Hypoport - Kurschancen mit dem Finanzvertrieb 2.0

ist durchaus plausibel, dass die WIKR den Markt länger drücken kann, als es alle Marktteilnehmer vorhergesagt haben. Schließlich ist keiner Hellseher. Aber am Ende bleiben die strukturellen Trends, die stärker wirken als jede Regulation. Wenn die Politik sieht, dass hier der Markt abgewürgt wird und die strukturelle Wohnungsnot nicht gelindert wird, sondern weiter verschärft, dann wird die Regulation wieder abgeschwächt. Wäre für Hypoport dann wieder von Vorteil, weil jeder Regulationsschritt dazu führt, dass Altsysteme auf Europace verlagert werden.

Hatte ja bereits gesagt, dass man strukturelle Trends nicht anhand von Quartalen bemessen kann. Selbst wenn wegen WIKR noch weitere schwächere Quartale folgen würden, hätte dies keinen Einfluss auf die langfristigen Perspektiven. Zumal ein deutlicher Markteinbruch den Banken die letzte noch auskömmliche Assetklasse nehmen würde und dadurch der Druck zur Kostensenkung und Digitalisierung der Prozesse nochmal verschärfen würde. Slabke hatte in einem CC 2015 gesagt, die Retailbanken würden deshalb sich immer noch sehr behutsam der Plattform anschließen, da in einem stark wachsenden Baufimarkt alle wachsen und der Rationalisierungs Druck entsprechend gering wäre. Diese Prämisse Würde sich bei einen dauerhaften Markteinbruch radikal ändern.

wenig konstruktiven Politik in Deutschland mal wieder ein sehr treffender ankommender von RS

ronald.de

Aus nem heutigen Kommentar des Bafin Präsidenten

Die Kreditwirtschaft müsse dringend Antworten finden, mahnte Hufeld - etwa über Gebührenerhöhungen oder mehr Zusammenarbeit. «Fusionen können helfen, Kosten zu senken, ein Allheilmittel sind sie allerdings nicht», sagte der Bafin-Präsident.

«Das gefühlt ewige Zinstief lässt die Ertragsbasis der Institute langsam aber sicher erodieren», warnte Hufeld. «Wenn die Zinsen weiter so niedrig bleiben - und davon ist im Moment auszugehen - dann werden sich die Ergebnisse noch deutlich verschlechtern

Ich hätt da ja ne Idee....

Danke für die Rückmeldung. Stimme Dir zu.

Zum Kommentar von RS im Blog: Dann hoffen wir mal, dass es bei Geringverdienern/Rentnern nicht allzuviele solcher Schwarmarktkredite gibt, um die WIKR einzuhalten. Denn der Schwarzmarktanteil der Gesamtkreditsumme läuft leider nicht über Europace...

Dass der Wert der Immobilie als Sicherheit so krass runtergesetzt wird und nur noch der Cashflow zählt in der WIKR ist schon ziemlich albern. Niemand will eine Subprimekrise in Deutschland. Aber wenn ein Rentner in einem abbezahlten Haus per Kredit einen Wintergarten anbauen will, dann wäre es absurd, ihm das nicht zu genehmigen. Da ist die Sicherheit des Hauses selbst bei einem Einbruch der Immobilienpreise um 50% immer noch ein Vielfaches der Kreditsumme.

unmöglichen Dinge und half den Banken in der jüngsten Vergangenheit schon in einigen sehr kritischen Situationen.

Warum kann er nicht den Immobilienerwerbern stärker helfen, wenn es um das fehlende Eigenkapital geht oder darum, dass der private Immobilienkäufer die Kriterien der WIKR (knapp) verfehlt bzw. nicht schafft.

Vermutlich wäre eine solche solidarische Leistung und Hilfe des Staates an die Bürger weit weniger riskant als Target-Salden.

Der Staat sollte mehr Interesse daran haben, dass die Bürger sich bezahlbaren Wohnraum leisten können, entweder zur Miete oder zum Kauf.

Wo bleibt die Wohnungsbauprämie?

Wann wird endlich die Grunderwerbssteuer gestrichen, die den Kauf unnötig verteuert?

Warum baut der Staat in Nullzinszeiten kaum Wohnungen für die Bürger?

jedenfalls wird die WIKR das Geschäftsmodell des freien Vertriebs weiter fördern. Laut RS gibt es auch Banken trotz WIKR offensiv auftreten. Hier braucht es den freien Vertrieb als Intermediär. Schätze daher, dass sich die Marktanteilsgewinne des freien Vertriebs dank WIKR nochmals beschleunigen werden.

@Scansoft: Ja. Das hat den netten Nebeneffekt, dass davon nicht nur Europace profitiert, sondern überproportional auch noch Dr. Klein.  

wie wenig sich die Banken bisher dem Wandel geöffnet haben.

Digitalisierung wird Geschäftsmodelle radikal ändern

Eine möglicherweise noch größere Schwierigkeit als die Zinsen ist nach Einschätzung von Hufeld die Digitalisierung. Diese werde die Geschäftsmodelle der Banken in den nächsten Jahren "radikal" umwälzen, prognostizierte der Chef-Kontrolleur. "Ein kritischer Blick auf Produktpalette und Wertschöpfungskette tut daher not", sagte Hufeld. Nicht jedes Institut müsse alles anbieten.

Ich kann euch nur berichten, dass die Leute auch trotz der ollen Gesetze die Bude einrennen. Das wird aktuell von der Presse viel zu heiß gekocht. Die Leute müssen nicht reihenweise ohne Finanzierung nach Hause (Schade, dann käme ich günstiger an die Objekte).
Also macht euch mal keine Sorgen.

Die Banken brauchen wohl nur wieder ein bissle Aufmerksamkeit oder eine Ausrede für Gebührenerhöhungen.  

Du betitelst Deinen Beitrag Interhyp. Heißt dass, das Du dort arbeitest? Oder aus welcher Quelle kannst Du das berichten?

Liest sich mehr so, als wäre der Gute im Immobilienankauf/Verkauf tätig.

"Schade, dann käme ich günstiger an die Objekte".

Die Banken klagen jetzt einfach darüber, weil Sie auf Vereinfachungen hoffen. Hab die Probleme ja in Teilen schon direkt nach Einführung direkt im Markt beschrieben. (Für die, die es nochmal lesen wollen, ist auf meinem Profil der mit den meisten Sternen). Wer nicht ächzt, bekommt auch keine Erleichterungen.

Interessant finde ich die Einschätzung von Scansoft, dass wenn WIKR wider Erwarten das Kreditvermittlungsvolumen längere Zeit stark reduzieren würde, dass dies langfristig sehr positiv für den Aktienkurs von Hypoport wäre!

Einfach weil bei hohem Kreditvermittlungsvolumen auch Banken ohne Nutzen der Plattform Europace noch gutes Geld verdienen. Würde aber dank WIKR das Kreditvermittlungsvolumen stark einbrechen, dann würden die Banken bei Beschädigung ihres letzten starken Standbeines einen noch stärkeren Kostendruck erfahren. Mit der Folge, dass praktisch jede Bank ausnahmslos, schneller und in möglichst großem Umfang auf eine Plattform wie Europace zurückgreifen müsste. Dann würde die Durchdringung der Plattform Europace noch schneller und noch stärker vorangehen, da der Kostendruck steigt und die Banken noch brutaler zwingt Kosten einzusparen.

Insoweit könnte Hypoport langfristig gesehen gar nichts besseres passieren. Zumal man darüber hinaus noch ein weiteres ARP aktivieren könnte., wenn wegen kurzfristiger Gewinnbelastung der Aktienkurs nachgibt.

Fazit: Hypoportaktionäre sind Sieger, egal wies kommt.  

Ich habe nachgefragt, weil das Barneyyy's erster Post in diesem Forum war.  

"Einfach weil bei hohem Kreditvermittlungsvolumen auch Banken ohne Nutzen der Plattform Europace noch gutes Geld verdienen."

Dazu habe ich - aus der Vorstandsetage einer der größeren Volksbanken - etwas anderes gehört: Geld verdienen die Filialbanken mit Immobilienfinanzierungen kaum noch, manchmal legen sie sogar drauf, um langjährige Kunden nicht zu verärgern.

Im Moment erscheint mir folgende Entwicklung am logischsten: Die WIKR liefert den Banken ein perfektes Argument, für sie unattraktive Finanzierungsanfragen abzulehnen. Das heißt: Den freien Vertrieben laufen künftig nicht nur diejenigen die Bude ein, denen die Banken gemäß WIKR tatsächlich kein Finanzierungsangebot machen dürfen - sondern auch diejenigen, denen die Banken kein Finanzierungsangebot machen wollen.

Was das für Europace bedeutet, könnte man sich ausrechnen, wenn man wüsste, wie große diese Gruppe ist :-)  

Da hast du Recht Banken verstecken sich nun hinter WIKR um Darlehen die die Banken nicht mehr mit Zinsen zuscheutten abzulehnen.

Dass ein Baenker sagt die Bank wuerde drauf legen um kunden nicht zu veraergern ist absoluter Bullshit.
Die Banken verdienen nach wie sich eine goldene Nase mit Immobilienkrediten.
Mit Konsumentenkrediten da wuerde ich es noch glauben... Auto, Moebel etc...
Aber niemals bei Immobilien.

Kleines Beispiel:

Hauskauf:
Amount 350000 Euro
Terms 20 years Euro
Annual Interest 1.9 Euro
Monthly payment 1754 Euro
Monthly Interest 295 Euro
Total Interest 70975 Euro
Total Amount 420975 Euro

Selbst bei 0.9% Zinsen sind es noch 35575 Euro.
Als wenn davon nichts uebrig bleiben wuerde.
Die Golddigger Zeiten sind eben vorbei aber zu sagen sie verdienen nichts mehr...
Was sie sonst verdient haben war eben eine totale Frechheit.

Meine erste Immobilie hatte ich einen Zinssatz von 4,9%.
Bei obrigem Beispiel waren das 199733 Euro Zinsen.
Das war eine Frechheit!
Nun bewegen wir uns mal in Gewinnbereichen die als normal darzustellen sind und die Banken klopfen alle in die Fluegel.

Laecherlich.

Vom Bankgeschäft...

bring Argumente biergott.

Du lässt anscheinend bewusst/unbewusst außer acht, dass die Banken für verliehenes Geld auch zahlen. Früher waren es halt erhöhte Zinssätze auf Sparprodukte im eigenen Haus, heute sind es niedrige Zinssätze an die EZB.
Bei deinem 4,9% Darlehen wurden im Gegenzug auch bestimmt Passivprodukte zu 2,5% - 3% ausgegeben.
Davon mal ganz abgesehen, dass die meisten Banken Zinsfestschreibungen über 10 Jahre meist über die NRW Bank, WL Bank, Münchner Hyp etc. vermitteln.

Ja, die Marge ist kleiner geworden aber nicht in dem Maße in dem du sie beschreibst.


Zum Thema Hypoport:
Vorteile haben wir hier klar in dem Bereich, dass man sich hier auf das Geschäft einer normalen Bank spezialisiert hat, welches immer noch den größten Teil am Gewinn ausmacht. In Banken auf dem Land hat man noch viele Zusatzaufgaben die man als Berater nebenbei für den Kunden miterledigt die widerum die Zeit zur Beratung von Immobilien Krediten "stehlen".  

... was war das denn gerade, raketenmässig von 0% auf 2,6% !!!??? ;-)

ich denke, die Banken bekommen dann erst massive Probleme, wenn die Zinsen wieder steigen.

Dann werden die Einlagen bei den Banken höher verzinst und sind teurer zu bedienen, als die langfristigen Darlehen an Zinseinnahmen abwerfen.

Die Wenigsten legen jetzt Gelder auf längere Zeit zu einem lächerlichen Zinssatz an, wenn Tagesgelder teilweise noch 0,3% bringen.

Andererseits werden später bei höheren Zinsen die Einlagen sofort wieder abgezogen und zu besseren Konditionen angelegt. Diesem Wettbewerb muss sich jede Bank stellen.
Das führt dazu, dass die Banken, die Darlehen mit langen Laufzeiten im Portfolio haben, plötzlich mehr Zinsen auf die Einlagen bezahlen als sie für die langfristigen Darlehn erhalten.

Das wirklich große Problem für die Banken beginnt also erst dann, wenn die Zinsen wieder steigen! Auch das spielt Hypoport in die Karten.

Der grundsätzliche Bedarf an Wohnungen und damit Darlehen ist und war nie von den Zinsen abhängig. Sollte die grundlegende Zinswende eintreffen (so 2018 oder 2019) kommt es wiederum zu Vorzieheffekten, weil auch dann möglichst günstig gebaut werden will.

Wenn dann auch noch die Ketchup-Inflation kommt, die dann wiederum mit höheren Zinsen bekämpft wird, sterben genau die Banken, die jetzt zu großzügig zu viel Darlehen vergeben.

Die WIKR ist so unsinnig also nicht und soll meines Erachtens in erster Linie die Banken schützen und nicht den kleinen armen Häuslebauer, der billig sein Haus finanzieren möchte.

Die WIKR wird vermutlich erst dann wieder geändert wenn,
a - der Bauboom deutlich abgeschwächt wird oder
b - die Zinsen auf ein gesundes Niveau gestiegen sind.

Hat bestimmt eine ein ordentliches Paket gekauft, sehen wir ja gleich.

Mit Verlaub, aber das ist Käse. Jede Bank macht Fristentransformation.

Im Moment kämpfen die KIs mit den auslaufenden Zinsbindungen der gut verzinsten Darlehen von vor 10 Jahren.
Hat aber auch ein bisschen damit zu tun wie die Absicherung erfolgt. Also wieviel Prozent des vergebenen Kredizs langfristig/kurzfristig erfolgt.

Bei der Bank bei der ich tätig war, wurde alles über 10 Jahre extern finanziert, so das zumindest in dem Bereich das Problem an die großen Spieler abgegeben wurde.


Offtopic: Tagesgeld bis 5000€ gibt keine Zinsen, und ab 5000€ 0,05%. Ist schon der Wahnsinn. Nicht auszudenken was am Aktienmarkt aufkommt wenn einige Banken Negativzinsen einführen. (Quelle: leider mein Tagesgeldkonto)  

Echt? Dann klär mich bitte auf wie die Banken das Risiko beheben?

de.wikipedia.org/wiki/Fristentransformation

Jetzt hat es die Debatte auch auf die Startseite des Spiegel geschafft (wegen einer HSBC Studie, die ein Absinken der Immobilienpreise und einen spürbaren Rückgang der Wohnungskredite prognostiziert):

www.spiegel.de/wirtschaft/service/...ilienbooms-a-1110630.html