Es sollte ein milliardenschwerer Börsengang in der Ölbranche werden. Doch nun haben sich die Anteilseigner von Varo gegen den IPO entschieden.
Varo Energy, ein großes Unternehmen im nordeuropäischen Raffinerie- und Endkundengeschäft, hat seinen geplanten Börsengang abgesagt. Das Unternehmen, dem 45 Prozent an der Bayernoil-Raffinerie in der Nähe von Ingolstadt gehören und das ein Vertriebsnetz in Deutschland unterhält, hatte erst vor drei Wochen seine Absicht verkündet, an die Börse zu gehen („Intention to Float“).
Eigentlich sollten bei dem Börsengang, im Fachjargon „Initial Public Offering“ (IPO) genannt, 30 bis 40 Prozent der Anteile des Unternehmens verkauft werden. Gehandelt werden sollte die Aktie in den Niederlanden, dort wo Vitol seinen offiziellen Sitz hat.
Vitol ist der weltgrößte unabhängige Ölhändler und neben der amerikanischen Private-Equity-Gesellschaft Carlyle Group und dem niederländischen Investor Reggeborgh einer der drei Eigentümer von Varo. Jeder von ihnen hält ein Drittel der Anteile.
Nun aber haben sie sich gegen den Börsengang entschieden. Eine Sprecherin von Varo erklärt den Schritt mit der „Volatilität des Aktienmarktes“ in den vergangenen Wochen.
Es habe zwar Investoreninteresse gegeben, doch sei der Zeitpunkt nicht der richtige. Der IPO werde „vorläufig nicht stattfinden“, erklärte die Sprecherin. Einen Börsengang zu einem späteren Zeitpunkt sei nicht ausgeschlossen.
Börsengänge sind im europäischen Öl- und Gasgeschäft selten geworden. Varo hätte vermutlich einen milliardenschweren Coup gelandet. Bloomberg zufolge schätzen Insider den Wert der Schweizer Firma auf 2,5 Milliarden Dollar (Dollarkurs).
Damit läge der Börsengang über dem Wert des Midstream-Geschäfts mit unter anderem Pipelines und Raffinerien von BP, das Ende vergangenen Jahres in den USA an die Börse gebracht wurde. BP (BP Aktie) Midstream Partners kam auf einen Wert von 1,9 Milliarden Dollar.
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