Montag, 18.09.2023 19:29 von Stephan Feuerstein | Aufrufe: 608

Droht ein Bärenmarkt?

Die Meinungen über den weiteren Verlauf des Aktienmarktes gehen weit auseinander. Während die Optimisten auf der einen Seite eine günstige Bewertung ausmachen und zum Aufbau entsprechender Positionen aufrufen, weisen die Bären darauf hin, dass sich historisch betrachtet mittlerweile eine Konstellation ergibt, die eine obere Trendwende hin zu einem Bärenmarkt in Aussicht stellt!

Hohe Zinsen belasten!

Betrachtet man die Änderung des US-Leitzinses in den letzten Jahrzehnten mit dem Verlauf des Dow Jones, so fällt auf, dass dieser meist nach einem Zyklus deutlich steigender Zinsen eine obere Trendwende vollzogen hat und in einen Bärenmarkt übergegangen ist, der meist über mehrere Monate andauerte. Wenngleich es spannend bleiben wird, wie die Entscheidung zum Leitzins der US-Notenbank am Mittwochabend ausfallen wird, dürfte nach dem deutlichen Straffen der Zinszügel in den letzten Monaten allmählich zumindest eine Zinspause zu erwarten sein. Deutliche konjunkturelle Rückschläge mit all ihren Folgeerscheinungen dürften die Währungshüter dann aber auch wieder über eine Stimulation des Wirtschaftswachstums nachdenken lassen.

Wirtschaftsleistung und Wert des Aktienmarktes

Es dürfte wenig überraschend sein, dass die Betrachtung der Wirtschaftsleistung und dem Wert eines Unternehmens Rückschlüsse darüber zulässt, ob es günstig oder teuer bewertet ist. Das funktioniert auch für den gesamten Aktienmarkt sowie die Wirtschaftsleistung eines Landes. Setzt man diese beiden Kennzahlen ins Verhältnis, gibt dies Aufschluss, in welchen Zustand sich der Aktienmarkt befindet. Diese Betrachtung stammt von keinem geringeren als von dem „Orakel aus Omaha“ Warren Buffett. Fällt der gesamte Wert des Aktienmarkts in die Region um 70-80 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), lassen sich Aktien günstig kaufen. Steigt der Wert des Aktienmarktes hingegen in Richtung des doppelten Wertes des BIPs, sind Aktien teuer, die Gefahr eines Abschwungs entsprechend hoch. Nach dem Anstieg des Aktienmarktes in den vergangenen Wochen liegt der Gesamtwert des Aktienmarktes mittlerweile rund 1,8 mal höher als die Wirtschaftsleistung (gemessen am BIP).  Dies zeigt neben dem fortgeschrittenen Zyklus steigender Zinsen, dass die Gefahr eines Rückschlags am Aktienmarkt allmählich zunimmt. Lässt sich dann auch noch ein steigender Optimismus unter den Anlegern erkennen, dürfte dies der letzte Baustein sein, der den Übergang in einen Bärenmarkt offenbart!

Viel Erfolg in der kommenden Börsenwoche

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
http://www.hebelzertifikate-trader.de

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Hebelzertifikate-Trader
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Hebelzertifikate-Traders und Herausgeber des Börsendienstes TradingGruppe 2.0 (www.tradinggruppe.de). In beiden Briefen steht das Trading mit Derivaten im Vordergrund, wobei alle Trades jeweils am Vortag angekündigt werden und beim Hebelzertifikate-Trader in einem Echtgeld-Musterdepot real gehandelt werden.
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