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... den Stellenabbau sollte man ohnehin aus der Bewertung der einzelnen Quartale heraushalten. Das Geld ist weg, um einen guten Weg für die Zukunft zu ebnen. Man könnte es auch als eine Art "Investition" betrachten, aber ich befürchte, dass der Schuss (wieder einmal) nach hinten lossgehen wird und die fallenden Erträge (absolut betrachtet) erneut höher ausfallen werden als die sinkenden Kosten, so als würde man 3,2 Mrd. Euro für die Steigerung der Gewinne in den nächsten 5 Jahren investieren und tatsächlich nur 2 Mrd. Euro mehr Gewinn machen. De facto wirft man damit 1,2 Mrd. Euro zum Fenster hinaus und genau das macht die Deutsche Bank ja auch.
Es wird noch mindestens 2-3 Jahre dauern, bis die operativen Erträge wieder stärker wachsen können (bzw. weniger stark sinken werden) wie die Kosten, sofern in der Eurozone bis dahin eine Zinswende gelingt. Grundsätzlich zeigen die Maßnahmen ja in die richtige Richtung, aber sie kommen a) etwa 8-10 Jahre zu spät und sind b) noch immer nicht ausreichend, weshalb es mit dem Aktienkurs auch erst einmal weiter bergab gehen wird. Möglicherweise könnte auch ein namhafter und gut vernetzter Bankensanierer im Aufsichtsrat eine frühere Trendwende einleiten, aber gegen den Klebstoff auf Herrn Dr. Achleitners Stuhl konnte bislang noch keiner erfolgreich ankämpfen. Schlimm genug, wenn man nur noch wage Hoffnungen für eine baldige Trendwende anführen kann ...
... Ertrag in 2023 heißt nicht, dass es zwischenzeitlich nicht noch einmal auf 20 Mrd. nach unten gehen kann! Ich finde diese Form der Kommunikation ohnehin ziemlich daneben, denn was wirklich interessiert ist doch, was nach den bekannten Zahlen in 2018 in den Jahren 2019 und 2020 passiert - und genau das wird die Bank dazu veranlassen, ihre Strategie erneut zu überdenken und bis 2023 fließt noch sehr viel Wasser den Main hinab. Auf diese Zahlen kannst Du gar nichts geben und darauf basierend irgendwelche Kalkulationen begründen.
Meine Prognose für 2023 sieht so aus, dass sich die Bilanzsumme bis dahin (gegenüber 2018) halbiert hat, "nur" noch etwa 50.000 Menschen für die Deutsche Bank arbeiten werden und der Kurs sich seit 2021 in einer Range zwischen 4,80 und 6,00 bewegen wird (nach einer letzten Kapitalerhöhung in 2020), auch weil durch das fehlende Investmentbanking keine außerordentlichen Erträge mehr zu erwarten sind und alle Phantasien zusammen mit den aktuellen Plänen in Bezug auf eine baldige Trendwände bis dahin endgültig begraben sind. Die Deutsche Bank wird eine ganz normale Geschäftsbank mit ganz normalen Renditen (zwischen 4% bis 6%) und einem ganz normalen Wachstum von 1,5% bis 2,5% p. a. werden, analog zum globalen Wirtschaftswachstum in einem dauerhaften Niedrigzinsumfeld.
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