Trotz Aufschwungs ist das wichtigste skandinavische Land offenbar tief verunsichert. Die vielen Flüchtlinge, die wachsende Kriminalität und zunehmende soziale Ungleichgewichte sind ein paar gesellschaftliche Erklärungen dafür. Immer offensichtlicher und dramatischer aber werden die Konsequenzen der nervösen Volksseele. Der sprichwörtliche Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Für die Notenbank ist der Schritt die aller letzte Chance, endlich die Inflation zurückzubringen – die sie selbst auf dem Gewissen hat.
Schweden gerät immer mehr aus dem Gleichgewicht und auch dort braut sich ein hochexplosiver Sturm zusammen weil man auch dort nur noch an die Banken denkt.
Das Multikultimodel ist der Brandbeschleuniger den man sich auch noch freiwillig ins Haus geholt halt. Die Sadomonetaristen haben Wind gesät und erhoffen sich Wind der eher einen Orkan sein wird.
Im Land wo man am liebsten alles Bargeld verbieten will traut man den Versprechungen es Giralgeldes nicht mehr.
Sternzeichen
Angesichts der eskalierenden Griechenland-Krise hat Schwedens Notenbank überraschend den Leitzins gekappt. Sie entschied am Donnerstag, den Schlüsselsatz auf minus 0,35 von minus 0,25 Prozent zu senken. Zugleich will sie von September an bis zum Jahresende Wertpapiere im Volumen von 45 Milliarden Kronen erwerben. Ein vorheriges im April beschlossenes Ankaufprogramm läuft im September aus. „Sie haben das Quantitative Easing (QE) recht aggressiv betrieben und es ist ziemlich klar, dass sie die Krone schwächen wollen“, sagte Nordea-Währungsstratege Niels Christensen.
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Die jüngere Geschichte der schwedischen Geldpolitik kann somit als mahnendes Beispiel dafür gelten, wie schnell sich eine Notenbank dauerhaft ihrer Handlungsfähigkeit beraubt, wenn sie aus der ökonomischen Realität einmal die falschen geldpolitischen Schlüsse zieht.
Bisher galt dafür vor allem Japan als Beispiel, doch wurde die Vergleichbarkeit des asiatischen Inselstaats mit Europa und den USA zumeist im selben Atemzug infrage gestellt. Im Falle Schwedens funktioniert diese Abwehrhaltung nicht. Das Land ist zwar klein, in Bezug auf seine Vernetzung in der Weltwirtschaft und die Struktur seiner Wirtschaft aber gut vergleichbar mit anderen westlichen Ländern.
Derzeit sieht es auch tatsächlich so aus, als würden andere Notenbanker aus dem schwedischen Beispiel lernen – wenn auch unter umgekehrten Vorzeichen: Sie sehen es nicht als Mahnung, ihre Zinsen konstant zu halten, sondern als Anreiz ihren Leitzins ebenfalls Richtung Null zu senken oder über unkonventionelle Maßnahmen die Inflation zu stützen. Und verkennen dabei, dass die schwedische Mahnung in beide Richtungen gilt: Wer einmal übersteuert, der fliegt in der nächsten Kurve endgültig aus der Bahn.