Die Skyline von Frankfurt hinter der Innenstadt.
Freitag, 23.03.2018 15:02 von | Aufrufe: 1824

Aktien Frankfurt: Sorgen über einen Handelskrieg drücken Dax unter 12 000 Punkte

Die Skyline von Frankfurt hinter der Innenstadt. ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die wachsende Furcht vor einem weltweiten Handelskrieg hat den Dax am Freitag zeitweise steil auf Talfahrt geschickt. Bereits zum Börsenauftakt sackte der Leitindex unter die Marke von 12 000 Punkten, bevor es noch weiter abwärts ging und ein Minus von rund 2 Prozent zu Buche stand. Am Nachmittag setzte jedoch dank freundlich gestarteter US-Börsen eine Erholungsbewegung ein. Zuletzt betrug das Minus im Dax nurmehr 1,17 Prozent auf 11 959,07 Punkte. Der Wochenverlust beläuft sich damit aktuell auf 3,5 Prozent.

"Die protektionistische Marschroute von US-Präsident Donald Trump ist eine erhebliche Belastung für die internationalen Aktienmärkte", sagte Experte Gregor Kuhn von der Bernstein Bank unter Verweis auch auf die herben Vortagesverluste in den USA und an diesem Morgen in Asien.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor am Nachmittag 1,06 Prozent. Unter den deutschen Nebenwerten sank der MDax der mittelgroßen Werte um 0,58 Prozent auf 25 235,90 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax büßte 0,93 Prozent auf 2557,76 Punkte ein.

Auslöser der Verluste war die Ankündigung der USA, ein Maßnahmenpaket von bis zu 60 Milliarden US-Dollar gegen China verhängen zu wollen. China reagierte daraufhin mit einem Paket von zunächst rund 3 Milliarden Dollar (Dollarkurs). Zwar wurden die Länder der Europäischen Union von erhöhten Zöllen auf Stahl und Aluminium zunächst ausgenommen, dennoch fürchten Investoren, dass der Handelsstreit der Vereinigten Staaten mit anderen Ländern den globalen Wachstumsmotor stottern lässt oder gar abwürgen könnte. Zölle erhöhen die Kosten für Unternehmen und die Ausgaben von Verbrauchern.

Im Dax fanden bis zum Nachmittag zunehmend mehr Aktien aus weniger konjunktursensiblen Bereichen ins Plus: Zu ihnen zählen etwa die Papiere der Deutschen Telekom , die zuletzt um rund 1 Prozent stiegen. Aber auch die Papiere der Versorger Eon und RWE sowie die des Immobilienunternehmens Vonovia (Vonovia Aktie) legten wieder zu.

Die Mehrheit der Dax-Werte gab jedoch nach. Besonders schwach zeigten sich erneut die Papiere der Deutschen Bank , die mit einem Verlust von mehr als 5 Prozent zeitweise knapp unter 11 Euro auf den tiefsten Stand seit November 2016 fielen. Zuletzt erholten sie sich wieder etwas, waren mit minus 2,7 Prozent aber weiter Schlusslicht im Leitindex. Die Papiere der Commerzbank (Commerzbank Aktie) gaben um 0,6 Prozent nach. Die Sorgen, dass das erste Quartal schwach verlaufen ist, halten sich hartnäckig, nachdem der Finanzchef der Deutschen Bank, James von Moltke, auf einer Investorenkonferenz in London gesagt hatte, dass das Kapitalmarktgeschäft unter Gegenwind leide.

Im Fokus stand zudem der Börsengang der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS . Der Ausgabepreis, der bei 32,50 Euro je Aktie gelegen hatte, wurde zuletzt um 8 Cent überschritten.

Im TecDax sackten die Papiere des Bausoftware-Spezialisten RIB Software nach einer Kapitalerhöhung um 21 Prozent ab. Wegen der dadurch entstehenden Anteilsverwässerung - es wurden rund 4,7 Millionen neue Aktien ausgegeben - stellten Analysten die Unternehmensstrategie in Frage. Andreas Wolf von Warburg Research etwa stufte die Aktien nun von "Buy" auf "Sell" ab und kappte das Kursziel von 32 auf 22 Euro.

Dank ihrer Jahreszahlen und Ausblicke legten die Aktien der beiden Wohnimmobilien-Unternehmen Deutsche Wohnen und TLG im schwachen Gesamtmarkt zu. Deutsche Wohnen gewannen im MDax rund 1,2 Prozent und TLG legten im SDax um 0,3 Prozent zu. Beide zählen zudem auch zu den so genannten defensiven Werte, die in Zeiten turbulenter Märkte stabiler sind als konjunktursensible Papiere aus etwa der Auto-, Banken- oder Industriebranche.


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Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,35 Prozent am Vortag auf 0,32 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11 Prozent auf 140,24 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,11 Prozent auf 158,63 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,2342 US-Dollar gehandelt. Am Donnerstag hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,2316 (Mittwoch: 1,2286) Dollar festgesetzt./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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