Oh, wie ich das kenne :-)
Wenn man Post dorthin sendet, am besten schon vorher bescheid geben. Vorausgesetzt, der Brief kommt überhaupt (ungeöffnet) an, dann sollte der Empfänger am Besten am (irgendwann vor Jahrzehnten mal verschliessbaren) Briefkasten stehen.
Beste Neuerung in den letzten Jahren: Codegeber an der Haustüre der Hochhäuser, damit auch wirklich nur die Leute reinkommen, die dort wohnen oder als Besucher angemeldet sind.
Eines der angesagtesten "Verbrechen" dort ist, den Besitzer einer Wohnung sturzbetrunken zu machen und ihn in dem Zustand dann eine Besitzübertragungsurkunde für die Wohnung unterschreiben zu lassen. Am nächstten Tag findet er sich auf der Strasse wieder...
Die Kriminalität ist horrend. Der Zustand der Plattenbauten ebenso.
Bis vor drei Jahren teilten sich noch noch mindestens zwei Wohnungs-Parteien eine Telefonleiung mit zwei Nummern, was zur Folge hatte, dass die Leitung belegt war, wenn der Nachbar telefonierte, was stoisch zur Kenntnis genommen wurde.
Internet in den meisten Gebieten (ausser den ganz, wirklich, grossen Städten) noch im Parkuhrverfahren.
Mit Rollstuhl beispielsweise ist man in den meisten Städten aufgeschmissen, man kann damit nicht mal die Strasse überqueren, wenn eine "Tramwajstrecke" entlangführt.
Jeden Sommer gibt es 4 bis 6 Wochen kein warmes Wasser, weil die Leitungen jährlich auf den Winter vorbereitet werden und alles aufgerissen wird.
Man kann sich vieles dort hierzulande gar nicht vorstellen. Und trotzdem sind die Leute unglaublich stolz auf "ihr Land" und ihre Kultur.
Aber - wie Du schon schreibst - der Zusammenhalt unter langjährigen Nachbarn ist gewaltig. Man hilft sich gegenseitig noch. Man passt gegenseitig auf.
Und nein, "Moskau" ist nicht Russland. Moskau ist Moskau. Fast eine Enklave - Lichtjahre dem übrigen Russland "voraus", gehätschelt, aufgehübscht und vom Geld protegiert.
Ich kann jedem nur empfehlen, sich vor Ort einmal selbst ein Bild zu machen, bevor Urteile über "den Russen" gesprochen werden.