hören, wenn man selber noch einen Funken Verstand hat?
Manchmal kann ich mich des Eindrucks nicht verwehren, dass ein Großteil der Menschheit bereits verblödet ist. Viele Zusammenhänge sind gar nicht so kompliziert, wie sie immer dargestellt werden. Der größte Fehler in unserer komplexen Welt ist, dass sich viele Experten bzw. Spezialisten in den Details ihrer eingeschränkten Sichtweise verlieren. Kein Mensch kann die gesamte Informationsflut im Detail erfassen, so dass jeder Spezialist nur einen ganz kleinen Teil des Ganzen überblickt. Wir haben leider zu viele Spezialisten, und zu wenig Generalisten. Mit dem Finanzsystem zu verstehen ist ebenfalls kein Hexenwerk, solange man nicht versucht, sich in die überflüssigen Details zu verlieren. Die groben Zusammenhänge sind relativ simpel.
Ich hatte dieser Tage eine Diskussion mit einem Zweifler, der unserer Haltung zu Edelmetallen nicht ganz nachvollziehen kann.
Richtig ist, dass sich der Preis von Edelmetallen normalerweise durch Angebot und Nachfrage ergibt, und dass die Kaufkraft der EM nicht automatisch ins Unermessliche bewegt. Wir kaufen ja auch nicht EM deswegen, weil wir uns unermessliche Gewinne davon versprechen, sondern um unsere gesparte Arbeitsleistung zu retten. Dass sich dabei höchstwahrscheinlich ansehnliche Gewinne (Vermehrung der Kaufkraft) ergeben, ist ein angenehmer Nebeneffekt, aber meist nicht der eigentliche Grund für ein Investment.
Betrachten wir die Ausgangssituation nach dem Börsenchrash 2000. Nach der Aktienblase blasen die USA (auch andere Länder) eine Immobilienblase auf. Spätestens konnte jeder mit gesundem Menschenverstand sehen, dass es zu einer allgemeinen Überschuldung kommen würde. Wenn Immobilien so teuer werden, dass der Erwerber überhaupt keine Chance mehr hat, durch sein Einkommen das Haus jemals abbezahlen zu können, so ist der Schneeballeffekt absehbar. Um die Kreditsicherheit zu gewährleisten, müssen nachfolgende Bieter den Preis immer weiter in die Höhe schrauben. Wenn das allgemeine Einkommen jedoch nicht im gleichen Verhältnis wächst, ist das jähe Ende dieser Entwicklung abzusehen. Ein weiteres zu beobachtendes Phänomen war, dass sich die Staatsschulden aller entwickelten Länder ebenfalls nur auftürmten, und zwar schneller als das jeweilige Wirtschaftswachstum. Staaten können ihre Schuldendienst nur aus dem Steuersubstrat seiner Bürger leisten, abgesehen von einmaligen Sondereffekten wie das Verscherbeln von staatlichem Tafelsilber, was letztendlich aber auch eine Enteignung der Gemeinschaft darstellt.
Die Überschuldung war für jedermann rechtzeitig deutlich abzusehen, es sei denn, die Leute verdrängen die Realität. Ein kollektiver Realitätsverlust ist in der Geschichte offensichtlich ein wiederkehrendes Phänomen. Was passierte in der Geschichte am Ende der Aufschuldungsphase?
Es muss zurückgezahlt werden! Jetzt ist nur zu beachten, wer überschuldet ist. Ist es der Staat, oder sind es die Privaten. Wenn der Staat überschuldet ist, druckt er Geld oder verwässert seine Währung auf andere Weise. Folge davon war, zeitverzögert, stets die Inflation,die solange fortschreitet, bis wieder eine stabile Währung ausgegeben wurde. (Verpanschte Münzen wurden eingeschmolzen und durch neue mit definiertem Münzfuß ersetzt) Wenn vorwiegend die Privatwirtschaft verschuldet war, wurde der Kreditüberhang deflationär bereinigt, was viele Schuldner in den Ruin trieb.
Diese beiden Mechanismen liefen in der Geschichte immer wieder ab.
Im Zeitalter des Fiat-Moneys, das durch eine „unabhängige“ oder private Zentralbank ausgegeben wird, gibt es natürlich ein paar Besonderheiten, die die Sache ein wenig komplizierter werden lassen. Sowohl Staat als auch (teilweise) die Privaten sind überschuldet. Wie reagiert die Zentralbank? Hält sie am Auftrag der Geldwertstabilität fest, so erhöht sie den Leitzins und zwingt die Marktteilnehmer und Staat zur Ausgabendisziplin. Folge: Deflation, in der Geld seine Kaufkraft erhöht. Und Depression, weil die Wirtschaft Überkapazitäten abbauen muss.
In solch einer Konstellation wäre Cash halten die richtige Strategie, und zwar Zentralbankgeld.
Bankguthaben wären gefährlich, da Banken ebenfalls pleite gehen können.
Alan Greenspan, der frühere Fed-Chef, hat aber genau die Entgegengesetzte Politik gefahren, und Kredite zu billig gemacht. Die anderen Zentralbanken wurden damit ebenso zu einer Niedrigzinspolititk genötigt. Damit waren die Weichen gestellt.
Bleibt immer noch das Problem, dass Schulden auf längere Sicht abgebaut werden MÜSSEN!
Dieser Prozess ist IMMER deflationär, jedenfalls gegen stabiles und echtes Geld.
Wenn alles Zentralbankgeld auf der Welt verwässert wird ist klar, dass nur noch Edelmetalle als letzte und einzige Echtwährung übrigbleiben. Wir sehen eine Deflation gegenüber dem echten Geld, nicht mehr und nicht weniger.
Solange die Schulden nicht abgebaut sind, und die Zentralbanken nicht eine 180-Grad-Wende in ihrer Geldpolitik fahren, ändert sich daran auch nichts.
Staaten verschulden sich weiter bzw. übernehmen noch zusätzliche Risiken durch Garantien, die EZB kauft und hält immer noch faule Staatsanleihen und andere faule Papiere.
Habe ich vergessen, etwas hinzuzufügen?
Mehr als das hier muss man gar nicht verstehen um vom Engagement in Edelmetalle überzeugt zu sein.
Sollen die „Experten“ doch gackern, was sie wollen...
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