Die Fed wendet aktuell gewaltige Summen auf, um klamme Banken zu stützten und eine Ausbreitung der Krise zu verhindern. In den sieben Tagen vom 9. bis 15. März gab die Fed über ihr als Diskontfenster bezeichnetes Programm zur Notliquiditätsversorgung die Rekordsumme von 152,85 Milliarden Dollar (143,71 Milliarden Euro) an Finanzinstitute aus. Der bisherige wöchentliche Höchstwert während der Lehman-Krise 2008 betrug 111 Milliarden Dollar, dieser Wert wurde bereits in der ersten Woche der aktuellen Krise übertroffen. Zum Vergleich: In der Vorwoche hatten die Banken lediglich 4,58 Milliarden Dollar aus dem Diskontfenster beansprucht. Aus diesem Diskontfenster können sich Banken bis zu 90 Tage lang Geld leihen. Die Summe zeigt an, welch hohen Liquiditätsbedarf Banken in den USA derzeit haben.
Es gibt noch weitere Nothilfen: Zusätzliche zwölf Milliarden Dollar flossen aus dem am Sonntag von der Fed eingerichteten Notfallprogramm "Bank Term Funding Program", wo Banken anonym Kredite zu besonders günstigen Konditionen erhalten.
Weitere 143 Milliarden Dollar wendete die US-Notenbank auf, um die beiden kollabierten Finanzinstitute Silicon Valley Bank in Kalifornien und Signature Bank in New York aufzufangen, den Kunden ihre Einlagen zu garantieren und die unversicherten Kredite zu bezahlen. Das Geld floss an die Auffanggesellschaften, die von der US-Finanzaufsicht FDIC für die beiden Geldhäuser eingerichtet wurden. Insgesamt summieren sich die Hilfen der US-Notenbank bereits in der ersten Woche der Krise auf rund 300 Milliarden Dollar.
Während der Finanzkrise 2008 hatte die Fed insgesamt rund 600 Milliarden Dollar weitergereicht. "Die Zahl zeigt eindrucksvoll, dass Banken derzeit viel Liquidität benötigen", sagte Michael Feroli, Analyst bei J.P. Morgan Chase. "Aber man kann es auch positiv sehen: Dass so viel Geld fließt, zeigt auch, dass die Hilfssysteme funktionieren."
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Ich interpretiere, dass wenn das Geld nicht fließen würde, wir heute schon lange Menschenansammlungen an den Bankschaltern hätten. Das System kann nur noch durch Eingriffe der Notenbanken gestützt werden.