Trumps wichtigster Wirtschaftsberater sieht noch Chancen auf eine friedliche Lösung im Handelsstreit. Dafür müsse vor allem Deutschland mehr tun.
Kevin Hassett kennt Deutschland gut. Der Chefökonom von US-Präsident Donald Trump hat in Hamburg studiert. Am meisten geprägt hat ihn in dieser Zeit ein Besuch in Ostberlin. „Als Kind versteht man den Unterschied zwischen Kapitalismus und Kommunismus noch nicht, berichtet Hassett im Handelsblatt-Gespräch, „aber ich kann mich erinnern, wie schrecklich es im Osten aussah.“ Damals habe er zu sich selbst gesagt: „Wenn selbst die Vorzeigestadt der kommunistischen Welt so aussieht, dann kann der Kommunismus gar nicht funktionieren.“Herr Hassett, Amerika droht Europa mit Strafzöllen auf Stahl-und Aluminiumimporte und begründet das mit seiner nationalen Sicherheit. Warum bedrohen europäische Stahlfirmen die nationale Sicherheit der USA?Ich bin zwar kein Experte für nationale Sicherheit, aber ich kann das nachvollziehen. Es gibt Wissenschaftler, die sind überzeugt davon, dass eine heimische Stahlproduktion wichtig für die nationale Sicherheit unseres Landes ist.Präsident Trump behauptet, dass Handelsdefizite grundsätzlich schlecht und immer ein Zeichen dafür sind, dass der Handel unfair abläuft. Wie erklären Sie als Ökonom diese Aussage?Ich glaube nicht, dass Präsident Trump gesagt hat, dass Handelsdefizite immer schlecht oder unfair sind. Es gibt für solche Fehlbeträge immer mehrere Ursachen. Es kann zum Beispiel sein, dass wir von einem anderen Land bestimmte Rohstoffe brauchen und wir deshalb ein Handelsdefizit haben.So differenziert haben wir das von Präsident noch nicht gehört.Die Defizite, über die sich der Präsident beklagt, sind anderer Natur. Es gibt viele unfaire Handelspraktiken in der Welt. Aber auch die Steuerpolitik spielt eine Rolle. So haben wir herausgefunden, dass etwa 50 Prozent des Handelsdefizits sich auf Transferpreise von multinationalen US-Konzernen zurückführen lassen.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.