entnommen aus dem Handelsblatt zum 06.06.2013:
Commerzbank verkauft "Gallileo"
Der angeschlagene Immobilienkonzern IVG gilt als potenzieller Erwerber.
Reiner Reichel, Yasmin Osman
Düsseldorf, Frankfurt
Die Commerzbank sucht nach ihrer Kapitalerhöhung nach weiteren Erlösquellen. Nun will das Frankfurter Geldhaus den "Gallileo"-Turm verkaufen, in dem vor allem das Privatkundengeschäft der Bank untergebracht ist. In Finanz- und Immobilienkreisen wurde ein entsprechender Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", bestätigt. Als realistischer Verkaufspreis gilt eine Summe von 250 Millionen Euro. Die Bank wollte sich dazu nicht äußern.
Unklar ist aber noch, wie schnell der Verkauf über die Bühne gehen wird. Verhandelt wird seit einigen Monaten. Eigentlich befinden sich die Gespräche in der Endphase, wie aus Immobilienkreisen zu hören ist. Allerdings könnte es durch die Verhandlungstaktik der Bank zu Verzögerungen kommen.
Denn der potenzielle Käufer, der am dichtesten am Abschluss ist, ist die IVG, erfuhr das Handelsblatt aus der Branche. Der angeschlagene Büroimmobilienspezialist, der gerade mit seinen Kreditgebern über einen Schuldenschnitt spricht, könnte ein Erfolgserlebnis gut gebrauchen. Das weiß auch der Verkäufer. Der Deal soll auf der Kippe stehen - womöglich, weil die Forderungen der Bank inzwischen so hoch sind, dass sie für die IVG und ihre Partner unattraktiv zu werden drohen.
Kommt die IVG zum Zug , würde sie nicht mit eigenem Geld kaufen. Der Konzern ist ein Sanierungsfall. Die Bonner haben aber Erfahrung mit solchen Deals — und mit der Commerzbank als Verkäufer. Im Herbst 2011 fädelten sie den Kauf des "Silberturms" mit einem Konsortium institutioneller Anleger ein. Die Hälfte des Betrages steuerte damals die Bayerische Versorgungskammer bei. In der Immobilienbranche wird vermutet, dass der Kauf der ehemaligen Dresdner-Bank-Zentrale von der Commerzbank das Muster für die zurzeit verhandelte Gallileo-Transaktion ist.