Lira-Verfall könnte türkische Banken strangulieren

Donnerstag, 09.08.2018 11:38 von WirtschaftsWoche - Aufrufe: 544

Die türkische Lira befindet sich im freien Fall und hat bereits um 29 Prozent nachgelassen seit Jahresbeginn. Der Streit mit den USA verunsichert Investoren. Türkische Anleihen und Aktien fluten den Markt.

Die anhaltende Kapitalflucht und der freie Fall der türkischen Lira bringen die Banken am Bosporus immer stärker in Bedrängnis. Seit Jahresbeginn hat die Landeswährung um 29 Prozent abgewertet. Immer mehr Investoren ziehen Geld ab und werfen türkische Anleihen und Aktien auf den Markt. Durch den Streit mit den USA über einen in der Türkei inhaftierten Amerikaner zieht sich die Schlinge nach Meinung von Kapitalmarktexperten jetzt noch weiter zu. „Die Märkte haben Angst, dass bei einer Eskalation und Sanktionen die türkischen Unternehmen und Banken schlimmstenfalls nicht mehr in der Lage sein werden, ihre Schulden zu refinanzieren“, erklärt Jakob Christensen, Anlagestratege für Schwellenländer bei der Danske Bank.

Der Streit um US-Pastor Andrew Brunson hat sich zuletzt zugespitzt. Auch bei Gesprächen hochrangiger Regierungsdelegationen in Washington gab es keinen Durchbruch. Die türkische Justiz wirft ihm vor, Kontakte zu dem ebenfalls in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen unterhalten zu haben, den die Regierung in Ankara als Drahtzieher für den Putschversuch von 2016 verantwortlich macht. Brunson hat dies zurückgewiesen. Die USA und die Türkei haben inzwischen Sanktionen gegen Minister des jeweils anderen Landes verhängt.

Die Regierung in Washington stellt auch den teilweise zollfreien Zugang der Türkei zum amerikanischen Markt auf den Prüfstand. Betroffen sind türkische Importe im Volumen von 1,66 Milliarden Dollar (Dollarkurs) mit Produkten wie Autos, Schmuck oder Edelmetallen. Hintergrund dafür sind offenbar Vergeltungsmaßnahmen der Regierung in Ankara, die als Reaktion auf die US-Sonderzölle auf Stahl und Aluminium erlassen wurden.

Zweifel an Unabhängigkeit der türkischen Zentralbank

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