obwohl ich deine Einschätzung zu Marktentwicklung teile, halte ich jedoch deine Berechnungsmethode und dein Urteil über die "super" Analysten für falsch.
Leider kann man in vielen Fällen die Entwicklung der Marktkapitalisierung nicht alleine an der Kursentwicklung der Aktie ablesen. Hierzu braucht man noch weitere Informationen zu den ausstehenden Aktien und den erfolgten Kapitalmaßnahmen. Neben den jährlichen Dividendenzahlungen wurden eine Kapitalerhöhung (Juni 2018) und die Wandlung einer Anleihe in Eigenkapital (Dezember 2019) umgesetzt. Den beiden letzten Events sollte man für die Berechnung der Effekte außer Acht lassen und die Anzahl der ausstehenden Aktien nicht verändern.
Entwicklung vom Hoch zum Tief
Das Hoch der Bayer Aktie war am 10. April 2015 bei € 143,87, damals waren 827 Mio. Aktien ausgegeben. Das heißt die Marktkapitalisierung lag bei rund € 119 Mrd. Das Kurstief war am 07. Juni 2019 bei € 52,87. Bei gleichbleibender Aktienanzahl würde die eine Marktkapitalisierung von rund € 44 Mrd. bedeuten. In der Zeit zwischen Hoch- und Tiefkurs wurden insgesamt € 13,1 pro Aktie an Dividenden ausgeschüttet. Unter Berücksichtigung der gestiegenen Aktienanzahl wurden insgesamt rund € 11 Mrd. an die Aktionäre ausgeschüttet. Somit hätte sich die Marktkapitalisierung vom Hoch zum Tief um insgesamt € 64 Mrd. verringert.
Effekt der Monsanto-Übernahme
Um den Effekt der Übernahme von Monsanto näherungsweise zu ermitteln, sollte man nun aber den Vortag zur Veröffentlichung der Offerte heranziehen. Bayer hat am 23. Mai 2016 die Märkte über das Angebot unterrichtet. Am Börsentag davor (20. Mai 2016) schloss die Aktie bei € 88,12. Was einer Marktkapitalisierung von rund € 73 Mrd. entspricht. Seit diesem Tag wurden rund € 7 Mrd. (€ 8,3 pro Aktie) in Dividenden ausgeschüttet. Somit bemisst sich die Auswirkung auf die Marktkapitalisierung von Bekanntgabe bis zum Tief auf rund € 22 Mrd.