Ohne Frage man kann auch durchaus ohne große Zahlenspielereien an der Börse Erfolg haben.
Ich habe auch einige Aktien in meinem Depot, die von der Zahlenbewertung viel zu teuer sind bzw. nicht richtig einschätzen kann. Darum überfliege ich da auch nur die Zahlen und bemesse den keine allzu große Bedeutung bei. Mein Depothighflyer seit 2 Jahren ist Norcom. Bei einem Unternehmen auf Zahlen zu schauen, das gerade mal einen Umsatz von rd. 18 Mio. € generiert, macht wenig Sinn. Da geht es eher darum wie sich das Unternehmen entwickelt und die haben sich beim Megathema BigData und Autonomes Fahren richtig gut positoiniert und haben als kleines Unternehmen Daimler, Audi, BMW, Stihl und Bosch zur Kundschaft. Dass das dort so gut läuft konnte ich vor 2 Jahren sicher nicht einschätzen und hätte ich auf die Zahlen genauer geschaut, dann hätte ich eigentlich in Norocm nie rein dürfen. Seit ich drin bin hat sich die Aktie nun vervierfacht.
Wenn man auf die Zahlen schauen würde, dann dürfte ich z.B. auch keine S&T in meinem Depot haben. Die kommen nicht mal in diesem Jahr auf eine EBIT-Marge > 5% und die werden mit einem 2018er KGV von 25 bewertet. Aber bei S&T wird heute schon recht weit in die Zukunft geschaut und erhofft dass Projekte im Bereich Internet of Things oder Smart Energy angeschoben werden mit renommierten Partnern wie z.B. Microsoft. Die S&T-Aktie hat sich inn diesem jahr verdoppelt trotz nicht gerade berauschenden Zahlen.
Nordex dürfte ich als Fundamentalist auch nicht drin sein aufgrund der Zahlen und weil man echt nicht weiß wie weit, wie tief und wie lange die Krise bei Nordex on statten gehen wird. Bin aber trotzdem vor 2 Wochen rein, weil ich davon ausging, dass Aufträge kommen. Sind ja auch gekommen und es stehen noch etliche an. Ist voll aufgegangen diese Nordexspekulation. Knapp 10% Gewinn mit Nordex in 2 Wochen ist mal gar nicht so übel. Wird im 1. Halbjahr 2018 der Tiefpunkt bei Nordex erreicht und es kommen weiter gute Aufträge in diesem Zeitraum rein, dann sollte es bei Nordex aber wieder schön rauf gehen. In einigen Bereichen hat sich ja Nordex schon neu aufgestellt. Die Brasilienproduktion wurde halbiert, die Concrete Tower-Produktion wird auch für Drittanbieter angeboten, die Indienproduktion wurde ausgebaut um dort für den US-Markt billiger fertigen zu können und in Indien wurde eine Rotorblattproduktion hochgezogen um so billiger zu werden. Die Rotorblätter machen immerhin zwischen 25 bis 30% der Turbinenkosten aus. Jetzt muss man nur noch die Rostocker Produktion verkleineren und sie auf Stand von 2014 herunterfahren, dann dürfte das dort auch wieder einigermaßen funktionieren.
Wenn man ein einigermaßen gutes Moneymanagement fährt, sprich z.B. bei spätestens Minus 10% raus und zwar ganz konsequent, dann kann man durchaus recht erfolgreich an der Börse agieren ohne dass man sich großartig die Zahlen anschaut.
Dass Wind und Nordex nicht zu kurz kommt: In der Türkei werden bis Freitag 2.100 MW an Windleistung versteigert und für Nordex ist die Türkei einer der wichtigsten Märkte. In 2016 war Nordex die Nr. 1 in der Türkei mit einem Marktanteil von 25% mit 350 MW. Viel schlechter wird 2017 nicht sein und auch 2018 nicht, denn da stehen für Nordex jetzt schon rd. 250 MW zur Errichtung an:
steelguru.com/power/...ishe-2-130-mw-wind-power-plants/498534