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Ich versuche mal den Artikel reinzukopieren, weil sicher nicht jeder hier den blöden Bild-Plus Zugang hat (ich Bitte um Verzeihung wenn irgendwelche Zwischenlinks noch drinnen sind):
"Ugur Sahin wehrt sich in BILD So lief der Biontech-Deal mit der EU wirklich
Artikel von: Peter Tiede und Thomas Block veröffentlicht am
19.02.2021 - 22:30 Uhr
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Sind unsere Impfstoff-Helden von Biontech wirklich Wucherer, die aus der Corona-Krise Milliarden schlagen wollten? Oder will da jemand in Brüssel ein wenig vom eigenen Impf-Debakel ablenken?
Biontech habe bis zu 54 Euro für den weltweit begehrten Impfstoff verlangt behaupten die Süddeutsche Zeitung, der NDR und der WDR ohne Angabe von Quellen!
DOCH JETZT WEHRT SICH BIONTECH-GRÜNDER UGUR SAHIN (55) IN BILD!
Rückendeckung bekommt er aus der Bundesregierung!
Und da entpuppen sich die fiesen Vorwürfe als üble Nachrede!
Denn: Das vermeintliche Wucher-Angebot stammt von Mitte Juni 2020. Also aus jener Früh-Phase, als das Start-up Biontech mitten in Forschung, Entwicklung und vor allem klinischen Tests steckte.
Sahin zu BILD: Es war Anfang, Mitte Juni und es war unsere erste Preisberechnung mit einer großen Reihe von Unbekannten. Wir haben in den Jahren 2019 und 2020 selbst nur in kleinen Mengen Dosen für unsere klinischen Studien hergestellt. Da hatten wir für 2000 Dosen Kosten von 1,5 Millionen Euro.
Zudem, so Sahin weiter, hatten wir keine Infrastruktur für die Massenproduktion. Wir wussten zum damaligen Zeitpunkt schlicht noch nicht, wie sich die Produktion genau skalieren lässt. Unklar sei gewesen, wie die Produktionsabläufe und Kosten genau sein werden.
Aus Kreisen der Bundesregierung hieß es gegenüber BILD am Freitag: Allen war klar, dass die ersten Zahlen nicht das echte Angebot war sondern eine Wasserstandsmeldung. Brüssel selbst, habe Biontech gedrängt Zahlen zu nennen.
Und das vermeintliche Wucherangebot über 500 Mio. Dosen habe nicht etwa die EU ausgeschlagen! Biontech selbst habe schnell ein neues Angebot gemacht. Sahin bestätigt das gegenüber BILD: Als wir wussten, wie wir Kosten senken und die Skalierung aufbauen können, haben wir in kürzester Zeit keine drei Wochen später ein neues Angebot zusammen mit Pfizer erstellt.
Und es habe auch keinen Monat nach den ersten Zahlen ein transparentes Preismodell für alle Industriestaaten gegeben: Die Preise lagen je nach Bestellmenge zwischen 30 und 15 Euro.
Die Vorwürfe von Süddeutscher und den ARD-Anstalten sind für Sahin schlicht nicht plausibel: Schon am 22. Juli haben wir den USA-Vertrag auf Basis der neuen Parameter unterschrieben, aus dem umgerechnet 19,50 Dollar pro Dose ersichtlich waren. Dieses Preismodell haben dann alle Industriestaaten erhalten.
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Regierungskreise bestätigten BILD: Biontech nannte Minister Spahn schon am 10. Juli den EU-Preis von 15,50 Euro je Dosis.
Der Vertrag zwischen Biontech und der EU wurde erst am 11. November unterschrieben vier Monate nach dem konkreten Biontech-Angebot.
Sahin selbst sieht sich in fremde Auseinandersetzungen hineingezogen: Das, was wir hier machen, hat es in der Medizingeschichte noch nie gegeben. Unser Team arbeitet seit einem Jahr jeden Tag rund um die Uhr daran. Dies ist eine Mammutaufgabe für jeden Beteiligten wir wollen Lösungen finden, statt über alte Probleme zu reden.
Nur: Wer greift Biontech mit so schweren Geschützen an?
Die Unterlagen, so heißt es in Berlin, lägen an maximal drei Orten: unvollständig in Berlin und vollständig bei Biontech/Pfizer und bei der EU-Kommission in Brüssel.
Fest steht: Seit Wochen kommen immer wieder versteckt Gerüchte und Anspielungen über gierige oder unzuverlässige Impfstoff-Hersteller vor allem aus Brüssel. Besonders seit die EU-Kommission unter Ursula von der Leyen (62) und deren Gesundheitskommissarin wegen des Lahme-Enten-Einkaufs und des Schnecken-Impfens in der EU unter Beschuss stehen.
Aus Brüssel wird Biontech/Pfizer seit Tagen gegenüber Journalisten unterstellt, gegenüber der EU mit knapp 10 Millionen Impfdosen im Rückstand zu sein. Auch das schreibt die Süddeutsche. Doch, stimmt das? Bis Ende Februar solle Biontech 28 Mio. Dosen liefern und werden es auch laut Biontech auch.
Die EU legt auch nahe, Dosen aus dem Dezember würden absprachewidrig verspätet geliefert. Das dementieren sowohl Biontech, als auch Berlin: Die EU berufe sich auf Absprachen, die getroffen worden waren, wenn die Impfstoff-Zulassung durch die EU-Behörden bis Mitte November erfolge und nicht, wie dann geschehen, erst Ende Dezember.
Biontech-Boss Sahin Würde uns der Impfstoff-Held besser regieren?
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Quelle: BILD
Zudem habe Biontech trotz der EU-Trödel-Zulassung für die EU vorproduzierte Dosen nicht als US-Lieferung vorgezogen. Im Gegenteil: Biontech sei der EU entgegengekommen, habe den symbolischen Impfstart am 27. Dezember durch Auslieferung über die Weihnachtsfeiertage ermöglicht. Man habe sich einvernehmlich geeinigt, 10 Millionen Dosen nicht sofort auszuliefern, das in einigen EU-Staaten über Weihnachten die Kühlkette nicht gewährleistet war.
Aus Kreisen der Bundesregierung hieß es am Freitag weiter: In Brüssel sei man offenkundig bemüht, nicht auf dem Schwarzen Peter als Ober-Versager sitzen zu bleiben. Und uns können die den schlecht zuschieben
Biontechs Fehler demnach: Unternehmens-Chef Sahin hatte öffentlich bestätigt, der EU frühzeitig nämlich im Juni 2020 jene 500 Millionen Impfdosen angeboten zu haben. Die EU habe sehr zu seiner Verwunderung, so Sahin im Spiegel sehr langsam und zögerlich verhandelt und auch nicht das ganze Kontingent ausgeschöpft.
Diesen Versagens-Nachweis bekommt Brüssel seither nicht mehr aus Welt