Die Stahl-Fusion nimmt Fahrt auf

Donnerstag, 07.09.2017 09:40 von

Eine mögliche Fusion der Stahlsparte von Thyssenkrupp und dem indischen Stahlkocher Tata geht in die entscheidende Phase. Bereits kommende Woche könnte Thyssenkrupp eine Absichtserklärung zur Fusion abgeben.

Die Särge und roten Fahnen ließen die Stahlarbeiter diesmal zu Hause. Anders als noch im Mai, als die Arbeiter mit martialischem Protest auf die Sparankündigung von Thyssenkrupps Stahlsparte reagierten, gab es vor der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch keine größeren Kundgebungen. Dabei steht für die Arbeiter in den kommenden Tagen einiges auf dem Spiel: So hat die gestrige Sitzung des Aufsichtsrats der Stahlsparte die heiße Phase der möglichen Fusion von Thyssens Stahlsparte mit dem indischen Konzern Tata Steel eingeläutet.

Seit Anfang vergangenen Jahres verhandeln die Konzerne über eine Zusammenlegung ihres europäischen Stahlgeschäfts. Bisher ohne Ergebnis. Doch nun soll es Schlag auf Schlag kommen: So verlagert sich am Freitag der Schauplatz der möglichen Stahl-Hochzeit nach Großbritannien, wo die Einspruchsfrist einer Vereinbarung zwischen Tata und der britischen Pensionsbehörde endet.

Wenn alles klappt, kann Tata seine Pensionsverpflichtungen vom Konzern abtrennen. Rund 15 Milliarden Pfund würde das den Konzern kosten. Bereits kommende Woche könnte der Plan für die Fusion laut „Börsen-Zeitung“ den Arbeitnehmervertretern bei der für Dienstag anberaumten Tagung des Konzernaufsichtsrat von Thyssenkrupp mitgeteilt werden.

Dass in den kommenden Wochen Fakten geschaffen werden, gilt einigen in der Branche als sicher. So hält es Christian Obst, Analyst der Baader Bank, etwa für möglich, dass das Thyssen-Management „in den kommenden Tagen eine Art Letter of Intent aussendet, also eine Absichtserklärung, die Fusion mit Tata weiter vorzubereiten“. Gar nicht zufrieden mit der Annäherung der Stahl-Schwergewichte ist hingegen die Gewerkschaft IG Metall. Sie lehnt die Fusion weiter ab. Ein heißer Herbst ist den Stahlkochern damit in jedem Fall gewiss.

„Die Fusion gefährdet Arbeitsplätze“

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