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Insiderverkäufe: Bei diesen Aktien nehmen Manager jetzt Gewinne mit

Freitag, 05.04.2024 15:19 von wallstreetONLINE Redaktion - Aufrufe: 1627

Foto: imageBROKER | Schoening - picture alliance

Große Unternehmenslenker haben im März 2024 mehr Aktien veräußert als gekauft. Ein Blick hinter die Kulissen verrät, welche Beweggründe wirklich dahinterstecken.

Immer wenn sich die Börsen kontinuierlich entwickelt, kommen selten Zweifel an weiter steigenden Kursen auf. Und wenn wir uns einmal die langfristige Entwicklung vieler bedeutender Leitindizes wie dem S&P 500 oder dem DAX vor Augen führen, ist der Optimismus auf lange Sicht sogar angebracht.

Insider, wozu Firmenmanager und ihnen nahestehende Personen zählen, verfügen jedoch über Kenntnisse der Unternehmensentwicklung, die der breiten Masse erst deutlich später zugänglich sind.

Somit besitzen sie einen Wissensvorsprung, weshalb es zumindest sehr interessant sein dürfte, wie sie aktuell agieren. Historisch betrachtet handeln Manager antizyklisch, was bedeutet, dass sie bei Kurseinbrüchen kaufen, um später bei hohen Bewertungen und steigenden Kursen Gewinne mitzunehmen. Tendenziell sind sie aber auch Langfristanleger, die selten alle Anteile abstoßen.

Bedeutende Insider-Verkäufe in den USA

Während im Januar und Februar in Summe die Aktienkäufe überwogen, stiegen die Insider im März 2024 sowohl in den USA als auch in Deutschland zum Teil massiv aus.

Hier ist für den amerikanischen Markt zunächst Meta Platforms zu nennen. Gründer und CEO Mark Zuckerberg, der bedeutende Anteile am Unternehmen hält, die heute (04.04.2024) etwa 182,9 Milliarden US-Dollar wert sind, hat seit Jahresbeginn 2024 für circa 1,78 Milliarden US-Dollar Aktien verkauft. Doch bei genauer Analyse ist feststellbar, dass er auch schon 2023 Wertpapiere im Wert von etwa 400 Millionen US-Dollar verkaufte. Und zwischen 2018 und 2021 überwogen die Verkäufe ebenfalls, sodass hier wahrscheinlich eher keine negativen Unternehmenserwartungen bei der Entscheidungsfindung eine Rolle spielten.

Ein zweites US-Unternehmen, dessen Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender Michael J. Saylor zuletzt vermehrt Aktien verkaufte, ist Microstrategy. Seit Jahresbeginn 2024 summieren sich die Verkäufe bereits auf etwa 95,15 Millionen US-Dollar. Hier könnte es sich um Gewinnmitnahmen handeln, da die Microstrategy-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten infolge der Bitcoin-Rallye bereits um mehr als 464 % gestiegen ist (04.04.2024).

Und auch bei der Kryptowährungsbörse Coinbase überwiegen aktuell die Insider-Verkäufe, die sich im ersten Quartal 2024 auf 118 Millionen US-Dollar beliefen. 

Weitere bedeutende amerikanische Unternehmen, bei denen die Manager zuletzt stärker verkauften, sind Atlassian, Dell und Morningstar. Vor allem bei den beiden Letztgenannten könnte es sich aufgrund der vorherigen starken Kursanstiege und hohen Bewertungen ebenfalls um Gewinnmitnahmen handeln.

Manager-Verkäufe in Deutschland

Auch in Deutschland haben die Vorstände im März 2024 mehrheitlich Aktien verkauft.

Hier ist allen voran die derzeit sehr beliebte Rheinmetall-Aktie zu nennen, bei der der Vorstandsvorsitzende Armin Theodor Papperger Anteile im Wert von über 4,9 Millionen Euro veräußerte. Hier könnte es sich nach den starken Kursanstiegen der letzten Jahre ebenfalls um Gewinnmitnahmen handeln, denn zeitgleich kauften weitere Insider sogar Aktien hinzu, die somit von zukünftig steigenden Kursen ausgehen.

Einen weiteren bedeutenden Verkauf im Wert von mehr als 2,9 Millionen Euro gab es im März 2024 über die Renovia GmbH durch den CEO Ronald Slabke beim Plattformbetreiber Hypoport. Da er jedoch insgesamt 32,6 Prozent aller Anteile hält, die einem Wert von etwa 515 Millionen Euro entsprechen (04.04.2024), handelt es sich eher um einen kleinen Verkauf. So berichtete das Unternehmen zuletzt sogar über eine Ergebnisverbesserung, die meist steigende Kurse nach sich zieht.

Hinzu kommen größere Insider-Verkäufe bei Deutsche Telekom, Fuchs, Krones, Schumag, Knaus Tabbert und Aixtron.   

Fazit

Wie die Beispiele zeigen, bedürfen Insidertrades immer einer genauen Untersuchung und individuellen Einordnung. Selbst bei überwiegenden Verkäufen in einem Monat lässt sich daraus nicht zwangsläufig der Schluss auf zukünftig fallende Kurse ziehen. So setzten sich Trends in der Vergangenheit auch nach bedeutenden Verkäufen oft sogar weiter fort. Ein Beispiel dafür sind Nvidia-Aktien, die seit Anfang 2023 um 590 Prozent gestiegen sind (04.04.2024), obwohl Insider seitdem fast durchgängig verkauften.

Kommen jedoch weitere negative Aspekte wie eine hohe Bewertung hinzu, nimmt die Wahrscheinlichkeit auf zukünftig fallende Kurse zu.

Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion, Ressort Anlageprodukte

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