In der Tat, sry, wegen der "Mandatswechsel-Verwechselung". Geschah im Eifer des Gefechts und versehentlich, aber man kann mir das natürlich auch andersrum ankreiden ;-)
Ansonsten bin ich aber mit mir im Reinen, als das Wirecard Hermes im Herbst 2015 zunächst mal um knapp 10 Mio. € weniger kaufte, als Hermes sich 1 Jahr zuvor selbst bepreiste.
Die Deal-Logik erfährst du hier: www.wirecard.com/2015acquisition-india/
Wenn man sich die dortigen Zahlen durchließt sehe ich keine wahnwitze Übertreibung im Kaufpreis. Und nicht nur Wirecard macht eine DD, sondern auch Osborne (Legal) und Baker Tily aka RPRichter (Finance). Auch kennt man nicht die genauen Umstände der Verhandlung. Wenn's mehrere Interessenten gibt, bietet man sich eben hoch.
Für mich ist das ein durchschaubares Manöver, man nennt das Framing. Erst erwähnen wir einen niedrigen Preis, dann wirkt der andere viel zu hoch. Das der Autor keine weiteren Gründe bzw. keinen einzig richtig Grund anführte, warum der Indiendeal zu teuer war, spricht ja Bände...
Jeder mag es zudem anders sehen, ob nun gute 200 oder gute 300 Mio. € als Kaufpreis gerechtfertigt waren. Ist wie bei jeder Akquisition, das solltest du als Aktionär von Rocket Internet doch auch wissen. Manche Unternehmen werden zu teuer, manche zu niedrig gehandelt. Und frag mal bei Facebook und Google nach, als die Instagram, Whatsapp, Youtube kauften. Das war (Stand damals) auch für viele nicht nachvollziehbar. Youtube kaufte man 2008 oder 2007 für knapp 1 Mrd.USD. Für eine Plattform, die damals noch keine 3 Jahre alt war, längst nicht die Marktmacht hatte wie jetzt und blutrote Zahlen schrieb, war das um ein Vielfaches unplausibler.
Als Wirecardaktionär fühle ich mich selbst bei einem totalen Failure und der Abschreibung von 200-300 Mio. € nicht schlecht. Man zeige mir bitte ein Unternehmen, dass immer alles richtig machte ;-)
Zu den Fonds findet man genauso viel, wie zu jedem anderen Fonds auch. Schau dir mal die Seiten unserer allseits geliebten Hedgefonds an. Ergiebiger sind die auch nicht.
Und, die Firmen, Star und GI sowie Obit und Goomo waren und sind in vielen ähnlichen Bereichen aktiv, was einerseits gegenseitig konkurrierend, als auch komplementär ist. Und man kennt es ja auch aus der deutschen Startup-Szene, das zur gleichen Zeit viele mit ähnlichen Services und Geschäftsmodellen auf den Markt kommen (gerne auch von den immer gleichen Leuten) und dann konsolidiert man sich. War bei DH so, bei SumUp auch, etc. Da ist dann der eine an dem anderen beteiligt, man hat aberdutzende steueroptimierte Investmentvehikel, etc.
Außerdem: Wer sagt, dass er richtig gesucht hat bzw. an den richtigen Stellen?
Ich finde, dafür, dass er sich ein seriöses Researchhaus schimpft, hätte er zumindest mal nach Indien fliegen müssen und dort zumindest versuchen müssen z.B. Interviews mit Mitarbeitern und Ehemaligen von GI und Star machen können oder sonstwie Beteiligte. Oder ins Handelsregister, etc.
Sowas lese ich ständig in normalen Zeitungen, wie DIEZEIT. Die setzen sich nicht nur vor den PC und schreiben 2-3 Emails.
So, wie er das aber aufgezogen hat und was man online über ihn findet, hat er an einem wirklich investigativen und nützlichen Report gar kein Interesse.
Und damit können wir die Diskussion beenden oder in einen anderen Thread packen, denn wir wollen dem Threadleiter ja nicht weiter auf die Füße treten!
P.S.: Valeant halte ich ihm auch zu gute und gemessen an den ganzen anderen Short-Attacken a la Gotham und Zatarra war das hier eine Spur seriöser, wenngleich immernoch mehr Clickbait, als sonst was!