9,79% p.a. und 11% p.a. - Spekulative Chance

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Gildemeister: satte Rendite für risikobewußte Anleger



12. Juli 2004 Der defizitäre Bielefelder Maschinenbauer Gildemeister sammelt in diesen Wochen eine Menge Geld ein. Zum einen hat er Mitte Juni die angekündigte Kapitalerhöhung nach eigener Darstellung erfolgreich abgeschlossen, wodurch ihm knapp 60 Millionen Euro zufließen. Mit dem Geld will er seine Eigenkapitalbasis stärken und kurz- wie mittelfristige Schulden abbauen sowie nicht näher benannte „strategische Optionen“ wahren. Zum zweiten steht das im SDax gelistete Unternehmen davor, eine Anleihe auf den Markt zu werfen.

Diese Titel dürfte schon allein wegen der annoncierten Rendite aufhorchen lassen. Rund 9,75 Prozent wird das sieben Jahre laufende Papier abwerfen, wie am Freitag aus dem Kreis der Konsortialbanken verlautete. Konsortialführer sind die WestLB und die HypoVereinsbank.

Rendite fast sechs Prozent über Bundesanleihe

175 Millionen Euro will die ostwestfälische Unternehmensgruppe mit dem Hochzinstitel einfahren. Die genauen Konditionen bei Kurs und Kupon sind noch offen, wie eine Unternehmenssprecherin sagte. Gleiches gilt für den genauen Zeitpunkt der Erstnotiz, die drei Tage nach dem Ende des Preisfindungs-Verfahrens erfolgen soll. Klar ist indes, daß Gildemeister eine solche Rendite, die fast sechs Prozent über dem Vergleichswert einer 2011 fälligen Bundesschuld (3,88 Prozent) liegt, nicht ohne weiteres bietet.

Vielmehr spiegelt sie die angegriffene Finanzverfassung und damit verbundene Rating wider: Bei Moody´s kommt der Konzern auf B2, bei Standard&Poor´s auf B-. Dieses Rating entspricht in etwa jenem Brasiliens. Mithin bewerten beide Ratingagenturen den Zinstitel von Gildemeister als „Ramschanleihe“.

Allerdings waren die jüngsten Geschäftszahlen des Maschinenbauers etwas besser als vor Jahresfrist. Der Konzernumsatz erreichte in den ersten drei Monaten mit 222,7 Millionen Euro ein Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Auftragseingang stieg auf 241,0 Millionen Euro und übertraf damit den entsprechenden Vorjahreswert um fünf Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern war mit 2,7 Millionen Euro positiv nach einem Plus von 2,6 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen verlief mit minus 3,5 Millionen Euro wie angekündigt noch negativ; im Vorjahr lag es bei minus 3,8 Millionen Euro.

Positives Jahresergebnis angekündigt

Gildemeister erwartet für das Geschäftsjahr 2004 eine kontinuierlich zunehmende Belebung der Nachfrage. Mit einer allmählichen Steigerung im weiteren Jahresverlauf will der Konzern wir nunmehr einen mehr als fünf Prozent höheren Auftragseingang im Berichtsjahr erzielen. Ausgehend vom vorliegenden Auftragsbestand und den noch zu erwartenden Auftragseingängen im laufenden Geschäftsjahr planen wir, unseren Umsatz um drei bis fünf Prozent zu steigern.

„Gestützt auf die konsequent fortgesetzten Maßnahmen zur Stärkung der Ertragskraft und die Effizienzsteigerung im Vertrieb sowie Einsparungen vor allem in den Bereichen Investitionen in Sachanlagen und Material planen wir für das Geschäftsjahr 2004 eine deutliche Verbesserung des EBT und damit ein positives Jahresergebnis. Unser Ziel ist, mit einem besseren Ergebnis die Dividendenfähigkeit wieder zu erlangen“, heißt es in jüngsten Quartalsbericht.

Wenn das so kommt, dürfte das Ausfallrisiko bei der jährlichen Zinszahlung auf Sicht relativ gering sein. Zu bedenken ist aber, daß auch und gerade solche Hoichzinstitel unter Druck geraten, wenn die Zinsen bei Papieren mit guter bis erstklassiger Bonität steigen. Vor diesem Hintergrund müssen sich Anleger fragen, ob sie das erhöhte Risiko für die satte Rendite eingehen wollen. Auf jeden Fall sollten sie zur Sicherheit abwarten, wie Kurs und Kupon tatsächlich ausfallen.

Text: @thwi - faz.net






Hochprozenter aus Jamaika etwas für Risikobereite



22. Juli 2004 In diesen Tagen hat sich die Stimmung am Rentenmarkt nach der jüngsten Rede des amerikanischen Notenbank-Präsidenten Alan Greenspan wieder zum Schlechteren gedreht. Greenspan hat ein stabiles Wachstum in Amerika diagnostiziert. Dieser Konjunkturoptimismus läuft auf steigende Zinsen hinaus - und dies bedeutet à la longue höhere Renditen und mithin fallende Kurse bei Anleihen. Andererseits befinden sich Renditen für zehnjährige amerikanische Staatspapiere mit 4,36 Prozent und mit 4,21 Prozent bei entsprechenden Bundesanleihen in der Mitte der seit Juli 2003 verzeichneten Spanne.

Auch angesichts der noch verbreiteten Annahme, die Fed werde aufgrund durchwachsener Konjunkturdaten die Leitzinsen nur in kleinen Schritten von derzeit 1,25 Prozent aus erhöhen, dürfte viele Anleger wieder nach höheren Renditen Ausschau halten. Eine lohnende Adresse könnte Jamaika sein. Das kleine karibische Land hat gerade seine zweite Euro-Anleihe in diesem Jahr auf den Markt gebracht. Das Papier bietet eine weitaus höhere Rendite als Anleihen als Brasilien oder der Türkei - und das bei gleicher Bonität; Jamaika hat bei Moody´s Investors Service ein B1-Rating und bei Standard&Poor´s ein B-Rating. Mithin ist es vier Stufen vom Sicherheit widerspiegelnden Investment-Grad entfernt.

Enormer Renditevorsprung gegenüber Brasilien- und Türkei-Titeln

Die neue achtjährige Jamaika-Anleihe ist mit einem Kupon von elf Prozent ausgestattet und wirft gut elf Prozent ab. Zum Vergleich: Die seit Februar gelistete fünfjährige Anleihe bietet einen Basiszinssatz von 10,5 Prozent und bei einem Kurswert von 103,5 Prozent eine Rendite von 9,5 Prozent. Der 2011 fällige Schuldtitel der Türkei rentiert bei einem Kupon von 9,5 Prozent mit 7,25 Prozent und die im selben Jahr auslaufende Brasilien-Anleihe (Kupon: 9,5 Prozent) mit 9,48 Prozent. Mithin kommt die neue Jamaika-Anleihe auf eine Überrendite von mehr als 150 Basispunkten im Vergleich zu Brasilien und mehr als 375 Basispunkte gegenüber dem türkischen Titel - ein stolzer Abstand.

Ob allerdings Anleger, die kein Geld übrig haben und eine möglichst hohe Rendite suchen, diese Anleihe zulegen sollten, ist eine andere Frage. Torsten Hähn, Schwellenländer-Analyst bei der WGZ-Bank, rät eher davon ab. Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten Jamaikas seien nicht berauschend. Die Verschuldung betrage 145 Prozent gemessen am Bruttoinlandsprodukt; in Deutschland waren es Ende 2003 knapp 65 Prozent. Das Haushaltsdefizit läuft auf fünf Prozent hinaus. Das Leistungsbilanz-Defizit ist in Prozenten gerechnet zweistellig; Jamaika verbraucht also mehr als es produziert und braucht deshalb ausländisches Kapital. Die nationale Wirtschaft wächst dieses Jahr mit zwei bis 2,5 Prozent.

Abhängig von Aluminium, Zucker und Tourismus

Wirtschaftlich ist Jamaika vor allem von Aluminium, das mehr als Drittel der Ausfuhren ausmacht, Bauxit, Zucker und dem Tourismus abhängig. Insofern ist dem Land der Preisauftrieb bei Aluminium gewiß zugute gekommen: Kostete das Leichtmetall vor einem Jahr noch gut 1.420 Dollar je Tonne, so müssen derzeit gut 1.700 Dollar bezahlt werden. Und da bei einem weiter anhaltenden Wachstum der Weltwirtschaft auch und gerade Aluminium gebraucht wird, dürften Preisabstürze kaum erfolgen.

Auch mit Zucker liegt Jamaika gut: Der Preis für Zucker ist gemessen am Zucker-Future seit Mai um mehr als 30 Prozent gestiegen. Dieses landwirtschaftliche Produkt und damit sein Preis ist allerdings von Witterungseinflüssen nicht nur in Jamaika abhängig. Bei günstigen Wachstumsbedingungen etwa in Brasilien könnte rasch Druck auf den Preis entstehen. Bei etwaigen Mißernten hätte Jamaika weniger zu exportieren. Beides wäre schlecht für die Einnahmen.

Schließlich ist die Frage, wieviele Touristen in das karibische Land strömen, nicht allein von dessen Beliebtheit abhängig. Terroristische Aktionen in Urlaubsgebieten oder zu Lasten von Fluglinien würden Touristen wieder verunsichern und wohl auch Jamaika leiden lassen.

Eine kleinere Beimischung

Damit sind wesentliche Risiken, die an der Jamaika-Anleihe haften, genannt. Hinzu kommt, daß steigende Zinsen in der ersten Welt gemeinhin als Feind von Schwellenländeranleihen gelten. Denn wenn Amerika und Europa mehr Zinsen bieten, ziehen sie das Anlegerinteresse verstärkt auf sich - eben zu Lasten von Schwellenländern.

Vor diesem Hintergrund sieht Hähn die neue Jamaika-Anleihe nicht als Investment an, daß kaufen sollte, wer kein Geld übrig hat. Erfahrenere Anleger, die risikobereit sind, könnten indes zu dem Titel greifen. Der Analyst hält dem Land zugute, in diesem Jahr eine Anleihe zurückgezahlt zu haben. In diesem Fall hätten die Käufer alles richtig gemacht. Nur ist das eben keine Garantie für die Zukunft.

Text: @thwi - faz.net





WKN Anleihe 1: A0BVFC
WKN Anleihe 2: A0DAKG



Gruß
PARO







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