Temporär mag es zu solchen Transporten von Überkapazitäten (und sinkenden Preisen) kommen; mittel- und langfristig gehe ich jedoch von einer Regionalisierung bei wichtigen Grundstoffen aus (insbesondere bei Basis-Chemikalien und Stahl).
Der Transport von 1 Tonne Containergütern per Schiff von China nach Europa verursacht bei einer Fahrt durch den Suezkanal durchschnittlich 0,33 Tonnen CO2, bei einer Fahrt um das Kap der guten Hoffnung sogar mehr als 0,5 Tonnen CO2. Hinzu kommen noch erhebliche andere Schadstoffe aus dem Schiffsverkehr sowie der CO2-Ausstoß für den Landtransport innerhalb Chinas.
Bei Grundstoffen ist das nicht darstellbar. Die weiterverarbeitenden Unternehmen, die mit großem Aufwand ihren eigenen CO2-Fußabdruck gesenkt haben, werden sich diesen sicherlich nicht wieder dadurch kaputt machen lassen, dass sie Grundstoffe vom anderen Ende der Welt beziehen.
Zwar mag es irgendwann einmal Containerschiffe geben, die mit Grünem Wasserstoff oder Synthetischen Kraftstoffen betrieben werden; die Kosten hierfür werden jedoch auch in Zukunft so hoch sein, dass sich dies für den Transport von Grundstoffen in der Regel nicht rechnen wird.
Für Zwischen- und Fertigprodukte wird es selbstverständlich auch weiterhin einen globalen Handel geben; für Grundstoffe sehe ich das schon in wenigen Jahren nicht mehr. Mittel- und langfristig gehe ich daher von steigenden Preisen bei Basis-Chemikalien (dem "Brot- und Buttergeschäft" der BASF) aus.