Er scheint eine zentrale Rolle bei dem Drama gespielt zu haben:
Keiner der anderen Vorstände will etwas mitbekommen haben. Sogar der CFO war unwissend, was Jooste ja in seinem letzten Brief bestätigt hat. Auch Wiese scheint überrascht worden zu sein, denn er hat am meisten verloren.
Auch Wirtschaftsprüfer und das Finanzamt hatten keinen konkreten Verdacht geschöpft. Es liefen zwar seit längerer Zeit Ermittlungen gegen Steinhoff, aber ohne Ergebnisse.
Daher denke ich, dass Jooste etwas auf eigene Faust getan hat, was der Firma schwer geschadet hat.
Ich vermute, dass er mit dem Geld der Firmenkonten an der Börse gezockt hat und sich dabei verspekuliert hat. Ähnliches hat Merkle vor ein paar Jahren mit dem Geld von Ratiopharm getan.
Das Geld fehlt jetzt und daher bemüht man sich mit Hochdruck, Geld durch Firmenverkäufe zu beschaffen.
Um den Schaden wieder gut zu machen, muss die Dividende für mehrere Jahre komplett gestrichen werden. Ferner muss ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm gestartet werden, notfalls mit Entlassungen. Beteiligungen, die nicht zum Kerngeschäft von Steinhoff gehören, müssen zum höchst möglichen Preis verkauft werden.
Ferner sollte Steinhoff die eigenen Anleihen mit dem verbliebenen Cash zum halben Preis aufkaufen. Damit kann man Geld in Milliardenhöhe einsparen. Das bringt mehr als alle Möbelverkäufe zusammen! Daher: alles Geld zusammenkratzen und soviel wie möglich Bond-Anteile zurückkaufen, solange der Anleihenkurs so günstig ist.
Eine Kapitalerhöhung wäre die schlechteste aller Lösungen, weil die Aktionäre hierbei die Dummen wären. Sie würde der ohnehin schwer geschädigten Aktie den Todesstoß versetzen.
Die Probleme sind lösbar, wenn man bedenkt, aus welchen ausweglosen Situationen sich manche Firmen befreit haben. Ich denke z.B. an VW.