IPO-Studie: Beste Aussichten für Deutsche Börse

Dienstag, 27.03.2018 15:07 von

Die Deutsche Börse könnte im Jahresverlauf weiter von einem starken Emissionsgeschäft profitieren. Das meinen die Berater von EY. In ihrer neuen IPO-Studie für das erste Quartal liegt der Börsenplatz Frankfurt auf Platz zwei hinter der NYSE – vor allem dank der Mega-Emissionen von Siemens und Deutscher Bank.


Logo der Deutsche Börse AG. - kontrast-fotodesign/ iStock Unreleased / Getty Images Plus/ GettyImages.de /

Der Börsengang von Siemens Healtineers vor wenigen Tagen war nach Emissionsvolumen der größte Börsengang weltweit im ersten Quartal 2018 – und zwar mit deutlichem Abstand. Siemens konnte rund 4,2 Milliarden Euro erlösen, mehr als doppelt so viel wie das Unternehmen PaqSeguro Digital (Volumen: 1,85 Milliarden Euro), das in Brasilien den Sprung aufs Börsenparkett gewagt hat und nach einer neuen Studie der Beratungsgesellschaft EY auf Platz 2 der weltweit größten IPOs in 2018 liegt.

Weil mit der Deutsche Bank Tochter DWS ein weiteres Schwergewicht im März in Frankfurt an die Börse kam (Emissionsvolumen: 1,45 Milliarden Euro), liegt die Deutsche Börse bei den Börsenplätzen in der IPO-Statistik der Studie zufolge in 2018 derzeit auf Platz zwei, gemessen an den gesamten Emissionserlösen. Mehr Geld eingesammelt wurde lediglich an der New York Stock Exchange. Bei 16 Börsengängen in Quartal eins kamen in New York laut Studie mehr als 8,2 Milliarden Euro zusammen.

Insgesamt brachten in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres 287 Unternehmen ihre Anteilsscheine erstmals in den Handel an einer der weltweiten Aktienbörsen. Das waren 82 Unternehmen weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Allerdings stiegen laut Untersuchung die insgesamt erzielten Emissionserlöse um rund 28 Prozent an.

Die Berater von EY rechnen für den weiteren Verlauf des Jahres mit einem regen Geschäft mit Neuemissionen. In Europa seien weitere Megadeals zu erwarten, wenn Industriekonglomerate einzelne Geschäftseinheiten an die Börse bringen und Familienunternehmen Investoren den Kauf von Aktien ermöglichen. Solche Geschäfte könnten das Eis brechen und weitere Konzerne dazu ermutigen, an die Börse zu gehen, heißt es in der Untersuchung. Für die Deutsche Börse sind die Verfasser der Analyse optimistisch: 2018 könnte, bezogen auf das Emissionsgeschäft, eines der stärksten Jahre in der Geschichte der Deutschen Börse werden, heißt es.

 

Die größten deutschen Börsengänge
der vergangenen 20 Jahre nach Emisssionvolumen

  1. Deutsche Post, 5,84 Milliarden Euro
    20.11.2000, Emissionspreis 21 Euro, Erster Kurs 21,4 Euro

     

  2. Infineon, 5,40 Milliarden Euro
    13.03.2000, Emissionspreis 35 Euro, Erster Kurs 70,2 Euro

    />
  3. Innogy, 4,64 Milliarden Euro
    07.10.2016, Emissionspreis 36 Euro, Erster Kurs 37,3 Euro

  4. Siemens Healthineers, 4,20 Milliarden Euro
    16.03.2018, Emissionspreis 28 Euro, Erster Kurs 29,1 Euro

  5. T-Online International, 3,08 Milliarden Euro
    17.04.2000, Emissionspreis 27 Euro, Erster Kurs 28,5 Euro

  6. Tognum, 2,01 Milliarden Euro
    02.07.2007, Emissionspreis 24 Euro, erster Kurs 24 Euro

  7. Deutsche Postbank, 1,55 Milliarden Euro
    23.06.2004, Emissionspreis 28,5 Euro, Erster Kurs 29 Euro

  8. Covestro, 1,50 Milliarden Euro
    06.10.2015, Emissionspreis 24 Euro, Erster Kurs 26 Euro

  9. Telefónica Deutschland, 1,45 Milliarden Euro
    30.10.2012, Emissionspreis 5,6 Euro, Erster Kurs 5,7 Euro

  10. DWS Group, 1,45 Milliarden Euro
    23.03.2018, Emissionspreis 32,5 Euro, Erster Kurs 32,55 Euro

Weitere Themen