In Zeiten der kalten Digitalisierung sehnt sich der Mensch nach Edlem und Haltbarem – selbst wenn es 5000 Euro kostet. Wie ein Paar Schuhe bei Markus Scheer.
Um zu verstehen, wie sich Markus Scheer die Zukunft seines Unternehmens vorstellt, muss man zunächst einmal abwärts mit ihm. Eine steile Treppe führt aus dem Erdgeschoss des Wiener Maßschuhmachers Rudolf Scheer & Söhne hinab in den Keller. Dort, im ehemaligen Kohlebunker der Werkstatt, ist seit Kurzem ein kleines Museum untergebracht. Kühl ist es in dem langen, schmalen Gewölbe, dunkel auch. Erst am Ende des Raumes befindet sich etwas Licht, man erkennt erst von unten angestrahlte Regalbretter und dann auch, darauf gebettet, die Schätze der mehr als 200 Jahre alten Manufaktur: die Schuhleisten der Reichen und Mächtigen. Kaiser Franz Joseph und Kaiser Wilhelm gehörten zu den Kunden von Scheer, König Georg der I. und II., auch der Schriftsteller Franz Kafka und der Maler Jörg Immendorff.
Markus Scheer führt das Unternehmen in der siebten Generation. Wie schon sein Urgroßvater und Großvater zählt er zu den besten Schuhmachern der Welt. Wer ein Paar kaufen möchte, fährt für bis zu vier Anproben nach Wien, wartet bis zu einem Jahr auf die Anfertigung und bezahlt bei Übergabe rund 5000 Euro. Zumindest beim ersten Paar. Danach wird es etwas günstiger. Und trotzdem kommen Scheers Kunden aus der ganzen Welt zu ihm. Manche seit Generationen.
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