Herr Maier von Nordex stieg rechtzeitig aus:
06.01.2010 07:01 UhrInsider-Barometer:
Top-Manager sahnen mit Insider-Deals kräftig ab
Deutschlands Wirtschaftsgrößen haben zum richtigen Zeitpunkt zugegriffen und mit Aktien ihrer eigenen Firmen 2009 satte Renditen erzielt. Im Schnitt liegen sie seit dem Kauf mit 40 Prozent im Plus, in der Spitze erzielten sie sogar Renditen von knapp 300 Prozent.
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Grund zur Freude: Hans-Joachim Körber machte Kasse mit Air-Berlin-Aktien, bei denen er im Aufsichtsrat sitzt. Quelle: dpa
FRANKFURT. Hans-Joachim Körber hat alles richtig gemacht. Zusammen mit anderen Top-Managern des Unternehmens kaufte der Ex-Metro-Chef Mitte Juni für 16 Mio. Euro Aktien der Fluggesellschaft Air Berlin, bei der er im Aufsichtsrat sitzt. Bis zum Jahresende betrug der Gewinn aus diesem Kauf rund 2,4 Mio. Euro. Und das dürfte noch nicht alles gewesen sein. Gleich am ersten Arbeitstag des neuen Jahres hat Lars Slomka von der Deutschen Bank seine Empfehlung für Air-Berlin-Aktien von "halten" auf "kaufen" nach oben gesetzt.
Kurse nach dem Lehman-Schock zum günstigen Einstieg genutzt
Körber ist nicht der einzige Top-Manager mit einem guten Gespür für Timing. Im Krisenjahr 2009 haben Deutschlands Unternehmenslenker mit dem Kauf von Aktien ihres Unternehmens außergewöhnlich hohe Renditen erwirtschaftet. Im Schnitt liegen sie seit dem Kauf mit 40 Prozent im Plus, in der Spitze erzielten sie sogar Renditen von knapp 300 Prozent. Das geht aus Berechnungen des Forschungsinstituts für Asset Management (Fifam) an der Universität Aachen zusammen mit Commerzbank Wealth Management hervor. Dort wurden die Pflichtmeldungen der Unternehmen an die Börsenaufsicht BaFin ausgewertet.
Vor allem Manager von Unternehmen, deren Aktien seit dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers im September 2008 stark gefallen waren, haben diese Kurse zum Einstieg genutzt. Zwischen dem Jahresanfang und März, als die Kurse ihren Tiefpunkt erreicht hatten, waren die Insider auf der Kaufseite zu finden, während sie nach dem fulminanten Anstieg zum Jahresende tendenziell ihre Aktien wieder verkauft haben.
Jahresrückblick Insider-Barometer 2009
Höchster prozentualer Gewinn Insider Gewinn in Prozent Datum
Tag Immobilien Lutz Ristow 295 25.02.2009
Aareal Bank Hans W. Reich 255 27.02.2009
Catoil Anna Brinkmann 239 19.01.2009
Kloeckner & Co. Gisbert Rühl 235 11.03.2009
IDS Scheer Peter Gerard 181 10.03.2009
Höchster prozentualer Verlust Insider Verlust in Prozent Datum
Sky Deutschland Pietro Maranzana 36 06.07.2009
Nordex Dieter Maier 19 22.04.2009
K+S Rainer Gerling 18 05.06.2009
Deutsche Wohnen Jutta Flach, Uwe Flach 18 12.10.2009
Kontron Hugh Nevin 5 29.10.2009
Höchster absoluter Gewinn Insider Gewinn in Euro Datum
Air Berlin Hans-Joachim Körber 2.177.095 16.06.2009
Rheinmetall Jutta Greinert 1.616.891 12.01.2009
Gerry Weber Gerhard Weber 1.355.943 24.02.2009
Smartrac ICM Netherlands BV 1.319.768 16.04.2009
Deutsche Bank Sir Peter Job 874.259 12.02.2009
Höchster absoluter Verlust Insider Verlust in Euro Datum
Sky Deutschland Mark Andrew Williams 590.645 03.06.2009
Constantin Medien DHV GmbH 160.181 18.05.2009
Pfleiderer Woodstock Management 97.042 08.01.2009
K+S Joachim Felkner 72.636 19.05.2009
Vossloh Wilfried Kaiser 11.799 27.05.2009
Höchstes Kaufvolumen Insider Volumen Datum
Air Berlin Hans-Joachim Körber 14.000.000 16.06.2009
Rhön Klinikum Eugen Münch, Ingeborg Münch, Wolfgang Mündel, Wolfgang Pföhler 7.951.924 06.08.2009
Deutsche Euroshop Arosa Vermögensverwaltung 5.523.375 10.07.2009
Gerry Weber Gerhard Weber 5.068.000 24.02.2009
Smartrac ICM Netherlands 3.006.000 16.04.2009
Höchstes Verkaufsvolumen Insider Volumen Datum
Heidelberg Cement VEM Vermögensverwaltung 1.644.970.013 25.09.2009
IDS Scheer August-Wilhelm Scheer 239.464.798 05.10.2009
Gerry Weber N+A Hardieck GmbH + Co. KG, R+U Weber GmbH + Co. KG 16.090.194 09.03.2009
Deutsche Bank Michael Cohrs,Michael Kröner, Yves Dermaux, Stuart Lewis 15.564.862 13.08.2009
Dürr Heinz Dürr GmbH 15.400.000 17.08.2009
www.handelsblatt.com 1 / 2010
Quelle: Forschungsinstitut für Asset Management Fifam
Besonders auffällig: Bei 94 von den insgesamt 109 Kauforders aus den 160 Unternehmen des Dax, MDax, TecDax und SDax, die im Zweiwochenturnus im Handelsblatt veröffentlicht wurden, haben sich die Kurse der Unternehmen anschließend nach oben entwickelt. Für Privatanleger, die sich an den Orders der Top-Manager orientiert und ebenfalls gekauft haben, ging diese Strategie auf. 63 Aktien und damit weit mehr als die Hälfte davon haben sogar eine bessere Rendite als der Dax erzielt. "Das ist eine außergewöhnlich hohe Anzahl, die sich dadurch erklären lässt, dass das vergangene Jahr wegen der Finanzkrise durch extreme Schwankungen geprägt war", sagt Olaf Stotz, Professor an der Frankfurt School.