Die Commerzbank hat heute ihre Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Für den Zeitraum von April bis Juni steht unterm Strich demnach ein Verlust von 637 Millionen Euro nach einem Gewinn von 215 Millionen Euro im Vergleichszeitraum. Das herbe Minus geht auf den derzeit stattfindenden Umbau bei Deutschlands zweitgrößter Großbank zurück. Bis 2020 sollen bei dem Kreditinstitut etwa 9.600 Jobs wegfallen; außerdem will die Commerzbank stärker auf digitale Angebote setzen. Vorstandschef Martin Zielke nannte die für den Quartalsverlust verantwortlichen Rückstellungen für den Personalabbau einen „wichtigen Schritt“ bei der Realisierung der neuen Konzernstrategie. Insgesamt sollen die Kosten für die Restrukturierung laut Angaben des Unternehmens bei 807 Millionen Euro liegen.
Gute Nachrichten meldet die Commerzbank bei der Kundenzahl: Seit Oktober letzten Jahres konnte der DAX-Konzern rund 520.000 Kunden im Segment Privat- und Unternehmerkunden dazugewinnen. Vorstandschef Zielke erklärte, dass damit die „Basis für eine nachhaltig höhere Profitabilität“ geschaffen worden sei.
Bei den Anlegern kamen die Zahlen nicht gut an: Im frühen Handel verzeichneten Commerzbank-Titel ein Minus von knapp vier Prozent. Zur Stunde beträgt der Kursverlust rund 1,8 Prozent. Die Commerzbank-Aktie zählt damit zu den Schlusslichtern im DAX.
Equinet-Analyst Philipp Häßler erklärte laut dpa-Angaben in einer ersten Einschätzung der Quartalszahlen, dass die Ergebnisse „unter dem Marktkonsens“ geblieben seien. Jernej Omahen, Analyst der Investmentbank Goldman Sachs, sprach in einer ebenfalls heute veröffentlichten Studie davon, dass das schwächere operative Ergebnis die guten Zahlen bei der Kapitaldecke „überschatte“. Beide Analysten halten an ihrer „Neutral“-Einstufung der Papiere fest; das Kursziel wird auf 9,50 bzw. 9,65 Euro taxiert. Die Commerzbank glaubt unterdessen trotz der Probleme im zweiten Quartal an ein positives Konzernergebnis für das Gesamtjahr. Trotz der Investitionen in das digitale Angebot habe man die Kosten reduzieren können, erklärte Finanzvorstand Stephan Engels bei der Präsentation der Quartalszahlen.
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