Die Skyline von Frankfurt am Main
Donnerstag, 22.03.2018 18:10 von | Aufrufe: 1080

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Kursrutsch - TecDax besonders unter Druck

Die Skyline von Frankfurt am Main ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag heftig unter Druck geraten. Neben enttäuschenden europäischen Konjunkturdaten lasteten die Nachwirkungen der gestrigen US-Notenbankaussagen auf den Kursen, kommentierte Analyst Mike van Dulken vom Broker Accendo. Dass die EU zunächst wohl von US-Strafzöllen verschont bleibt, sorgte kaum für Entlastung. Zusätzlicher Gegenwind kam am Nachmittag von der schwachen Wall Street. Daneben stand eine Flut von Unternehmenszahlen im Fokus.

Zum Handelsende büßte der Dax 1,70 Prozent auf 12 100,08 Punkte ein, womit er immerhin etwas über seinem Tagestief blieb. Der MDax der mittelgroßen hiesigen Unternehmen sank um 1,56 Prozent auf 25 383,10 Punkte.

Noch härter als die deutschen Standardwerte-Indizes traf es den TecDax : Das Kursbarometer für Technologie-Unternehmen rutschte um 3,16 Prozent auf 2581,82 Zähler ab. Der Daten-Skandal bei Facebook drücke weiter auf die gesamte Technologiebranche und könnte sie in eine groß angelegte Korrekturphase schicken, kommentierte Uwe Eilers, Geschäftsführer der FV Frankfurter Vermögen GmbH. Zudem zogen die deutlichen Kursverluste beim Schwergewicht United Internet (United Internet Aktie) und seiner Tochter 1&1 Drillisch den TecDax in die Tiefe.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,55 Prozent auf 3348,19 Punkte bergab. Die nationalen Indizes in Paris und London gaben ebenfalls deutlich nach. An der Wall Street verlor der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss rund 1,3 Prozent.

Die EU soll Ausnahmeregelungen bei den von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzöllen auf Stahl und Aluminium erhalten. Das sagte der US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer vor einem Ausschuss des amerikanischen Senats. Zugleich will Trump aber offenbar stärker als bisher beabsichtigt China in die Mangel nehmen. Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft warnte eindringlich vor den Folgen eines Handelskriegs. Beobachter halten Gegenmaßnahmen aus Peking für möglich.

Derweil hatte die US-Notenbank Fed am Mittwoch wie erwartet den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Auch die für den weiteren Jahresverlauf in Aussicht gestellten, zwei weiteren Erhöhungen waren keine Überraschung. Für 2019 gehen die Währungshüter allerdings von drei statt wie bisher von zwei Anhebungen aus. Dies sei nicht das, was die Anleger vom neuen Fed-Präsidenten Jerome Powell hätten hören wollen, hatte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners die Aussagen kommentiert. Steigende Zinsen schmälern tendenziell die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren.

Im Dax litten Bankentitel am Donnerstag unter den schwindenden Hoffnungen auf eine noch schnellere Zinswende in den USA, negativen Analystenkommentaren sowie dem geschäftlichen Gegenwind zu Jahresbeginn: Für Index-Schlusslicht Commerzbank (Commerzbank Aktie) ging es um 6,17 Prozent bergab und Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) verloren nach dem kräftigen Kursrutsch vom Vortag weitere 2,98 Prozent.

Die HeidelbergCement-Titel büßten 2,33 Prozent ein. Anleger zeigten sich enttäuscht vom Ausblick des Baustoffkonzerns. Das 2018 angestrebte moderate Wachstum nach den Rekordzahlen für das vergangene Jahr blieb ebenso hinter den Erwartungen zurück wie die angehobene Dividende.

Größter Verlierer im MDax war der Ticketvermarkter CTS Eventim mit minus 9,57 Prozent. Auch er konnte weder mit seinen Rekordzahlen für 2017 noch mit dem Ausblick punkten.


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Im TecDax stießen die Gewinnziele des Internetdienstleisters United Internet und seiner Tochter 1&1 Drillisch auf ein negatives Echo: Mit Kursverlusten von 9,46 und 5,72 Prozent gehörten die Aktien des Internet- und Telekom-Konzerns sowie von Drillisch zu den größten Verlierern. Experten sahen die geplanten hohen Wachstumsinvestitionen als Belastung.

Für Index-Schlusslicht Medigene ging es um gut 10 Prozent bergab, da sich das Biotech-Unternehmen wegen steigender Forschungskosten auf höhere Verluste einstellt. Dagegen schaffte Spitzenreiter Jenoptik einen Kursanstieg von 1,59 Prozent. Der Technologie- und Rüstungskonzern hatte nach dem kräftigen Wachstum im vergangenen Jahr seine Dividende angehoben.

Im Nebenwerte-Index SDax sackten die Aktien von Zooplus um rund 9 Prozent ab. Höhere Investitionen sollen auch im neuen Geschäftsjahr das Ergebnis des deutschen Platzhirsches im Onlinehandel für Tierbedarf belasten.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,39 Prozent am Vortag auf 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,19 Prozent auf 140,09 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,51 Prozent auf 158,79 Punkte. Der Euro notierte bei 1,2310 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2316 (Vortag: 1,2286) Dollar (Dollarkurs) festgesetzt./gl/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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