Arbeit an einer Statistik (Symbolbild).
Mittwoch, 11.12.2013 14:18 von | Aufrufe: 1172

ROUNDUP/Studie: Regulierung kostet Banken Milliarden

Arbeit an einer Statistik (Symbolbild). ©unsplash.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die strengeren Anforderungen an Banken infolge der Finanzkrise kosten die deutschen Institute Milliarden. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG schätzt die Kosten der bisherigen Regelungen für die deutschen Geldhäuser auf insgesamt rund 9 Milliarden Euro jährlich. Größter Posten mit etwa 7 Milliarden Euro ist die höhere Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung, wie es in einer am Mittwoch in Frankfurt vorgestellten KPMG-Studie hieß, die gemeinsam mit den Bankenverbänden BdB und VÖB erstellt wurde. Hinzu kommen die Bankenabgabe sowie Sach- und Personalkosten. In Brüssel und den USA werden derzeit weitere Regelungen auf den Weg gebracht, um den Bankensektor noch krisenfester zu machen.

"Die meisten Banken sehen ihr Geschäft aufgrund der Regulierung aber nicht in Frage gestellt", erklärte KMPG-Experte Ulrich Pukropski. An der Studie beteiligten sich 20 Banken, die für etwa 60 Prozent der Bilanzsumme aller deutschen Kreditinstitute stehen.

BANKEN HEUTE STABILER

Der Bankensektor sei heute wesentlich stabiler und besser gegen Krisen gewappnet als zuvor, erklärte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB). "Daraus resultierend ist das Risiko für den Steuerzahler deutlich geringer geworden".

In der Finanzkrise hatten Institute mit Milliarden Steuergeldern gerettet werden müssen. Die Finanzindustrie wurde daraufhin strenger reguliert. Kemmer forderte, das Erreichte nun auf seine Auswirkungen hin zu überprüfen. Stephan Rabe, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) kritisierte, die kumulativen Folgen und Lasten würden nicht hinreichend abgeschätzt.

KONFLIKT ZWISCHEN FITSCHEN UND SCHÄUBLE

Das Thema Regulierung hatte zuletzt für Streit zwischen dem amtierenden Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und dem Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, gesorgt. Schäuble sprach sich gegen eine Regulierungspause aus. Er begründete dies damit, dass die Kreativität der Institute, die Regulierung zu umgehen, weiter groß sei. Fitschen, der auch BdB-Präsident ist, wies dies zurück. Es könne nicht sein, dass man sich hinstellt und sagt, die Banken umgingen immer noch die Regeln.

Negative Folgen für die Finanzmärkte fürchtet der BdB aus dem Verbot von Spekulationsgeschäften für Banken auf eigene Rechnung in den USA. Die Fed und andere US-Behörden hatten am Dienstag grünes Licht für die "Volcker Rule" gegeben./mar/DP/stb


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