" Gier frisst Hirn.
Sowas geht in den allermeisten Fällen nach hinten los."
Das stimmt allerdings, insbesondere, wenn man faule Kredite günstig aufkauft, den großen Reibach damit machen möchte obwohl die Betrügerbude außerdem noch 10 Mrd. Euro Klagesumme am Hals hat.
Findest du auch, so was sollte nach hinten losgehen ?
Aber Halt, wenn man die Geschädigten arglistisch täuscht, ihnen vorgauckelt die Bude in 3 Schritten zu sanieren, dann kann man es sogar schaffen aus 10 Mrd. Euro Schadenersatz schnell mal 1,2 Mrd. zu machen - denn schließlich soll es ja weitergehen und dafür muss man Federn lassen, im Wert von 8,8 Mrd. Euro, ähm, natürlich nur die Betrogenen müssen verzichten.
Gier, die aber nicht nur das Hirn, sondern auch jeden Funken von Anstand und Moral auffrisst, die lässt einem sogar glauben die Milliarden mit denen man jetzt hantiert, die gehören einem wirklich, man bräuchte nicht einen Cent davon opfern, obwohl man diese Milliarden eigentlich gar nicht hätte, wenn man den angerichteten Schaden auch nur zu 30% beglichen hätte = 6 Mrd von verbrannten 20 Mrd. Euro der Aktionäre, wofür es 2015 Aktien beim Börsengang gab.
Gäbe es ein gerechtes Urteil, dann darf das Gericht seine Entscheidung nicht nur vom jetzigen Zahlenwerk abhängig machen, welches es sowieso ohne Sonderprüfung nicht exakt beziffern kann, sondern von der Frage, warum die Aktionäre im Interesse der Holding auf zig Milliarden ihrer berechtigten Schadensersatzforderungen verzichtet haben, aber die HF, die bei Begleichung dieser Schuld durch SH nicht mal mehr über das Schwarze unterm Fingernagel verfügen würden, von diesen gesparten Milliarden nicht einen Cent zu opfern haben ?
Wäre ich der Richter, würde ich das WHOA unter einem Vorbehalt genehmigen : Die Anwälte von SH erhalten bis 22.6. 2023 Zeit mit der SdK und deren Anwälten einen Vergleich auszuarbeiten, der nicht nur die aktuelle finanzielle Situation der Holding berücksichtigt, sondern einen angemessenen, späten Ausgleich in der bisherigen Einseitigkeit beim Verzicht auf berechtigte Ansprüche herstellt : Steinhoffs Aktionäre wurden um ca. 18 Mrd. Euro Einlagen geschröpft durch den Bilanzbetrug. Im Interesse des Fortbestandes der Holding reduzierten sie ihre Ansprüche auf nur 1,2 Mrd. Euro.
Es gibt aber keinen Fortbestand der alten Holding. Damit sind SH und die HF an der Reihe auf einen Teil ihrer Ansprüche zu verzichten. Die Aktionäre haben dies bereits getan.