Die Aktienkursanstiege seit 2009 gehen größtenteils auf Rückkaufprogramme von Firmen zurück, mit denen diese ihre eigenen Aktien vom Markt zurückkaufen bzw. gekauft haben (rot gestrichelte Linie). Andere Investoren, speziell Fonds, hielten sie stark zurück.
Die Rückkäufe konnten viele Firmen nur stemmen, weil sie auf die dafür aufgenommenen Schulden - meist via (Junk-)Bondemissionen - kaum noch Zinsen bezahlen müssen; eine indirekte Folge der Nullzinspolitik der Zentralbanken.
Gleichzeitig sind produktive Investitionen (capex spending) der Firmen stark zurückgegangen. Wozu auch Geld in teure Ausrüstung stecken, wenn man den Aktienkurs viel einfacher mit der Rückkaufbrechstange hochjubeln kann?
Das hat auch insofern ein "Geschmäckle", als die Entlohnung der CEOs und leitenden Angestellten größtenteils über Mitarbeiteroptionen erfolgt. Höhere Kurse sind daher gleichbedeutend mit entsprechend höherem Gehalt.
Im Interesse der Aktionäre sind die Rückkäufe nur bedingt. Kursanstiege sind natürlich auch für sie erfreulich. Doch durch die Rückkäufe steigt wegen der dafür erfolgten Bondemissionen die Fremdkapitalquote der Firmen. Bricht in der nächsten Krise das EBITA ein, hagelt es Bonitätsabstufungen der Ratingagenturen. Ein Rollen der Schulden, die ja unverändert "stehen bleiben", kann dann sehr teuer werden und schlimmstenfalls einen Konkurs auslösen.
Wer langfristig, z. B. wegen der Dividendenerträge, Aktionär ist, der dürfte eher an nachhaltigem Wachstum interessiert sein, was ohne produktive Investititionen kaum möglich ist. Das Argument "mehr Gewinn pro Aktie" infolge der Rückkäufe, weil damit Aktien vom Markt genommen werden, trügt ebenfalls. Denn oft gleichen die Rückkäufe nur die erheblichen Kursverwässerungen aus, die durch Ausübungen der Mitarbeiteroptionen ausgelöst werden. Die Aktien, die die Chefs bei Optionsausübung erhalten (und meist taggleich verkaufen), sind nämlich keine Bestandsaktien vom Markt, sondern neu geschaffene Aktien - ähnlich wie Draghis Luft-Euros. Sie erhöhen also die Zahl der umlaufenden Aktien und sind daher kursverwässernd.
www.zerohedge.com/news/2017-11-15/...-entire-economic-policy-disaster
...as a result of the Fed's flawed monetary policy and record low rates, corporations have been incentivized not to invest in growth and allocate funds to capital spending (the result has been an unprecedented decline in capex), but to engage in the quickest, and most effective - if only in the short run - shareholder friendly actions possible, namely stock buybacks.
We got a vivid confirmation of that recently when Credit Suisse showed that the only buyer of stock since the financial crisis has been the corporate sector', i.e. companies repurchasing their own shares: