Die in der AdHoc genannte Wesensverschiedenheit liegt meines Wissens daran, dass sich in den genannten Jahren
- 2007
- 2008 und 2009 sowie
- 2010 und 2011
die rechtlichen Grundlagen für CumEx geändert haben bzw. sich die Systematik der KESt-Erstattungen geändert hat.
Diese drei Zeiträume müssen also in der Tat für sich betrachtet werden.
Ab 2012 hat der Gesetzgeber die CumEx-Lücke beseitigt, so dass aus meiner Sicht nur die genannten Jahre in Rede stehen.
2008/2009 wird explizit erwähnt, da wird es offenbar am engsten.
61 Mio. mögliche Ergebnisbelastung, aber es wurden nur 45 Mio. zurückgestellt? Die Abweichung wird der Vorstand hoffentlich noch erläutern (liegt möglicherweise an den Zinsen oder das sind die Beträge aus 2008/2009?)
Leider wird nicht klar, ob auf LuS Steuer- oder Haftungsbescheide zukommen. Aussage des Vorstands ist, dass die das wissentlich nicht selbst gemacht haben (also eher Haftungsbescheide?). Das könnte ggf. Forderungen/Rückgriffsansprüche gegen Banken eröffnen, wenn diese CumEx über die (unwissende) LuS abgewickelt haben. Das Problem ist: Gerichte stellen sich alle im Moment hin und sagen, dass man bei CumEx es hätte von vornherein wissen müssen, dass das Betrug ist und das bedeutet, dass man verknackt wird bzw. das zumindest die Taterträge eingezogen werden, so dass die Unwissenheit von LuS am Ende egal sein wird.
Interessant übrigens, dass in der Adhoc nicht die Divi für 2020 (4 EUR), sondern die Divi 2021 (mind. 8 EUR) zurückgenommen wurde. Aber egal, da die HV abgesagt wurde, werden voraussichtlich wohl aus Vorsichtsgründen auch die 4 EUR für 2020 bei der Planung der HV für 2020 auf dem Prüfstand stehen.
61 Mio. geteilt durch 3,14 Mio. Aktien machen knapp 20 EUR pro Aktie aus. Jetzt gerade handelt LuS mit einem Abschlag von 46 EUR. Das ist also deutlich übertrieben. Und war LuS mit 130 und dem jetzigen Geschäft überbewertet? Eher das Gegenteil...
Aufgrund des hohen Freefloats wird es die nächsten Tage aber bestimmt höhere Ausschläge in beide Richtungen geben.