Montag, 13.11.2023 20:26 von Stephan Feuerstein | Aufrufe: 288

Werden Schulden noch teurer?

Hat der Zyklus steigender Zinsen bereits seinen Hochpunkt erreicht? Die Anleger sind zuletzt zuversichtlicher geworden, dass es in der zweiten Jahreshälfte des kommenden Jahres zu einer Zinswende kommen wird. Auch die Erwartung, dass sich der Konflikt im Nahen Osten nicht weiter ausbreiten wird, hat zu steigenden Notierungen am Aktienmarkt geführt. Damit wird es spannend! Kann der im Sommer begonnene Abwärtstrend bei DAX, Dow & Co bereits schon wieder beendet werden? Oder bäumt sich der Aktienmarkt einmal mehr in einem nach wie vor intakten Abwärtstrend auf?

Was macht die Inflation?

Mit Spannung schauen die Anleger in dieser Woche auf den US-Verbraucherpreisindex, welcher am Dienstag veröffentlicht wird. Steigt die Inflation wieder, dürfte dies die Befürchtung um weiter steigende Zinsen wieder befeuern. Da die Marktteilnehmer zuletzt aber immer mehr auf ein Top bei den Zinsen gesetzt hatten, dürfte eine steigende Teuerungsrate am Aktienmarkt eine negative Reaktion hervorrufen.

Schuldenproblem der USA

Nun hat auch die Rating-Agentur Moody’s die Bewertung der Bonität der USA geändert. Demnach sei der Ausblick von „stabil“ auf „negativ“ gesetzt worden. Moody’s folgt damit den Rating-Agenturen S&P und Fitch, welche den Ausblick der USA ebenfalls geändert hatten. Das Spitzenrating „AAA“ ist davon allerdings noch nicht betroffen. Insgesamt sieht Moody’s das Problem, dass das Defizit der USA im Umfeld steigender Zinsen weiterhin sehr hoch bleiben wird. Die „Schuldenobergrenze“ bleibt damit auch in den kommenden Monaten immer wieder ein zentrales Thema, das auch an den Märkten entsprechende Bewegungen mit sich bringen dürfte. Sollte die Inflation daher unerwartet wieder anziehen, erhöht dies den Druck auf die Notenbanken, die zuletzt ausgesetzten Anhebungen wieder aufzunehmen. Dies wiederum verteuert den amerikanischen Traum vom Leben auf Pump weiter. So richtet sich der Blick auf den Wochenschluss, wenn der jüngst getroffene Kompromiss zur Abwendung des „Shutdowns“ einmal mehr auf der Tagesordnung steht. Nach dem letzten Kompromiss hatte der Republikaner Kevin McCarthy seinen Job als Sprecher des Repräsentantenhauses verloren. Dies unterstreicht sehr anschaulich, wie groß die politischen Gräben in den USA sind. Neue und heftige Schuldenstreits sind daher zu erwarten und könnten auch negative Impulse für den Aktienmarkt mit sich bringen.

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
http://www.hebelzertifikate-trader.de

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Hebelzertifikate-Trader
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Hebelzertifikate-Traders und Herausgeber des Börsendienstes TradingGruppe 2.0 (www.tradinggruppe.de). In beiden Briefen steht das Trading mit Derivaten im Vordergrund, wobei alle Trades jeweils am Vortag angekündigt werden und beim Hebelzertifikate-Trader in einem Echtgeld-Musterdepot real gehandelt werden.
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