Commerzbank könnte durchstarten
Veröffentlicht am 21.03.2013
Die Zypern-Turbulenzen sind an der Aktie der Commerzbank nahezu spurlos vorüber gegangen. Das Papier hatte freilich sein Waterloo schon vorher erlebt, Mitte März büßte das Unternehmen innerhalb von zwei Tagen mehr als 20 Prozent seiner Kapitalisierung ein, nachdem Pläne für eine große Kapitalerhöhung bekannt wurden.
Diese soll genutzt werden, um Altlasten abzutragen, etwa die restlichen Hilfen des Bankenrettungsfonds Soffin. Das ist an der Börse nicht gut angekommen, da die geplante Kapitalaufnahme von 2,5 Mrd. Euro zu den aktuell niedrigen Kursen ein schlechtes Signal darstellt.
Diesem will sich das Management nun offenbar mit Macht entgegenstellen, nach dem Kursabsturz gab es mehrere Insiderkäufe, u.a. von Vorstandschef Blessing, mit einem Gesamtvolumen von rund 200 Tsd. Euro.
In der Tat scheinen auf dem aktuellen Niveau kurzfristig die Chancen die Risiken zu überwiegen, die Aktie der Commerzbank hat sich bei 1,20 Euro gefangen, ist technisch überverkauft und gemessen am Buchwert spottbillig bewertet. Eine kräftige Gegenbewegung scheint also durchaus möglich.
Über kurz oder lang werden aber zwei Faktoren eine denkbare Rally beenden: Zum einen die Durchführung der Kapitalerhöhung im April / Mai, zum anderen die Zahlen zum ersten Quartal, die womöglich noch einmal ernüchternd ausfallen - das Management hat schon Sonderbelastungen in Höhe von 500 Mio. Euro angekündigt. Im Moment bleibt die Commerzbank damit ein spekulativer Trading-Wert.