John Cryan sieht viele Risiken – und beklagt ein Deutschland ohne neue Regierung. Auch eine Große Koalition sei noch kein Selbstläufer. Im Fall der Deutschen Bank bittet der Konzernchef allerdings selbst um Geduld.
Der Chef der Deutschen Bank, John Cryan, hat sich über die lange Regierungsfindung in Berlin besorgt geäußert. Auch in diesem Jahr mangele es nicht an großen Risiken. Die Niedrigzinsphase in Europa neige sich dem Ende entgegen, im Nahen Osten kochten neue und alte Konflikte hoch. „Und ausgerechnet jetzt erlaubt sich Deutschland ein politisches Vakuum“, sagte Cryan beim Neujahresempfang der Deutschen Bank am Donnerstag in Berlin.
Noch verkrafte das Land die zähe Regierungsbildung ganz gut. „Früher oder später werden zu viele politische Fragezeichen aber Unternehmen zögern lassen, wenn es um langfristige Investitionen geht“, sagte Cryan. Deshalb sei der Erfolg bei den Sondierungen von Union und SPD ein gutes Zeichen. Auch wenn eine Große Koalition noch kein Selbstläufer sei, hoffe er, dass es bald eine stabile Regierung gebe. „Denn kurzfristig stehen große Aufgaben an, gerade im internationalen Kontext.“
Er forderte eine starke Europäische Union, die Deutschland mitgestalten solle. Als zentrale Aufgaben Europas sieht er die Sicherheitspolitik, die Geld- und Finanzmarktpolitik sowie die Digitalisierung. Jedoch fürchtet Cryan, dass andere „das Drehbuch schreiben“. Deutschland müsse daher bald auf die Reformvorschläge des französischen Präsidenten Emmanuel Macron antworten.
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