Ich hab mir den DAX nochmal genauer angesehen und bin dafür einige Zeitebenen nach oben gerutscht in den Monatschart.
Die Türkei birgt enorm viele Risiken, die per heute nicht abzuschätzen sind. Allein das Risiko der Banken ist nicht zu unterschätzen.
de.reuters.com/article/m-rkte-t-rkei-idDEKBN1KV0LR
Die europäischen Banken haben z.T. hohe Engagements in Gov-Bonds oder auch Beteiligungen an türkischen Banken wie z.B. die UniCredit.
Allgemein ist die Bewertung der Märkte schon relativ "hoch", wenn man sich z.B. mal das Shiller-KGV in den USA ansieht. Dort belastet aktuell der immer stärker werdende Dollar, was aber m.E. der Markt noch nicht in die Unternehmen einpreist. Selbst die hohen Kursverluste der Tecs (Netflix und Facebook), sowie die übertrieben hohen Bewertungen lassen für mich ein Ende des Aufwärtszylkus als real erscheinen.
Einziger "Hoffnungsträger" ist in meinen Augen das aktuell noch immer so niedrige Zinsniveau, wobei sich viel mittlerweile damit abgefunden haben. Im "Zinsverständnis" ist m.E. die Japanisierung schon eingetreten.
Ich denke, dass die Türkei nicht groß intervenieren wird, bzw. auch gegen die großen Player keine Möglichkeit/Wirkung der Intervention bietet.
Das Bankenrisiko ist nicht zu unterschätzen. Die UniCredit ist z.B. Miteigentümerin der Yapi Kredi (einer der größten türkischen Banken). Eine Schieflage wird auch die UC belasten und Italien hätte aktuell keine Mittel um eine Bank dieser Größe adäquat zu stützen. Zusätzlich ist die UC einer der größten Gläubiger der BTPs, wodurch es ein Teufelskreis wäre.
Auch die BBVA und BNP haben große Engagements in der Türkei.
Einerseits sehe ich dieses Szenario skeptisch, da aktuell viele "short" rufen, auf der anderen Seite sehe ich es als sehr realsistisch an, da der Markt in meinen Augen in den letzten Wochen eine gewisse Sorglosigkeit augestrahlt hat und die Vola immer noch relativ gering ist. Es gab (bis auf Sommer 15) keine wirklich große Korrektur mehr am Markt (>10-15%).
Auch wenn es ein "Worst-Case"-Szenario ist, sollte man es beachten.
Ich für mich, werde am Montag meinen Aktienbestand auf 50% reduzieren (raus aus Growth - Value bleibt) und eine mittelfristige (auf Sicht von 6-9 Monaten) eine Short-Position aufbauen. Entweder über einen OS, KO oder Short-ETF (gehebelt)
Soweit zu meinen Wochenendgedanken :-)
(Verkleinert auf 51%)