Same hält 22 Prozent bei Deutz
11.01.2004 19:22 Uhr
Motorenfertigung der Deutz AG in Köln.
KÖLN. Seit der Kapitalerhöhung im November 2003 ist der italienische Traktoren- und Landmaschinenproduzent Same größter Einzelaktionär beim Motorenhersteller Deutz AG in Köln. Durch die Übernahme junger Aktien kam Same zunächst auf einen Anteil von knapp 14,5 Prozent am Grundkapital. Anschließend wurden von der Deutschen Bank weitere Aktien erworben. Nach derzeitiger Kenntnis von Deutz halten die Italiener 22,2 Prozent des Kapitals, erklärt Unternehmenssprecher Georg Diderich. Er beziffert den restlichen Anteil der Deutschen Bank mit 10,5 Prozent, den von Volvo mit 7,1 Prozent und den des Streubesitzes (free float) mit 60,.2 Prozent.
Wenn Same, was erwartet wird, die Beteiligung erneut erhöht, ist eine offizielle Mitteilung an Deutz nach den gesetzlichen Vorschriften fällig, sobald die Schwelle von 25 Prozent überschritten wird. Deutz muss dann die Öffentlichkeit informieren. Man nimmt an, dass Same knapp unter 30 Prozent Halt macht. Bei einer höheren Quote wäre den übrigen Aktionären ein Abfindungsangebot zu unterbreiten. Das wäre teuer und läge auch nicht im Interesse von Deutz. Die Kölner wollen, um die Geschäftsbeziehungen zu anderen Abnehmern nicht zu gefährden, ein unabhängiger Motorenhersteller bleiben.
Same hat angekündigt, die eigene Motorenfertigung einzustellen und sich in Zukunft gänzlich auf Lieferungen von Deutz zu verlassen. Einen konkreten Zeitplan für die Umstellung gibt es laut Diderich noch nicht. Nach seiner Einschätzung kann sich der Prozess bis 2007 / 08 hinziehen. Bis dahin werde es wegen strengerer Abgasvorschriften eine neue Motorengeneration geben. Same hat mit dem Abschied von eigenen Motoren auch das Problem des Personalabbaus zu lösen.
Der italienische Konzern produziert in drei Ländern: die Marken Same und Lamborghini in Italien, die Marke Hürlimann in der Schweiz, die Marke Deutz-Fahr in Deutschland (Lauingen). Für die deutsche Produktion hat Deutz nach Diderichs Angaben bisher 7000 bis 8000 Motoren jährlich zugeliefert. Weitere 20 000 Motoren kommen künftig für die übrigen Marken hinzu.
Lamborghini-Traktoren haben mit der gleichen Auto-Marke nichts zu tun. Sie sind aber, so heißt es, stark und schnell - so wie die Personenwagen dieses Namens. (Mb)
Gruß Pichel