Einzelhandels-Aktien im Check: HSBC: Das sind die Favoriten unter den Supermarkt-Aktien

Starke Eigenmarken und wettbewerbsfähige Preise dürften diesen Lebensmittelhändlern zu besseren Geschäftszahlen und damit steigenden Aktienkursen verhelfen. Das sagt zumindest eine Prognose der HSBC-Analysten.

Auch wenn sich die Auswahl vielleicht verändert – Lebensmittel braucht man immer. Zwei Supermarkt-Aktien sieht die britische Großbank HSBC als einen klaren Kauf: die französische Einzelhandelskette Carrefour und ihren britischen Konkurrenten Tesco. Bei Carrefour ist es besonders die Eigenmarken-Strategie, welche die Analysten überzeugt. Sie sei „wichtigstes Instrument zur Verbesserung des Marken- und Preisimages“.

"Eigenmarken bieten viel mehr Spielraum, um die Preise zu senken, während die nationalen Marken Zeit brauchen, um aufzuholen", begründen die Analysten. Bis 2026 will Carrefour den Anteil an Eigenmarken im Sortiment von aktuell 35 auf 40 Prozent erhöhen.

Außerdem erwarten die HSBC-Experten, dass das Brasilien-Geschäft die Situation des Konzerns verbessert. Im Jahr 2022 hatte Carrefour die Grupo BIG, Brasiliens drittgrößten Lebensmitteleinzelhändler, gekauft. Gelingt die Integration des neuen Tochterunternehmens, sollte Carrefour eine "unanfechtbare und ziemlich stabile Position" in Brasilien aufbauen, so die Analysten. Sie rechnen ab dem dritten Quartal mit einer Rentabilitätssteigerung. Das Kursziel der Aktie belassen sie unverändert bei 22 Euro. Aktuell notiert Carrefour bei 16,13 Euro und kommt auf ein geschätztes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2023 von elf.

Tescos Sparkurs zeigt Wirkung 

Beim Konkurrenten Tesco ist es vor allem die jüngste Vergangenheit, welche die HSBC-Analysten positiv stimmt. Der Konzern hat das erste Halbjahr gut abgeschlossen und starke Absatzzahlen in Großbritannien konnten Verluste in Zentraleuropa ausgleichen. Außerdem gelang es dem Konzern im ersten Halbjahr über ein Sparprogramm 290 Millionen britische Pfund (GBP) (335 Millionen Euro) einzusparen, berichten die Analysten.

Bis Ende des Jahres sollen sich die Einsparungen sogar auf 600 Millionen Britische Pfund (693 Millionen Euro) belaufen. Gleichzeitig punkte Tesco durch günstige Preise, die Differenz zu den Discountern habe sich seit 2020 halbiert. HSBC sieht bei der Tesco-Aktie rund 21 Prozent Aufwärtspotenzial und belässt das Kursziel auf 340 GBP (393 Euro) gegenüber dem aktuellen Kurs von 279,55 Britischen Pfund (323 Euro). Das KGV des laufenden Geschäftsjahres liegt bei zwölf.

Autor: sesch für die wallstreetONLINE Zentralredaktion