Als alter Wegbegleiter des RIB-Forums ist meine Einschätzung:
Getrieben vom billigen Geld befinden sich die Aktien- und Immobilienmärkte in einer gigantischen Vermögensblase. Eine kommende Korrektur dieser Märkte wird auf die RIB Auswirkung haben.
1. Die Korrektur der Aktienmärkte, wird überproportionale Auswirkung auf hochbewertete Technologieunternehmen haben. DOW, Nasdaq, SP500 und auch der DAX, TecDAX haben extrem bärische Chartmuster. Die RIB Aktie wird sich nicht gegen diesen Trend stemmen können.
2. Eine Korrektur des weltweiten und völlig überhitzten Immobilienmarktes, wird die Neubauaktivitäten um ein vielfaches reduzieren. Steigende Zinsen, auch wenn nur geringfügig, entzieht der Immobilienblase den notwendigen Treibstoff. Insbesondere in Asien, USA und Deutschland werden die Abnehmer der RIB-Software (Planer, Projektentwickler und Bauunternehmer) diesen Zyklus zu spüren bekommen und somit auch negative Auswirkungen auf die weltweite Wachstumsstrategie der RIB haben.
3. Unter den genannten Vorraussetzungen, kann die RIB nur durch Zukäufe ihre angestrebten Umsatzsteigerungen erreichen. Da die organische Gewinne in neue Inovationsprojekte investiert werden, müssen zukünftige Akquisitionen durch Kapitalerhöhungen finanziert werden.
4. Durch die Firmenzukäufe und strategischen Partnerschaften ist die Firmengruppe ein sehr undurchsichtiger und komplexer Firmenverbund geworden.
Alle Anleger, die trotz oben genannten Sachverhalt in der RIB-Aktie investiert bleiben, wünsche ich viel Glück. Ein Long investierter Anleger sollte sich jedoch fragen, ob diese Aktie vielleicht in den nächsten Monaten noch billiger zu haben ist. Wir befinden uns am Ende eines Konjunkturzyklus und die Bauwirtschaft trifft es immer als erstes. Vielleicht sind die Antworten für diesen Einbruch auch einfach zu erklären:
Deutsche Bauwirtschaft mit Auftragseinbruch im Januar (-12,8%)
deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2018/...nbruch-im-januar/
Eine Kapitalerhöhung zum Höchststand des Kurses nenne ich gutes Timming. Vielleicht hatte die Führung der RIB eine ähnliche Einschätzung, denn wenn das erklärte Ziel ist, Cashreserven aufzubauen, kam die Kapitalerhöhung zur richtigen Zeit. Allein beim heutigen Kurs, müssten wesentlich mehr Aktien ausgegeben werden, um die gleiche Summe Cash in die Bilanz zu spülen.
Da die größten Aktienpakete immer noch bei Wolf & Co. liegen, hilft vielleicht den übrigen Anleger Geteiltes Leid, ist halbes Leid.
Es ist immer eine Frage der Perspektive :)