Eine Wanze namens Alexa

Freitag, 08.12.2017 06:36 von

Den Aufstieg des Konzerns nachzeichnen und Missstände anprangern: Daran versucht sich die ZDF-Doku „Amazon – gnadenlos erfolgreich“. Sie ist zwar überladen – dürfte bei Amazon-Kunden jedoch ein mulmiges Gefühl auslösen.

Sandra und Alessandro Pülz sitzen einigermaßen Perplex am Küchentisch ihres Einfamilienhauses. Vor ihnen steht Amazon Echo, der Sprachassistent des Online-Versandhandriesen Amazon. Und in der Hand hält Alessandro Pülz ein Smartphone, von dem er jene Tonspuren abspielt, die das Gerät in den vergangen Monaten in der Küche der Familie aufgezeichnet hat.

Dass auf Amazons Servern sämtliche Spracheingaben der Familie ewig gespeichert werden, dass sei ihr nicht bewusst gewesen, sagt Sandra Pülz. Sie ist nach eigenem Bekunden „Heavy User“ – also Stammkunde – aller Amazon-Dienste und eine Protagonistin in der Dokumentation „Amazon – gnadenlos erfolgreich“ des ZDF-Verbrauchermagazins „Wiso“. Gegen Ende der am Donnerstagabend erstmals auf ZDF Info ausgestrahlten Doku sagt sie: „Privates möchte ich in Zukunft lieber nicht in der Küche besprechen“.

Dieses Eingeständnis der als Amazon-Fan eingeführten Protagonisten-Familie Pülz gehört zu den starken Szenen der ZDF-Doku, die vor allem ein Problem hat: Die Autoren Maren Boje und Oliver Koytek haben sich zu viel vorgenommen. In 30 Minuten wollen sie den märchenhaften Aufstieg vom Online-Bücherversand zum Handelsimperium nachzeichnen und dokumentieren, wie sehr Amazon das Leben seiner Kunden mittlerweile durchdringt.

Doch die Autoren wollen ebenfalls die harten Arbeitsbedingungen in den deutschen Amazon-Logistikzentren aufdecken und den Datenhunger von Amazon beschreiben – dabei bieten jedes der vier Themen genug Stoff für eine halbstündige Doku.

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