. Hier geht es darum, die internationale Aufmerksamkeit von den Problemen des US- und britischen Bankenbereichs abzulenken und ganz nebenbei auch die Position der Euroländer im Vorfeld des G20-Gipfels zu schwächen. .......

Die Idee und ihre Umsetzung sind brillant: Man nehme ein Thema, das den Menschen schon häufig begegnet ist, so dass es Wiedererkennungswert besitzt und damit eine hohe Aufmerksamkeit garantiert; man gebe ein paar griffige Vergleiche hinzu, die von den Medien und Internet leicht aufgegriffen werden können (eine Eingabe von „Europäische Bankenkrise“ bei Google lässt einen das Ausmaß des Echos erkennen); das Ganze wird mit der Hilfe von einflussreichen, immer gerne den US-Interessen hilfreichen Organisationen und Persönlichkeiten zu einer Lüge zusammen gekocht. Mit diesem Rezept kann man vorüber gehend sogar die Weltöffentlichkeit glauben machen, der Krieg im Irak wäre ein Erfolg, die Subprime-Krise hätte keine Auswirkung auf die Banken, die Bankenkrise schlüge nicht auf die Realwirtschaft durch, die Krise wäre eigentlich harmlos, aber wenn sie schwerwiegend wäre, wäre sie jedenfalls unter Kontrolle!

Das hinreichend bekannte Thema ist die Trennung zwischen « Altes Europa » und « Neues Europa », zwischen einem reichen, satten und egoistischen Europa, und einem armen Europa, das die Zukunft verkörpere. Von Rumsfeld wurde dieses Bild für den Irakkrieg und von Großbritannien für die Erweiterung verwendet; schon seit mehr als zehn Jahren wird es uns immer wieder in verschiedenen Versionen von den angelsächsischen Medien und ihren Mitläufern serviert; einige britische Medien haben daraus sogar ihre Spezialität gemacht (3).

Die griffigen Vergleiche sind die folgenden: Ost-Europa ist die Subprime-Krise der EU (was nebenbei auch noch heißen soll, jeder hätte mit „seiner“ subprime-Krise zu kämpfen (4)); und eine Krise in Ost-Europa werde die gleichen schlimmen Folgen haben wie die Asienkrise 1997 (was sich sicherlich mit seiner Lage in Richtung der aufgehenden Sonne begründen läßt (5)).

Die Relaisstellen für diese Manipulation der öffentlichen Meinung sind zahlreich. Da findet sich erst einmal eine Rating-Agentur, nämlich Moody’s (6), die, wie auch die anderen Rating-Agenturen, ausschließlich in den Diensten der Wall Street steht, und im Vorfeld des Krisenausbruchs selbst „Elefanten im Wohnzimmer“ übersehen hat. Weder die Subprimes, noch die CDS, noch Bear Stearns, Lehman Brothers, AIG… nichts hat Moody‘s als Problem erkannt. Aber unerklärlicher Weise veröffentlicht die Finanzpresse weiterhin ihre Analysen und Bewertungen; vielleicht aus einem Anflug reinsten Mitleids oder auch in der Hoffnung, dass allein nach der statistischen Wahrscheinlichkeit sie irgendwann auch mal wieder etwas korrekt vorher sagen werde. Für die Vorhersage über Ost-Europa war das Medienecho überwältigend: „Moody’s habe rechtzeitig eine Bombe im Hinterhof der Eurozone entdeckt, deren Explosion das europäische Finanzsystem zerstören werde.“

Weiterhin erhöhe man die Wahrscheinlichkeit dieser These mit der Hilfe von einigen Zeitungen, die erbitterte Euro-Gegner sind; wie z.B. der Telegraph, der ansonsten sehr gute Artikel über die Krise geschrieben hat, der aber, wohl verbittert durch den Absturz des britischen Pfunds und der britischen Wirtschaft, es an Objektivität gegenüber der Eurozone missen lässt. Man lanciert eine Information, die, da falsch, anschließend kassiert wird, was ihren Reiz als „Geheiminformation“, noch erhöht (7). In dieser ephemeren Nachricht wurde kolportiert, der Weltwirtschaft stünde ein „Finanztsunami“ bevor, weil die Banken des „Alten Europas“ sich auf den Finanzmärkten des „Neuen Europas“ ruiniert hätten (8). Die sich daraus entstehende Gerüchteküche halte man anschließend mit Hilfe der wichtigen amerikanischen und britischen Finanzmedien warm, wohl wissend, dass die dort kolportierten Geschichten von den anderen Medien übernommen werden.

Mit der EU lässt sich dieses Spiel sehr gut spielen, denn es vergeht viel Zeit, bis die Regierungen dort verstehen, wie ihnen mitgespielt wird, und noch mehr Zeit, bis sie reagieren, da sie sich so schnell oder überhaupt nicht auf eine notwendige Gegenreaktion einigen können. Das gibt der Manipulation die Möglichkeit, noch eine Extrarunde im Medienwald zu drehen. In dieser Neuauflage vom Alten gegen das Neue Europa spielt der ungarische Premier Minister Ferenc Gyurcsany die Rolle des « kleinen armen ost-europäischen Märtyrers“..... er legt wahnsinnige Zahlen für die Höhe eines notwendigen Rettungsplans des ost-europäischen Bankensystems vor, mit dem die „Alten Europäer“, die nicht sofort das Geldsäckel aufschnüren, wieder in die Rolle der Bösen oder der Ignoranten gedrückt werden. Deren Weigerung, mit diesen Summen einzuspringen, findet dann in der gesamten amerikanischen und britischen Presse entsprechendes Echo, wobei die Schlussfolgerung gezogen wird, dass die europäische Solidarität solchen Spannungen nicht gewachsen sein könnte. Dabei wird natürlich gerne unterschlagen, dass gerade die Polen und die Tschechen diejenigen waren, die die abartigen Forderungen des ungarischen Premierministers mit der größten Härte zurück gewiesen hatten (9). Die Destabilisierungsversuche gegen die Eurozone mit Hilfe von Angriffen aus dem Osten gehen also weiter.....
Der USA Bären-Thread Kicky
Kicky:

Der Bankerwein oder die Kunst des Vergiftens

3
25.03.09 11:31
mal was Interessantes zwischendurch während die Futures mal wieder steigen:www.bloomberg.com/apps/...sid=amgdIAKSztHU&refer=exclusive

ich denke mal es muss nicht ein Montalcino sein,wahrscheinlich würde ein eichenfassgelagerter  genügen
Der USA Bären-Thread schlauerfuchs
schlauerfuchs:

Wie aus Schulden Werte werden

25
25.03.09 11:31
Passt vielleicht an dieser Stelle: eine private Geschichte, wie aus Schulden Werte werden.

Ein Freund von mir war vor Jahren (als es noch DM und ec-Scheck gab) in der Türkei in Urlaub. Dort hat er einen hochwertigen Teppich gekauft und diesen mit einem ec-Scheck (Wert 2000,- DM) bezahlt. Ich weiß nicht mehr, wie er das nachverfolgt hat, aber es war auf jeden Fall so, dass dieser Scheck nie eingelöst wurde, sondern bei den Teppichhändlern vor Ort wie Bargeld von einem zum anderen wanderte. Statt ihn einzulösen (mit Gebühren etc.) gab man den "Scheck des Deutschen " als Zahlungsmittel weiter. War ja eh praktisch, weil man damit eine hohe Summe auf praktische Art und Weise weitergeben konnte.

Vielleicht zirkuliert der Scheck immer noch auf den Teppichmärkten in der Türkei und wird als Zahlungsmittel akzeptiert. Fakt ist: einlösbar ist er nicht mehr. Kam oder käme jemand auf die Idee ihn einzulösen, würde er leer ausgehen.

Für meinen Freund heißt das: einen 2000-DM-Teppich geschenkt bekommen (den Teppich gibt's übrigens noch). Wenn er schlau gewesen wäre, hätte er die nächste Reise wieder in die Türkei gemacht und noch viel mehr Teppiche per ec-Scheck gekauft.

Und damit nähern wir uns so langsam dem Thema Verbriefung: solange alle an den Wert eine beschriebenen Stücks Papier glauben und der "gute Name" der dahinter steht (beim ec-Scheck die ausgebende Bank) nicht in Frage gestellt wird, ist dieses Stück Papier ein Wert. Der erste Teppich-Händler hat ja aus dem Stück Papier wieder einen Wert gemacht, indem er einen neuen Teppich oder ein neues Familien-Auto oder oder oder davon gekauft hat. Das Ganze geht erst schief, wenn der Glaube an das Stück Papier verloren geht.

Ich schreibe bewußt provokativ "Stück Papier", denn auch US-Staatsanleihen und letztlich der Dollar basieren auf dem gleichen Prinzip. Nur der Glaube an den dahinter stehenden Staat bzw. die Wirtschaftskraft verleiht ihnen einen "Wert"...
Der USA Bären-Thread Kicky
Kicky:

warum Geithners Plan nicht funktionieren wird

8
25.03.09 11:53
wegen der massiven Abschreibungen die dann erforderlich werden,insbesondere für Papiere,die derzeit noch mit 100% geführt werden,aber dafür nicht verkauft werden können   .Aber sie sollen dazu gezwungen werden....                                                                            
www.businessinsider.com/...n-it-will-bankrupt-the-banks-2009-3              When a bank says an asset is worth 60 cents and the market says it's worth 30 cents, someone has to cover that spread.  The genius of Geithner's plan is that it pawns most of the cost (and most of the risk) off on the taxpayer without the taxpayer noticing.

But unless the taxpayer gets stuck with the entire spread, which is probably what Geithner is hoping, banks that sell assets will have to take massive writedowns.  This will start the whole cycle of violence again.

This risk to the banks is particularly acute when dealing with whole loans that the banks currently say they have no plans to sell. These loans are often carried at 100 cents on the dollar, because loans classified as held to maturity don't have to be marked to market.  Even subsidized buyers won't likely be willing to pay anywhere near 100 cents on the dollar for these loans.  So, here, the writedowns could potentially be huge.

And then there's another problem:

If the banks go through the exercise of putting assets up for sale only to have the bids come in at, say, 40 cents instead of the 60 cents on the books, the banks' accountants and/or federal regulators might notice.  So even if the banks recoil in horror and refuse to sell at 40 cents, someone somewhere might insist that assets now carried at 60 cents be written down to 40 cents (after all, they won't have the "temporary illiquidity discount" excuse anymore, will they?).  This will blow another huge hole in the banks' balance sheets.

Given this, banks would probably be wise not to participate in Geithner's plan.  Which is why the government is already talking about forcing them to:..........
www.ft.com/cms/s/0/0e14664a-18bc-11de-bec8-0000779fd2ac.html
The government’s toxic assets plan will force banks such as Citigroup, Bank of America and Wells Fargo to take large writedowns on their loans, requiring them to raise more capital from taxpayers or investors, executives and analysts have warned.

Senior bankers say the authorities’ latest drive, announced on Monday, to cleanse financial groups’ balance sheets by encouraging investors to buy troubled residential and commercial mortgages will prompt banks to record losses on those portfolios.
The government will also use its “stress tests” to force banks to take more aggressive provisions on these loans, creating a stronger incentive to sell. This process will increase the pressure on banks that have large loan portfolios to raise fresh funds from investors or the government if capital markets remain frozen.

The possibility of further government injections is set to weigh on banks such as Citi, in which the authorities are about to buy a 36 per cent stake, BofA, Wells and other recipients of federal aid
“The unspoken fear here is that selling off loan portfolios would lead to more government capital injections into major banks,” said an executive at a large bank.

Citi and BofA declined to comment..........

By forcing a more realistic and forward-looking assessment of expected losses on bank loans through the stress test, and creating a secondary market that establishes the expected credit losses on loan portfolios, the authorities intend to force banks to write down these loans.
Der USA Bären-Thread Jing
Jing:

Noch eine schlechte Nachricht,

7
25.03.09 12:29
fuer Thailand gibts nun 3-Mon.-Visa Gebuehren frei.
Das war noch nie und nimmer der Fall. Gerade das Thai Goverment hat verstand
sich darauf bestens seine Touristen optimal zur Kasse zu bitten.
Die rechnen sicher mit totalem Absturz der Touristzahlen.
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

@schlauerfuchs - # 40613

11
25.03.09 12:36
Mit deinem Beispiel sprichst du das Zahlungsinstrument des "Wechsels" an, das bereits die Kaufleute im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit kannten - lange bevor es Papiergeld gab. Geldmünzen und -scheine sind übrigens im Prinzip auch "Wechsel". Die moderne Finanzwelt ersetzt die "traditionellen" verbrieften Wechsel  jedoch immer stärker durch elektronische Geldschöpfung und Kapitaltransfer. Das zentrale Problem, das z.Z. immer offenkundiger wird, ist die Tatsache, dass der Nominalbetrag aller umlaufenden "Wechsel" erheblich über der globalen Wirtschaftsleistung liegt.
Der USA Bären-Thread splint
splint:

Das muss kein Problem sein, wawidu

2
25.03.09 12:55
Ich kann 5000 an Forderungen und 4000 an Verbindlichkeiten über Wechsel haben. Die Summe der Wechsel ist 9000 Euro, aber nur 1000 bleiben genau betrachtet übrig.
Der USA Bären-Thread wawidu
wawidu:

@splint - # 40617

12
25.03.09 13:47
Die von dir gewählte Relation gäbe absolut keinen Anlass zur Beunruhigung, doch die von der Bank of International Settlement/Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) für 2008 ermittelte Relation aller "vagabundierenden Wechsel" (zu denen die BIS alle handelbare Verbriefungen, also Währungen, Commodities, Aktien, Anleihen und deren Derivate zählt) und deren Deckung im Kapital der Aussteller (hauptsächlich Staaten, Industrieunternehmen und Banken) liegt bei etwa 20 zu 1. Bzgl. der von Banken ausgegebenen "Wechsel" (hier alle Börsen- und OTC-gehandelten Assets und Derivate) liegt dieses Verhältnis sogar bei etwa 40 zu 1. Diese Relationen finde ich allerdings höchst schockierend.
Der USA Bären-Thread Maxgreeen
Maxgreeen:

U.S. Feb. durable goods orders up 3.4%

10
25.03.09 13:51
U.S. Feb. durable goods orders up 3.4%, surprising analysts
By Greg Robb
Last update: 8:30 a.m. EDT March 25, 2009
WASHINGTON (MarketWatch) - Orders for U.S.-made durable goods rose in February, rising 3.4% on weaker demand for machinery and defense goods, the Commerce Department reported Wednesday. This is the first increase after six monthly declines and the biggest gain since December 2007. Excluding the 2.0% increase in transportation goods, orders rose 3.9%, the sharpest rise since August 2005. The increase far exceeded the expected 1.2% fall forecast by economists surveyed by MarketWatch. Offsetting the gain somewhat, orders in January were revised sharply lower. Orders fell a revised 7.3% in January, compared with the previous estimate of a fall of 4.5%. Shipments fell 0.5% in February and were down 0.4% excluding transportation goods. Inventories fell 0.9%.

PS: In Anbetracht der starken Revision vom Januar ist das doch wieder ein Stück aus der Zauberschule, ohne die starke Revision vom Januar wäre der Anstieg nicht so gross, wenn die Amis feiern wollen dann sorgen sie auch für die entsprechenden Meldungen "biggest gain since December 2007", "sharpest rise since August 2005"
"Wie ich mich fit halte? Ich laufe jeden Tag Amok" Heike Makatsch in "Hilde"
Der USA Bären-Thread Maxgreeen
Maxgreeen:

ich habe nachgerechnet

6
25.03.09 13:58
ohne die Revision wären es 1,1%
"Wie ich mich fit halte? Ich laufe jeden Tag Amok" Heike Makatsch in "Hilde"
Der USA Bären-Thread jungchen
jungchen:

Armer Kerl...

5
25.03.09 14:06
Former RBS chief's home attacked by vandals
By Simon Kennedy, MarketWatch
March 25, 2009

LONDON (MarketWatch) -- The Edinburgh home of former Royal Bank of Scotland CEO Fred Goodwin was attacked by vandals in the early hours of the morning Wednesday.
Several ground-floor windows in the 3 million pound ($4.4 million) house were smashed and a Mercedes car was also damaged, according to media reports.

Goodwin has been widely criticized for the way he ran RBS, including the acquisition of Dutch bank ABN Amro, which sharply increased risks as the credit crisis began to gather speed.
More recently his 700,000 pounds-a-year pension has evoked widespread public anger and condemnation as taxpayers keep the bank afloat.

The BBC reported that police were guarding the entrance to the house on Wednesday morning.

www.marketwatch.com/news/story/...765D345%7D&dist=hplatest
Ich brauche einen Balkon - damit ich zum Volk sprechen kann.
Der USA Bären-Thread splint
splint:

Finde ich nicht beunruhigend, wawidu

9
25.03.09 14:15
Wir beide könnten uns den gleichen Aktienkorb 100 Mal am Tag gegenseitig über die Börse hin- und her verkaufen. Irgendjemand der am Ende des Tages die Statistik anschaut würde glauben, dass unglaubliche Mengen Geld und Aktien den Besitzer gewechselt hätten (die Leute im HRE-Thread machen das so!). In Wirklichkeit ist am Ende alles so wie vorher.

Die hohen Summen an Derivaten find ich auch nicht wild. Wenn du alle Derivate der Welt in ein Portfolio stopfst, hebt sich das allermeiste gegenseitig auf. Es sind Nullsummenspiele. Beunruhigend ist das ganze nur für denjenigen der die Zeche zahlen muss, weil er sich als einzelner falsch positioniert hatte. Die Börse ist ein Ort wo Geld umverteilt wird, zwischen denjenigen die sich richtiger positioniert hatten und den übrigen. Die großen eingesetzten Summen sind nur Hintergrundrauschen.
Der USA Bären-Thread Eidgenosse
Eidgenosse:

Max, das ist doch keine überraschung

2
25.03.09 14:46
Die 3,4% up haben etwa den überraschungseffekt wie wenn man sagt die oder die Bankaktie sei heute 10% gestiegen. Alles relativ.
Der USA Bären-Thread gogol
gogol:

die deutsche Version ist viel schöner

2
25.03.09 14:55
Ätsche Maxgreen
boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_342410
auf unserem Planeten gibt es nur Propheten
Der USA Bären-Thread Maxgreeen
Maxgreeen:

U.S. Feb new home sales up 4.7% to 337,000 pace

 
25.03.09 15:19
By Greg Robb
Last update: 10:00 a.m. EDT March 25, 2009
WASHINGTON (MarketWatch) - U.S. new home sales rose 4.7% in February, the first increase since last July, the Commerce Department estimated Wednesday. The increase in new-home sales to a seasonally adjusted annual rate of 337,000 was well above the 323,000 pace expected by economists surveyed by MarketWatch. New-home sales in January were revised to a 322,000 level compared with the previous estimate of 309,000. New-home sales are still down 41.1% compared with a year ago. The months' supply of homes on the market fell slightly to 12.2 months in February from 12.9 months in January. This is still well above the 9.7 month supply in February 2008. Median sales prices have fallen 18.1% in the past year to $200,900
"Wie ich mich fit halte? Ich laufe jeden Tag Amok" Heike Makatsch in "Hilde"

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