Immer wenn man glaubt, mehr Spannung geht nicht in diesem Krimi, kommt noch mal so eine Steigerung. Hitchcock hätte kaum ein besseres Drehbuch schreiben können.
Wenn ich den Citizenlab-Bericht richtig verstehe, dann hat also im Zusammenhang mit den LV-Attacken auf Wirecard jemand Unbekanntes (muss also nicht WDI selbst gewesen sein) eine -hack-for-hire Organisation auf ein Netzwerk aus shortsellern, Journalisten und der FT losgelassen . Dabei wurden mittels phishing-Attacken interne Dokumente, emails etc. aus diesem Netzwerk abgefischt.
Klar, dass wir da spätestens ab morgen ein paar schöne Artikel in FT, HB und den üblichen Verdächtigen erwarten dürfen, die eine Menge neue Spekulationen rund um WDI beinhalten werden.
Das eigentlich interessante an den geleakten emails ist aber, dass sie tatsächlich auf ein gut geöltes Netzwerk hindeuten, in denen die FT eine sehr zweifelhafte Rolle gespielt hätte. Falls die "Anschuldigungen" zutreffen, natürlich. Insofern könnte der Artikel WDI sowohl schaden als auch nutzen, das hängt dann wohl wieder stark vom spin ab, den unsere lieben Journalisten der story geben werden. Da man dort schon in der Vergangenheit den eigenen Korpsgeist eindrucksvoll zur Schau gestellt hat, dürfte aber ziemlich klar sein, wohin das Ganze führt.
Da Citizenlab eine ziemlich seriöse non-profit Organisation mit vielen Auszeichnungen für ihr Research zu sein scheint, zumindest qua Wikipedia und anderen Quellen, nehme ich den Artikel zunächst einmal sehr ernst. Das kann ja noch heiter werden - stay tuned.