Ein Geschäftsführer in einem Gespräch (Symbolbild).
Montag, 27.03.2017 15:23 von | Aufrufe: 221

ROUNDUP: Metall-Arbeitgeber wolle starre Arbeitszeiten aufheben - Protest

Ein Geschäftsführer in einem Gespräch (Symbolbild). © pixabay.com

HAMBURG/SCHWERIN (dpa-AFX) - Der Arbeitgeberverband Nordmetall fordert, starre gesetzliche Arbeitszeitregelungen aufzuheben, trifft dabei aber auf Widerspruch aus der Politik. Die Vorgaben für die Ruhezeiten und die tägliche Höchstarbeitszeit passten nicht mehr in das Handy- und Laptop-Zeitalter, teilte Nordmetall-Präsident Thomas Lambusch am Montag mit. "Selbstverständlich stellt keine unserer Firmen die wöchentliche Höchstgrenze von 48 Stunden in Frage. Aber wie sich die Arbeit auf die einzelnen Tage verteilt, entscheiden immer stärker die Wünsche unserer Kunden." Es müsse daher möglich sein, an einem Tag auch einmal mehr als 10 Stunden zu arbeiten und dafür an einem anderen Tag der Woche später kommen oder früher gehen zu können.

Linke und Grüne in Mecklenburg-Vorpommern traten diesen Bestrebungen nach einer Anhebung der täglichen Maximalarbeitszeit auf bis zu zwölf Stunden vehement entgegen. "Die Forderung der Arbeitgeberverbände ist entschieden abzulehnen und das nicht nur aus politischer Überzeugung, sondern vor allem aus Vernunftgründen", erklärte die Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag, Simone Oldenburg. Längere Arbeitstage sei der falsche Weg, dem Fachkräftemangel zu begegnen, sagte die Grünen- Landesvorsitzende Claudia Müller.

Überstunden und Wochenendarbeit seien für viele Beschäftigte Alltag, lange Arbeitswege würden oft zusätzliche Zeit beanspruchen, betonte Oldenburg. "Die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf würde noch mehr leiden", warnte sie vor der von den Arbeitgebern angestrebten Veränderung. "Eine Aufweichung der gesetzlichen Regelungen geht klar zu Lasten der Arbeitenden in diesen Betrieben, sagte Müller.

Lambusch, der auch Präsident des Unternehmerdachverbandes VUMV in Mecklenburg-Vorpommern ist, verwies auf Ergebnisse der Arbeitszeitumfrage 2017, bei der bundesweit Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie befragt wurden. Mehrheitlich hätten sie dabei ihre Bereitschaft zu mehr Flexibilität bekundet. "Unsere Betriebe und Belegschaften sind hier schon deutlich weiter als der Gesetzgeber", konstatierte Lambusch und mahnte auch Änderungen bei den gesetzlichen Ruhezeit von mindestens elf Stunden an.

"Kurze Unterbrechungen der Ruhezeit - zum Beispiel um abends rasch eine E-Mail zu beantworten - müssen möglich sein, ohne dass die Uhr von Neuem zu laufen beginnt." Nur dann könnte die Metall- und Elektro-Industrie auch künftig Einkommen von rund 56 000 Euro im Jahr zahlen und auf dem Weltmarkt mit ihren Produkten konkurrenzfähig bleiben.

Im Arbeitgeberverband Nordmetall sind 250 Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und im nordwestlichen Niedersachsen vereint./akp/DP/tos


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